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Forum: "maßnahmen"
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| @ rolf | | von: rfalio
erstellt: 10.04.2005 07:38:21 |
Grundschule ist doch etwas anderes.
Meine Schule ist für eine weiterführende Schule noch klein ( 18 Klassen in 6 Jahgangsstufen), aber dadurch ergibt sich schon das schöne 45 Minuten Korsett. ich hatte heuer schon 6 Klassen in Mathematik und 2 in Religion. S, wenn ich die Kinder arbeiten lasse, heisst´s nach 40 Minuten schon wieder Schluss. Der Langsame, Bequeme nutzt das, indem er sich einfaches Material sucht und gaaaaanz langsam arbeitet, denn er weiß, der Lehrer kommt bei 30 Schülern höchstens 1 Minute zum Einzelnen.
Um dein Bild von weiter oben aufzugreifen: Auf einer Wanderung laufen manche voraus, manche kann ich begleiten, denn sie suchen sich ihren Weg (und finden ihn auch), manche muss ich ermuntern oder ihnen Wegweiser / Karte zeigen, manche muss ich bei der Hand nehmen und führen und manche muss ich anschieben, weil sie sonst stehenbleiben. Und da wir ein Ziel vorgegeben haben ( Lehrplan / Abschlussprüfung), kann ich zwar erlauben, dass sich die Gruppe unterwegs aufteilt, Umwege geht, kurz Pause macht, aber ich muss zusehen, dass am Ende wieder alle zusammen sind, zur gleichen Zeit am gleichen Ort ( hier stimmt das Bild nicht ganz). Und da reicht nicht die Regel: Beim Gehen nicht stören, sondern ich muss klar sagen: Helft euch, stört nicht die anderen, indem ihr ihnen falsche Wege zeigt oder ihnen euer Gepäck aufladet und so weiter ( auch hier passt das Bild nicht ganz, aber naja, ich glaub es ist verständlich). Zusätzlich erschwert wird das Ganze noch, wenn eben für jeden Abschnitt ein eigener Führer eingeteilt ist, der für diese Strecke nur eine vorgegeben Zeit zur Verfügung hat(s.o.).
Also: entweder ändern wir die Organisation der Wanderung komplett ( ein Führer, der alles kann und macht, kein gemeinsames Ziel, kein Zeitlimit) oder aber wir müssen gewisse Regeln aufstellen und für die Einhaltung sorgen. Und, ehrlich gesagt, ich halt mich nicht für kompetent genug, den ganzen Weg zu führen. Ja, da gäbs noch die Teamlösung, aber dann wird die Wanderung wesentlich teurer und wollen das die Teilnehmer (oder in dem Fall die Eltern) auch bezahlen?
Ich führ halt meine Abschnitte, lass auch mal Pausen, lass Zeit, Seitenwege zu erkunden, aber fasse dann auch wieder die Gruppe konsequent zusammen und dabei muss ich halt auch mal die Trödler anschieben oder den, der etwas interessantes entdeckt hat, davon losreissen, auch wenn´s schade ist. Ab und zu geht mir allerdings auch einer verloren, aber meist nimmt den dann die nächste Gruppe mit.
Lange Geschichte geworden.
Ach ja, eins noch: Meine Frau hat jahrelang an einer Zwerggrunddschule unterrichtet, ich kenn also die tollen Möglichkeiten dort.
Guten Unruhestand
Flo
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| @cyrano | | von: mahakal
erstellt: 10.04.2005 10:51:22 |
wer nicht für uns ist, ist gegen uns? Warum muss man sich irgendwo ansiedeln? Kann man nicht den Maßnahmenkatallog übel finden, und trotzdem die Meinung vertreten, dass Regeln für ein Miteinander wichtig sind? Ich denke viel über das nach, was ich mache, was ich erreicht habe und spreche mit offenen Kollegen darüber. Und wenn es ein Patentrezept gäbe, dann hätte es sich sicher auch schon rumgesprochen. Ich halte nichts von schwarz und weiß. Ich erfühle die Bedingungen der Klasse und versuche mich darauf einzustellen. Manchen Klassen kann man sicher viel in die eigenen Hände geben, aber nicht allen, Mich würde interessieren, wie viel Hauptschulerfahrung ihr habt, Rolf und cyrano? |
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