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Forum: "Einen Austausch für die Lerngruppe 1/2"
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| Schön, | | von: anke37
erstellt: 11.04.2006 23:45:52 |
dass andere auch gute ERfahrungen mit der Jahrgangsmischung gesammelt haben. Aber seht ihr das ganze nicht auch ein bißchenkritisch? was ist mit dem Klassenteiler (BW) von 28 Kindern in Jahrgangsgemischten Klassen? Ich bin in einem sozialen Brennpunkt, habe 16 Zweitklässler, 9 erstklässler, darunter sind: drei Wiederholerkinder, vier aggressiv verhaltensauffällige, zwei LRS, drei die eher zur E-Schule gehören, zwei mit äußerst unregelmäßigem Scvhulbesuch, zwei für die Förderschule. Von meinen einsern kennen alle Kinder fast alle Buchsatben, lesen können aber nur drei. Manchmal drehe ich ab, weil ich differnziere, jeder seinen eigenen Pln, aber es ist der Wahnsinn.
Natürlich hat es auch seine schöne Seiten, aber im großen und ganzen weiß ich noch nicht, ob ich das alles so stützen kann. Wären da lauter wissbegierige Kinder, die auch Unterstützung von zu Huase erfahren und nicht ein Riesen Päckchen an Belastungen mit sich rumtragen müssen, ist es bestimmt toll.
Im nächsten Schuljahr werde ich nur noch zwanzig Kinder haben. Weil ich mich bereit erklärt habe, zwei körperbehinderte Kinder wohnort nah zu integrieren... sollte ja auch eine selbstverständlichkeit sein.
Nur manchmal weiss ich nicht, wann meine Belastungsgrenze erreicht ist, obwohl ich sehr energiegealden und optimistisch bin.
Schöne Ostern, erholt euch gut
Anke37
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| @Anke | | von: igellady
erstellt: 12.04.2006 07:56:53 geändert: 12.04.2006 07:57:21 |
Mischung hat doch immer auch viele verschiedene Facetten, Anke.
Auch in meiner Gruppe sind in der Mischung 26 Kinder. Davon leben 5 in sozial ganz schwachen Familien, teilweise fremdsprachig und bekommen auch von zu Hause nicht die Unterstützung, die wünschenswert wäre. 3 wiederholen den 2. Jahrgang, davon sind 2 zur Aufnahme in die Förderschule gemeldet und auch schon getestet, 4 Kinder, die nachgewiesen ADHS haben, 2 haben LRS und verhaltensauffällig sind ca. 3 in meiner Lerngruppe.
Dein Engagement, dass jedes Kind seinen eigenen Plan haben soll, kann ich nicht leisten. Das habe ich zwar auch versucht, bin aber an meinen eigenen Ansprüchen gescheitert. Inzwischen fasse ich immer mehrere relativ homegene Gruppen zusammen und stelle Förder- bzw. Lernpläne auf. Das hat mich in meiner Arbeit entlastet.
Dennoch ist es ein enormer Kraftakt, der schon manchmal an der Substanz nagt. Darin stimme ich dir voll zu, denn bei uns ist es so, dass es noch nicht so viele Materialien gibt, die es den Kindern ermöglicht, weitgehend selbstständig zu lernen. Daher machen meine Kollegin und ich auch noch viele Materialien selbst. Manchmal wissen wir nicht, wie wir die ganze Arbeit bewältigen sollen, denn auch das Nachschauen der Kinderarbeiten hat täglich seinen Raum und nimmt Zeit in Anspruch.
Was die Einstellung der Kinder angeht, kann ich von meiner Lerngruppe sagen, dass es zu Anfang nur 5 Kinder waren, die eigentlich gar nicht lernen wollten und lieber zu Hause geblieben wären. Inzwischen sind es, vielleicht auch durch die hohe Motivation vieler anderer Kinder aus der Lerngruppe, nur noch 3.
Bei diesen Kindern hoffe ich, dass ich sie im nächsten Jahr erreichen kann, wenn unsere Gruppe kleiner wird. Voraussichtlich werden wir nur 7 Kinder pro Gruppe einschulen und dann eine Lerngruppe 1/2 von nur noch 20 Kindern haben.
Bei aller Arbeit, die ich bislang im vergangenen Jahr gehabt habe und noch habe, überwiegt bei mir dennoch die positive Sichtweise dieser Art von Unterricht. Ich hoffe auch, dass sich ein wenig Routine einstellt, wenn halt eben nicht mehr alles so brandneu ist, da auch ich an die Grenzen meiner Belastbarkeit bereits gestoßen bin und der Körper gesagt hat: Hier ist Schluss!
So nehme ich die Osterferien für viele schöne Dinge und tanke wieder auf.
Liebe Grüße von der
Igellady
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| @kla | | von: igellady
erstellt: 15.04.2006 12:56:20 |
Nein, doof warst Du sicher nicht . Inzwischen bin ich der Meinung, dass - wenn etwas für die Kinder "dran" ist, was die Kinder wollen - dann genau der richtige Zeitpunkt dafür ist.
Schau doch einmal hier in den Arbeitblättern zum Thema Schreibschrift. Vielleicht ist ja auch für Deine Tochter etwas dabei, das sie gern machen würde.
Meinen beiden Erstklässlern, die vor den Osterferien so weit waren, dass die VAS für sei "dran" war, habe ich unseren Schreibschriftlehrgang gegeben. Der erklärt sich von selbst, da ich ihn so angelegt habe - mit viel Schauen bei Rolfs Materialien, die eben auch wenig oder keine Erklärungen benötigen. Sie sollen damit arbeiten - wie es ihr Arbeitseifer zulässt.
Ich bin davon überzeugt, dass nach den Ferien nach und nach die schneller Lernenden nachziehen und ich werde sie nicht bremsen.
LG und frohe Ostern wünscht die
Igellady
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