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Forum: "Ritalin? Globuli? oder ganz was anderes?"
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| ich bin so aufgeregt | | von: poni
erstellt: 30.03.2006 11:07:55 geändert: 30.03.2006 11:08:46 |
auch wenn ich kein ADHS habe. Aber manchmal fühle ich mich so angetrieben und aufgedreht, dass ich zumindest hyperaktive Kinder verstehen zu können glaube. Deshalb habe ich mich mit dem Thema auch intensiv auseinandergesetzt. Je mehr man sich damit beschäftigt, umso weniger weiß man eigentlich, denn es tauchen immer mehr Fragen auf... so ist das nun mal in der Naturwissenschaft.
Auf jeden Fall habe ich nicht nur einmal einen Riesenschreck bekommen, als ich merkte, was ich DANK meiner Lehrerausbildung alles falsch gemacht habe, wenn ich an solche Kinder geraten bin. Ich wußte nichts von ADS, ADHS (wobei das H ja auch Hypo bedeuten kann, nicht nur Hyper!!)Hyperaktivität, Rechenschwäche usw.!!!!
So etwas darf uns nicht passieren!!! So etwas müssen wir lernen dürfen, bevor (oder wenigstens während) wir mit den Kindern zu tun haben.
Denn AD(H)S als Ausrede für Erziehungsversäumnisse ist übel... das schadet den wirklich betroffenen Kindern am meisten. |
| mal so - mal so | | von: pefi72
erstellt: 31.03.2006 23:09:39 |
Ich arbeite an einer Schule für Erziehungshilfe, wo wir logischerweise sehr viele Kinder mit AD(H)S haben. Meiner Beobachtung nach, ist Ritalin für einige ein wahrer Segen, besonders dann, wenn das Kind extrem unruhig ist, selbst darunter leidet, dauernd die Kontrolle zu verlieren und aggressiv ist. Wir haben viele Kids, für die das eine echte Erleichterung ist. Gefährlich finde ich Ritalin, wenn man sich darauf ausruht. Das Mittel und die Dosierung müssen immer wieder überprüft werden. Man muss genau hinschauen, um zu merken, wann "angenehm ruhiger" in "unnatürlich ruhig" oder gar "apathisch" übergeht. Manche Kinder vertragen das Mittel nicht, fühlen sich dann ruhiggestellt oder einfach fremd. Außerdem muss auch die Alltagsgestaltung angepasst werden: Alles, was auch für gesunde Kinder pädagogisch gut ist, gilt auch für ADS-Kinder - nur viel stärker. Wenn ein ADS-Kind Riatlin bekommt, gleichzeitig aber einen unregelmäßigen Tagesablauf hat, viel fernsieht oder - schlimmmer noch - Computer spielt, Action um sich anhäuft, statt auch mal was ruhiges zu machen, zu wenig oder unreglemäßig ißt und schläft, dann ist das einfach nicht ausreichend. Was für gesunde Kinder suboptimal ist, kann für ADS-Kinder fatal sein. Egal was ihr macht ist mein Tipp: Augen auf und auf lassen, immer wieder genau überprüfen, ob alles - Medizin und Lebenssituation noch passend ist.
"Zappelin" hat mich auch nicht überzeugt. Ich denke, dass das eher etwas für unruhige nicht-ADSler ist. Ich halte allerdings auch grundsätzlich wenig von Mischpräperaten. Der Besuch bei einem klassischen Homöopathen lohnt sich vielleicht dennoch! |
| Jemand, der sagt | | von: schnekala
erstellt: 27.04.2006 12:47:17 |
AD(H)S sei ein Erziehungsfehler, ist gerade das letzte, was Hilfesuchende in dieser Situation benötigen. Ich wünsche mir, dass diejenigen einmal ein paar Tage mit einem AD(H)S-Kind verbringen, damit sie einmal sehen, wie anstrengend und schwierig es ist, auch immer konsequent zu bleiben - und das versuchen die Eltern von AD(H)S-Kindern, denn sie wissen, dass das wichtig ist. Sie wissen, dass mit ihrem/n Kind/ern etwas nicht stimmt, seit es in ihrer Familie ist und machen sich darüber ernsthaft Gedanken. Dann Medikamente zu geben ist ein wohlüberlegter Schritt, den wohl hoffentlich auch ein Mediziner angeraten hat, der sich mit dem Erscheinungsbild AD(H)S sehr gut auskennt. Wenn das Kind die Medikamente nicht benötigte, würde ein erfahrener Mediziner auch kein Rezept ausstellen, sonder im Zweifelsfall weiter beobachten. Macht das Leben von Eltern mit Kindern mit AD(H)S nicht doch noch schwerer!!! |
| @dafyline | | von: kataz
erstellt: 27.04.2006 19:32:56 geändert: 27.04.2006 19:33:32 |
ola!
leider hast du nicht ganz recht mit deiner aussage:
hier wirst du wohl nicht auf lehrer mit solchen ansichten, wie du sie beschrieben hast, treffen!
denn auch hier gibt es durchaus unqualifizierte äußerungen zu diesem thema:
von: jetstream erstellt: 28.03.2006 22:27:44 geändert: 28.03.2006 22:29:46
Es ist zu einfach, Ritalin als Lösung für begangene Erziehungsfehler zu benutzen. Als erstes sollten die Eltern sich als solche betrachten und mit absolut klarer Konsequenz dem Kind Grenzen zeigen und auf deren Einhaltung bestehen. Das gibt dem Kind Sicherheit. Kompromisse mit dem Kind aushandeln setzt Reife voraus, die ein Kind noch nicht hat: Die Eltern sind Chef! Das allerdings ist der schwierigste Weg für die Eltern und ich bin davon überzeugt, dass ein Großteil der Eltern dann doch lieber Medikamente vorzieht. Ist halt leichter. Oder sie haben es nie gelernt und sind zu bequem, es jetzt zu tun. (Abnehmen mit Appetitszüglern ist auch einfacher...)
das nur am rande...
gruß
kataz |
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