|
Forum: "Der Papst ist gestorben..."
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
 | Medienrummel |  | von: rhauda

erstellt: 05.04.2005 18:23:57 |
Fragt man isch immer, was zuerst da war? die Sensationsgier der Massen, auf die die Medien nur reagieren? Oder Medien, die uns zur Sensationsgier erziehen?
Bei aller Aktualität der Berichterstattung bin ich jedoch der Meinung, dass sie ein wenig weit geht. Als Interessierte möchte ich wissen, ob der Papst als über 80-jähriger krank ist, ernsthaft krank ist, im Sterben liegt, gestorben ist.
Ich bin nicht daran interessiert, ob er eine Infektion im Urinaltrakt hatte, oder daran, eine stündliches Update darüber zu bekommen, in welcher Reihenfolge die Organe versagen.
Vielleicht erleben wir mit dem Ableben des nächsten Papstes eine Stuhlprobenuntersuchung per Videokonferenz auf den Petersplatz geschaltet.
Das ist alles so unwürdig!!
|
 | @katrinschmitz |  | von: christine_sk

erstellt: 05.04.2005 18:42:13 |
Du kannst vielleicht die Bilder pietätlos finden, darüber läßt sich streiten. Aber zu sagen, das ist ekelig, finde ich sehr furchtbar. Wie in einem der Beiträge angesprochen, ist es wichtig, eine Kultur des Sterbens und Todes zu pflegen. Der Tod ist Teil des Lebens und zur Zeit Leben wir immer mehr so, als gebe es den Tod nicht, er wird tabuisiert. Die Gefahr sind solche Äußerungen, wie die von einem Politiker, der am liebsten die Alten schnell unter der Erde sehen möchte. Dem dient das Wort ekelig in diesem Zusammenhang . Es ist schade, dass wir es immer weniger fertig bringen, uns von Angehörigen zu verabschieden. |
 | @meike |  | von: stantoni

erstellt: 05.04.2005 20:01:59 |
da stimme ich dir zu - nur ist meinen schülerInnen (förderschule) der medienrummel nicht suspekt, die nehmen das ganze gedöns eins zu eins und kommen montag zur schule: der papst ist gestorben ich bin ganz traurig...
(vor 8 wochen haben jugendliche in stuttgart einen mann totgeprügelt - da war und ist kein interesse geschweige denn betroffenheit, trauer etc. in den medien wird dann gar berichtet, jugendliche hätten einen wohnsitzlosen totgeschlagen. darauf kommt es an: der eine ist wohnsitzlos - und das ist dann für die medien offenbar ein hinreichender grund, dass er getötet wird. und jetzt stirbt der papst. der steht in der hierarchie ganz weit oben - und entsprechend wird das interesse gepuscht. und denke ich daran, welche religiösen anwandlungen der derzeitige amerikanische präsident hat keimt in mir zumindest der verdacht, dass da das eine mit dem anderen hand in hand geht, dass das mediengegeifere vielleicht doch auch einen politischen hintergrund ...?)
das macht mich wüüüüüüüüüüüütend. heut hab ich gelesen, dass eine gräfin thurn und thaxis im fs gar behauptet hat, der papst sei ein frauenrechtler gewesen.
und all dieses gedöns - ach!
gechichtlich ist dieses thema in der schule ganz klar zu behandeln, nicht aber als glaubensthema. ich bin der meinung, dass glaube (bzw. religionsunterricht), etwas ureigen privates, intimes, in der schule NICHTS verloren hat.
seht mir bitte den ton nach - es regt mich wirklich auf.
gruß, stantoni |
 Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|