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Forum: "elternforderungen"
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| In Saudiarabien trinke ich kein Bier | | von: rfalio
erstellt: 26.01.2006 20:03:14 |
( jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit). Ich betrete auch eine Moschee nur in angemessener Kleidung und ohne Schuhe.
Das ist meine Toleranz. Diese Toleranz erwarte ich aber auch von anderen.
Ein Problem beim Islam ist allerdings, dass man ausgehend vom Koran und den verschiedenen Überlieferungen sehr Vieles religiös begründen kann, was eigentlich nicht zur Religion gehört, aber irgendein Iman findet sich immer, der diese Meinung unterstützt und dann kommen wir eben zur Frage Freiheit der Religionsausübung.
Ist Kopftuchpflicht, Verbot Schwimmen oder Turnen zu gehen, Zwangsheirat, Beschneidung der Frau ( die Beispiele sind bewusst gesteigert) religiöse Vorschriften oder lokale Bräuche, die erst nachträglich eine (pseudo-)religiöse Begründung erfuhren?
Das Thema ist also äußerst schwierig und das Problem ist auch sicher nicht einfach zu lösen. Die einzige Möglichkeit sehe ich in einer weitergehenden Integrierung. Was aber mit denen, die sich jeder Integrierung verweigern?
Vielleicht löst die Zeit das Problem, aber ich glaube es nicht ( obwohl @mecky: beim Christentum hats ja auch geklappt!).
Solange dieser Egoismus : "Der andere hat mich zu tolerieren, ich ihn nicht" da ist, wird dieses Problem bestehen bleiben.
Grübelnd
rfalio |
| Einfach zum NACH-DENKEN | | von: mecky66
erstellt: 27.01.2006 11:44:45 |
Dazu:
http://www.nachrichten.at/lokal/linz/417950 (der Artikel vom 27.01.2006 in der Zeitung) und ein Auszug aus dem Interview mit einem der drei Väter.
http://www.nachrichten.at/lokal/linz/417892
Vielleicht ist es auch informativ, zwei Äußerungen von Lesern zum Thema zu reflektieren:
„...laut orf von GESTERN hat EINER (von den anderen wurde nicht mal was erwähnt) der vom kurier als forderer des kopftuches für alle lehrerinnen und schülerinnen genau diese behauptung des kuriers zurückgewiesen, erklärt, daß auch seine frau und seine mutter kein kopftuch tragen, weswegen absurd wäre, er würde solche forderungen an österreicherinnen stellen....“
„...im orf bericht war nicht annähernd das zu hören, was hier ( Anmerkung: bezieht sich auf eine nicht kleinformatige Zeitung, die mit demselben Anfangsbuchstaben beginnt) zu lesen war. da wehrte sich EIN vater gegen die von medien behaupteten unterstellungen... von den zwei anderen war überhaupt net die rede... da gabs gar nix zu dementieren, ...
(Zitat vom 24.01.2006)
Anmerkung: der ORF ist der Österreichische Rundfunk
Informativ ist auch der Beitrag in folgender Sendung:
OÖ Heute | Datum: 23.1.2006
http://streaming.liwest.at/index.php?pg=330&streams_info_subent=12664
@ rhauda:
Ich darf das Zitat von Kurt Tucholsky (1890-1935) anfügen, der seine Meinung zu Toleranz so definiert: Der Verdacht, der andere könnte recht haben. |
| Versteh ich nicht | | von: rhauda
erstellt: 27.01.2006 14:52:37 geändert: 27.01.2006 14:56:41 |
mecky: @ rhauda:
Ich darf das Zitat von Kurt Tucholsky (1890-1935) anfügen, der seine Meinung zu Toleranz so definiert: Der Verdacht, der andere könnte recht haben.
Ich weiß nicht so recht, was ich in diesem Zusammenhang mit diesem Spruch anfangen soll (was er bei anderen bewirken SOLL, ist mir schon klar). Ist es so, dass ich an einer Stelle intolerant bin, dann wüsste ich gerne, wo.
Vielleicht haben wir aber auch eine unterschiedliche Begriffsbesetzung was das Wort Toleranz angeht. Für mich ist Toleranz nicht einfach "alles fraglos zu akzeptieren", nur weil es aus einer anderen Kultur kommt.
Wenn du meinst, dass ich mit den von mir gemachten Aussagen falsch liege, dann wäre es im Sinne einer Debatte, die den Namen verdient, angebracht, diese Punkte herauszugreifen, Gegenthesen aufzustellen und diese zu begründen, so wie ich es getan habe.
Wir könnten hier also zwei sehr fruchtbare Debatten führen:
Eine politisch/ethische:
Was ist eigentlich Toleranz? Was muss ich tolerieren? Wo muss Toleranz zugunsten gesamtgesellschaftlicher Verantwortung aufhören? Schießt das einander überhaupt aus? Wenn die Betroffenen ein Verhalten nicht als intolerant empfinden, ist es unsere Aufgabe, ihnen sozusagen ganz missionarisch das "Bewußtsein" zu schaffen?
eine zweite praxisbezogene:
Wie sollen wir als Gesellschaft und vor allem als Schule den Spagat schaffen zwischen Annehmen anderer Kulturen und Schutz vor Freiheitsbeschneidung? Was sollen wir konkret akzeptieren, wo sollte Schluss sein?
Du siehst, man könnte hier ein oder zwei wirklich profunde (wenn auch vielleicht kontroverse) Debatten beginnen. Dazu bedarf es aber einer nachvollziehbaren Argumentationsstruktur, auf die man dann wieder mit Argumenten antworten könnte, nicht irgendwelcher Totschlagzitate, die in der Sache nicht relevant sind und eigentlich nichts Anderes besagen als ein persönliches "Da! Nimm dies!"
Noch einmal: Wer jetzt genau was gesagt hat, wie das gemeint war und wenn ja, warum nicht, ist doch in Nachgang irrelevant. Das Grundproblem besteht doch. Wie sollen wir damit umgehen?
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| @rhauda | | von: mecky66
erstellt: 27.01.2006 17:14:45 geändert: 27.01.2006 17:16:29 |
Ich weiß nicht so recht, was ich in diesem Zusammenhang mit diesem Spruch anfangen soll (was er bei anderen bewirken SOLL, ist mir schon klar).
Dann kann dir vielleicht eine längere Reflexion drüber Erkenntnisse bringen.
Ein Grundproblem liegt wohl darin, dass du einen (!) Zeitungsartikel unreflektiert und ohne weiteres Überlegen zum Anlass nimmst, heftigste Attacken zu reiten.
Diskussion oder Debatte bedeutet für mich einen Meinungs austausch(da schwingt wieder Toleranz mit)und nicht dem Anderen die eigene Meinung zu oktruieren.
Dein „Noch einmal: Wer jetzt genau was gesagt hat, wie das gemeint war und wenn ja, warum nicht, ist doch in Nachgang irrelevant" zeigt deine Einstellung.
Aus diesem Grund besteht von meiner Seite keinerlei Interesse an jeglicher Diskussion mit dir.
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