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Forum: "Empfindlich"
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| .. | | von: palim
erstellt: 28.08.2005 22:59:19 |
Obwohl dieses Forum abgedriftet ist, hat es sich ja eigentlich von der Material-Debatte abgespalten. Da ging es nicht um "Nullen", "Versager" oder faule Kollegen, sondern um ein ganz anderes Thema.
Und ich kann nur unterstützen, was sth gesagt hat:
Wenn man an einen Kollegen heran treten möchte, kann man das auch in einem vernünftigen, freundlichen Ton machen und muss ihn nicht gleich mit Worten und vernichtenden Aussagen niedermetzeln.
Sicher hat da jeder eine eigene persönliche Grenze, was er für angemessen und was er für ausfallend hält. Ich für meinen Teil möchte, dass mir Kollegen vernünftig begegnen und mich nicht anschocken oder motzen... und so kann auch ich mit meinen Kollegen ... und auch mit anderen Mitmenschen umgehen.
Ich verstehe nicht, warum manche Menschen so niederschmetternd Dinge ansprechen, zumal wenn sie eher alltäglich sind und nicht so erschreckend, wie manche hier geschilderten Fälle.
Palim |
| moment mal, palim, | | von: edlerverein
erstellt: 28.08.2005 23:16:56 geändert: 28.08.2005 23:39:33 |
... auch hier liegt ein missverständnis vor.
Niemand redet so, wie er hier ÜBER kollegen redet, auch MIT den kollegen.
Ich glaub nicht, dass einer, der sich hier kritisch über zum teil unhaltbare zustände äußert, zu den betreffenden kollegen hingeht und die beschimpft oder gar niedermacht!!! Wir reden hier von einem eklatanten missstand in vielen schulen und gehen nicht zum kollegen x oder zur kollegin y hin und sagen: du faule socke du!
Ich persönlich würde nie etwas zu solchen leuten sagen, weil ich seit vielen jahren beobachte, mit welcher dickfelligkeit jeder appell, jeder anpfiff von oben, jeder protest der eltern oder schüler oder auch die missachtung durch andere leute an ihnen abprallt. Es ist auch nicht meine sache als kollege, die mal an die arbeit zu kriegen - da muss schulleitung ran und da müssen strukturen ran, wie von mehreren erwähnt wurde.
Mir fällt im übrigen auf, dass die kriegerischsten vokabeln wie zum beispiel "vernichtend", "denunzieren", "selektieren", "brandmarken", "rausschmeißen" "niedermetzeln" hier von denjenigen verwendet werden, die das thema eigentlich lieber unter den teppich kehren und die kollegen schützen wollen als von denjenigen, die meinen, es muss darüber mal geredet werden.
Dankbar bin ich caldeirao für die feststellung, dass hier nicht persönlich verletzend, sondern sachlich diskutiert wird.
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| vielleicht, | | von: ishaa
erstellt: 29.08.2005 00:14:41 |
edlerverein, sind diejenigen, von denen du meinst, dass sie das Problem unter den Teppich kehren, auch einfach nur diejenigen, die die ganz extremen Fälle nie kennen gelernt haben. Obwohl ich selbst andere Erfahrungen gemacht habe, bin ich bereit zu glauben, dass es Kollegien gibt, die verschont geblieben sind.
Gut und wichtig finde ich deine Feststellung, dass meistens wirklich nicht wir KollegInnen gefragt sind, sondern die Schulleitung oder andere Instanzen. Und was du als "Dickfelligkeit" beschreibst, sehe ich in extremen Fällen als verzerrtes Selbstbild der Betroffenen, aus Not und Selbstschutz entstanden. Die finden sich gut. Anders könnten sie es nicht aushalten.
Was mir wirklich Probleme bereitet ist, Antworten für SchülerInnen zu finden, die sich beschweren, dass sie getreten, beschimpft werden, dass sie nichts lernen, dass es im Unterricht so laut ist, dass sie Kopfschmerzen bekommen.
LehrerInnen sind eigentlich sehr leicht zu durchschauen. Bei den Lehrern meines eigenen Kindes war mir auch ohne persönlichen Kontakt meist sehr schnell klar, ob da jemand engagiert ist und seinen Job macht, ob er den Oberfaulpelz gibt oder ob er/sie richtig "fies" an der Grenze zu gefährlich ist. Und ich bin froh, meinem Kind dann notfalls den Rücken stärken zu können. Aber können das alle Eltern? Es ist für mich eine Horrorvorstellung, dass Kinder in unsere Schulen geschickt werden mit den Sätzen: "Der Lehrer macht das schon richtig." oder "Wenn du das nicht verstehst, ist das dein Problem, musst halt besser aufpassen." |
| Andere Sicht | | von: kfmaas
erstellt: 29.08.2005 05:35:09 |
meinungen werden eben vorwiegend durch gefühle und nicht durch unseren intellekt gebildet (der ordnet sie dann nur irgendwie ein
Ja, feul, das ist es wohl - wobei sicher Wut, Ärger und Ablehnung die Einordnung in ein Bild erleichtern. Geht man aber einmal davon aus, dass auch die "faulen Socken" eine Funktion haben, kann ich vielleicht meinen Blickwinkel verändern, z.B.
- Kann es sein, dass viele Kollegen gerne auch so eine "faule Socke" sein wollten, sich dies jedoch nicht im Traum zugestehen?
- Kann es sein, dass die eigenen Maximen genau das Gegenteil beinhalten, wir also 150% arbeiten und dabei uns selbst vernachlässigen - was natürlich unseren Ärger auf die "faulen Socken" exponential steigert und so unserem Gerechtigkeitsgefühl erlaubt, leider auch extreme Gegenmaßnahmen zuzulassen?
- Kann es sein, dass diese "faulen Socken" sich einen Schutzwall aufgebaut haben, ohne den sie sich selbst nicht ertragen könnten?
- Kann es sein, dass sie eine bestimmte Funktion, auch für Schüler erfüllen, z.B. dass die "Null-Bock-Schüler" genau den "Null-Bock-Lehrer" gespiegelt bekommen?
- Kann es sein, dass diese "faulen Socken" auch ihre netten Seiten haben?
- Kann es sein, dass sie sich bereit erklärt haben, die ganze Last der Systemmängel als Sündenbock zu tragen, damit sich die anderen "gut" fühlen können?
- Kann es sein, dass sie sich ändern könnten, wenn wir sie anders sehen und behandeln würden?
LG kfmaas
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