|
Forum: "Wie in Deutschland Schulen gelingen"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| Wie in Deutschland Schulen sind... | | von: palim
erstellt: 21.05.2005 00:52:22 |
und MORGEN! fahre ich zu so einer tollen Schule ... jedenfalls schon in sehr vielem sehr toll!
Heute flatterte mir die Einladung zum Tag der offenen Tür in den Briefkasten und ich freue mich soooo sehr darauf, hinzufahren, Anregungen zu bekommen und Leute zu treffen, die mir sagen werden: Mach, was du denkst, halte durch...
Ich werde meine Montessori-Kontakte auffrischen, ein hervorragendes Bühnenprogramm der Schüler präsentiert bekommen (wenn man das alle 3 Wochen macht, ist man am Ende der 4. Klasse Profi!) und mein Blick über die Freiarbeits-Matierialien wandern lassen (und schauen, was bei mir noch fehlt).
Ich werde auch ohne 30jähriger Berufserfahrung eine eigene Meinung haben dürfen, werde nicht krumm angeschaut, weil meine Schüler Hausschuhe im Klassenraum tragen, höre kein "Du schon wieder " sondern ein "Du bist ja auch wieder da! "
Ich werde erzählen, dass unser Kollegium leider immer noch schwierig ist, ich aber kompetente Ansprechpartner im Netz gefunden habe, die mir vieles ersetzen, was ich in der eigenen Schule nicht finde.
Und am Ende des Tages werde ich wissen: Diese Schule hat mir gut getan, sie war das Beste, was mir zum Referendariat passieren konnte, sie hat mir 1 1/2 Jahre gezeigt, wie Schule anders gemacht wird, und die Glut, die in mir brennt, wird mal wieder ein bisschen angefacht.
Palim |
| Selbst anzufangen, | | von: caldeirao
erstellt: 24.05.2005 09:10:11 |
ist zumindestens eine Anfang und entlastet die SuS wenigstens in den Fächern.
Aber ich glaube, dass das die meisten, die mehr oder weniger die Einzigen sind, die offen unterrichten, es bestätigen können. Du bist dann der Anlaufpunkt, bei dem alle Schülerprobleme abgeladen werden, wo sie dir sagen, wie ungerecht oder arrogant oder .... der Eine oder der Andere ist. Das finde ich persönlich sehr belastend, weil ich da auch nicht viel verändern kann und ich weiß, die SuS haben Recht. Hinweise durch den Zaunpfahl werden meist ignoriert.
Wie geht ihr mit soetwas um? |
| Lernen | | von: poni
erstellt: 24.05.2005 13:08:03 |
es nicht mehr persönlich zu nehmen, sich seiner Sache sicher sein, indem man mit anderen Gleichgesinnten reden kann, Verbündete suchen, immer ehrlich sein, stur sein irgendwie auch.
Laßt die ewig gestrigen doch reden und machen und tun, das Sinnvolle wird sich irgendwann durchsetzen, daran muss man einfach glauben, sonst wird man verrückt.
wie war das mit den vielen kleinen Leuten an vielen kleinen Orten, die viele kleine Sachen machen , sprich verändern???
Ich mach mal ein neues Forum auf unter dem Aspekt, wo es solche Schulen, die wir uns erträumen, schon gibt oder wo man schon auf dem Weg dorthin ist. |
| Alles muss klein beginnen | | von: caldeirao
erstellt: 24.05.2005 18:21:45 |
Zu deinen Zeilen fällt mir ein Lied von Gerhard Schöne ein.
"Alles muss klein beginnen"
Refrain:
Alles muss klein beginnen,
lass etwas Zeit verrinnen.
Es muss nur Kraft gewinnen,
und endlich ist es groß.
Schau nur dieses Körnchen, ach man sieht es kaum,
gleicht bald einem Grashalm. Später wird's ein Baum.
Und nach vielen Jahren, wenn ich Rentner bin,
spendet er mir Schatten, singt die Amsel drin:
Refrain
Schau die feine Quelle zwischen Moos und Stein,
sammelt sich im Tale, um ein Bach zu sein.
Wird zum Fluß anschwellen, fließt zur Ostsee hin,
braust dort ganz gewaltig, singt das Fischlein drin.
Refrain
Schau die leichte Flocke, wie sie tanzt und fliegt
bis zu einem Ästchen, das unterm Schnee sich biegt.
Landet da die Flocke und durch ihr Gewicht,
bricht der Ast herunter und der Rabe spricht:
Refrain
Manchmal denk ich traurig: Ich bin viel zu klein!
Kann ja doch nichts machen! Und dann fällt mir ein:
Erst einmal beginnen. Hab ich das geschafft,
nur nicht mutlos werden, dann wächst auch die Kraft.
Und dann seh ich staunend: Ich bin nicht allein.
Viele Kleine, Schwache stimmen mit mir ein:
Refrain
Na dann Ärmel hoch und los geht es!
|
| die meisten Stunden in meiner Klasse. | | von: silkeog
erstellt: 24.05.2005 20:58:42 geändert: 24.05.2005 22:08:06 |
Mmmmh, ... es stimmt schon, dass man dann natürlich das
'Alphatier' ist. Ich will mal ein bisschen von meiner Klasse
berichten: Ich bin bei meinen 6ern 21 Stunden in der Woche und
kenne jedes Kind in- und auswendig. Familienzeugs,
Freundezeugs undundund.
In der Pause, in der Freiarbeit... immer wieder kommt jemand
und 'jammert', klagt oder ist sehr wehmütig über irgendwelche
Umstände... (woanders mag das auch so sein - aber ich red jetzt halt
von meinen Erfahrungen...) aber ich muss sagen, ich mag, dass meine
Schüler mit fast allen Problemchen zu mir kommen, dass sie sich mir
manchmal so öffnen, wie ich es nicht vermuten würde.
Manchmal mach ich dann klar deutlich, dass es 'jetzt' beispielsweise
nicht geht, weil ich selbst nicht den Nerv dazu habe. Aber das wird
dann auch eingesehen, weil ich bei meinen Schülern genauso
zugeben kann, wenns mir mal scheiße geht. .. weil wir uns eben
gut kennen. Ich fühl mich in meiner Klasse ziemlich
aufgehoben. Und ich empfinde es als ein geben und nehmen. Ich
genieße es also sehr, so viel in meiner Klasse zu sein.
Außerdem habe ich gigantische Kollegen. Mein '6er-Team' ist
sehr angenehm und wir tauschen uns häufig aus.
War da was dabei?
Liebe Grüße
silke. |
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|