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Forum: "A propos Veränderungen"
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| Ja, ja, früher ... | | von: curb
erstellt: 12.02.2006 19:52:17 |
Man kommt halt in die Jahre!
Leider bin ich wohl genau zu der Zeit zur Schule gegangen, als alte Laster weitergepflegt wurden, aber der Leistungswahnsinn schon voll eingesetzt hatte. D.h. wir hatten einen Direktor, der die Klassenzimmer abhörte, uns in Latein zur Strafe knien liess und mit dem Klassenlineal auf Fehler "aufmerksam" machte und mindestens einmal die Woche unangekündigte Tests und Klausuren schreiben liess, deren Korrektur dann wieder vier, fünf Stunden Hausarbeit bedeutete. Er wäre auch beinahe damit durchgekommen, einer Schülerin an die Brüste zu fassen, aber da sprang dann die Moderne ein (das war Anfang der 80er). Wenn etwas an der Schule früher (natürlich nach 45) besser war, dann, dass sie irgendwann einfach vorbei war und die Kinder spielen konnten auf Wiesen, in Wäldern, und nicht den ganzen Nachmittag mit so etwas Dämlichem wie Hausaufgaben gequält wurden. |
| Und niemand hatte Schuld... | | von: klexel
erstellt: 12.02.2006 22:13:28 geändert: 12.02.2006 22:15:07 |
Im Internet kursiert ein Text, so schön und wahr, dass ich ihn schicke, ohne den Urheber zu kennen. Eine GENERATIONENGESCHICHTE Einige von euch werden diesen Text sicher schon kennen, aber trotzdem...
Wenn du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun ... Verschwinde! Kinder von heute werden in Watte gepackt ...
Wenn du als Kind in den 50er, 60er oder 70er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange überleben konnten! Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags. Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen. Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wusste, wo wir waren, und wir hatten nicht mal ein Handy dabei! Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne, und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst. Und keiner fragte nach "Aufsichtspflicht". Kannst du dich noch an Unfälle erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte den Erwachsenen nicht. Wir aßen Kekse, Brot mit Butter dick, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen. Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround-Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms. Wir hatten Freunde. Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns ... Wie war das nur möglich?
Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter, und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus. Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen. Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung. Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. Und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!
Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung. Mit all dem wussten wir umzugehen. Und du gehörst auch dazu.
Herzlichen Glückwunsch!
Ich selbst bin Jahrgang 1950 und finde mich in vielen Schilderungen wieder. Ihr auch? |
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