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Forum: "Lehrerraumprinzip"
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| Raumwechsel | | von: rhauda
erstellt: 16.02.2011 16:55:36 |
Übrigens wird oft mit dem Argument "häufiger Raumwechsel" das Lehrerraumprinzip abgelehnt.
Wir haben bei uns mit LRP vermehrt Doppelstunden eingeplant. Beispielsweise sind von 4 Stunden Hauptfach immer 2 in einer Doppelstunde, die anderen Einzelstunden. Auch andere Fächer haben Doppelstunden, es sei denn, in einem jahrgang in einem Fach ist das nicht sinnvoll.
Ich habe dann die Stundenpläne von Klassen vor der Einführung des LRP und nach der Einführung verglichen.
Ergebnis: Sehr wenige Klassen haben 2 oder 3 Raumwechsel mehr pro Woche, viele Klassen haben sogar weniger Raumwechsel als vorher.
Man darf nämlich nicht vergessen, dass die Klassen vorher auch von Deutsch nach Musik, dann wieder zurück in der Klassenraum zu Gechichte und dann zu Physik gingen. die Wechsel gab es vorher auch schon.
@rfalio: in einem älteren Post habe ich gesehen, dass du meinst, man müssemehr Räume haben als vorher. Nein. Muss man nicht. wir haben das LRP eingeführt, weil wir einen Klassenraum zu wenig hatten. Jetzt ist jeder Klassenraum belegt mit 1-2 Lehrkräften, die Fachkräft für Bio unterrichtet auch die eine Deutschlasse in ihrem Bioraum und wir haben nun sogar einen Klassenraum umwidmen können in einen großen TG-Raum, der kleine TG-Raum ist als Aufeenthaltsraum gedacht und es gibt sogar einen Betreuungsraum für Klassen ohne Lehrer.
Natürlich ist das alles immer noch eng, aber besser als vorher.
Schon nach 3 Monaten sagten ALLE Lehrkräfte unisono, dass sie niemals wieder zurück zum altn System möchten.
Die Schüler waren in den ersten 2 Wochen ein wenig muckelig ("Man hat gar keine Zeit mehr, rauchen zu gehen"), mittlerweile ist es selbstverständlich.
Die einzigen, die immer gleich den Untrgang des Abendlandes kommen sehen, sind die Eltern der 5. und 6. Klassen.
Da muss man im Vorfeld sehr gut informieren. |
| @aidablu | | von: bger
erstellt: 16.02.2011 18:47:47 |
Wir haben das Lehrerraumprinzip mittlerweile schon eine Reihe von Jahren (ich kann gar nicht mehr sagen, wie lange. Bestimmt schon mindestens sieben Jahre.) Keiner will zurück zum alten System, die heutige Schülerschaft kennt es bei uns ja auch nicht anders.
Bücher: Die Kinder schleppen schon ihre Bücher den ganzen Tag mit sich herum, es sei denn, sie haben ein Schließfach gemietet. Viele Schüler machen das gar nicht, in sofern kann das Problem nicht so groß sein. Für die Klassen 5 und 6 liegt in den Hauptfächern jeweils ein halber Klassensatz im Schrank. Das wird aus dem normalen Buchetat finanziert, indem dann eben nicht ganz so viel neue Bücher angeschafft werden. Bei den Größeren akzeptieren viele Kollegen, dass die Schüler sich zu zweit ein Buch teilen. Das ist aber kein allgemeiner Konsens.
Raumwechsel: Leider sind bei uns zu viele Kollegen gegen Doppelstunden, sodass wir die nicht generell haben. Aber vor allem in 5/6 wird darauf geachtet, dass nicht zu viele unterschiedliche Kollegen eingesetzt sind, sie also mehrere Fächer in einer Klasse unterrichten. Das reduziert schon den Raumwechsel.
Im Übrigen kommt es natürlich auf die Gegebenheiten des Gebäudes an. Unser Gebäude ist kompakt und übersichtlich gebaut, da gibt es keine langen Wege von A nach B.
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| Bücherfrage | | von: rhauda
erstellt: 17.02.2011 14:23:23 geändert: 17.02.2011 14:25:07 |
Man fängt erst einmal langsam an.
Es gibt bei uns das Leihsystem für Bücher. Das heißt, nach einiger Zeit, werden Bücher aussortiert, die nicht mehr verliehen werden, weil sie nicht mehr nett aussehen, die sind aber durchaus noch benutzbar.
Zusammen mit anderen überzähligen Büchern und dem Haufen von Freiexemplaren, die in jeder Schule rumliegen und die auch noch in etlichen Arbeitszimmern von lehrern zu Hause vor sich hin gammeln, ergibt das durchaus schon mal 2-3 halbe Klassensätze.
Wenn man das mal konsequent für alle Fächer macht, kann z.B. in einen Jahrgang die Klasse 5 a die Deutschbücher und die Erdkundebücher zu Hause lassen, die 5b muss keine Mathe und Englischbücher schleppen, die 5c braucht in der Schule keine Geschichts- und Mathebücher.
Das entlastet schon mal gewaltig. Durch das Lehrerraumprinzip können über den Etat beispielsweise auch mehrere halbe Klassenätze Duden und Wörterbücher und Atlanten angeschafft werden. Es muss ja nicht jede Klasse einen halben Satz haben, sondern nur jeder Lehrer, der Deutsch, Erdkunde oder Englisch erteilt. Dann werden die Nachschlagewerke eben von allen 4 Englischklassen bei Herrn Meyer benutzt und stehen in dessen Raum. Vorteil: Man hat immer die Nachschlagewerke da und muss sie sich nicht erst vorher reservieren. Schüler müssen keine nachschlagewerke mitschleppen.
Das ist außerdem eine sehr langfristige Investition, da ja Nachschlagewerke sehr viele Jahre hindurch Gültigkeit haben und nicht wie bei Schulbüchern nach 3 Jahren die nächste Auflage folgt.
Es gibt die Möglichkeit sehr billige gebrauchte Bücher bei ebay zu ersteigern.
Durch die vermehrten Doppelstunden im Stundenplan müssen auch pro Tag ohnehin schon weniger Bücher geschleppt werden als sonst.
Die Ressourcen werden von Klasse 5 aufwärts verteilt mit dem Hauptaugenmerk auf die Unterstufe.
Die anderen klassen können schleppen. Das ist kein Problem bei uns und es hat sich auch noch niemand beschwert.
Schließfach: In den großen Pausen können die Schüler durchaus zum schließfach gehen. Somit müssen sie eigentlich nur für 2 Fächer Bücher schleppen, wenn die nicht ohnehin schon im halben Klassensatz in den Räumen sind.
Übrigens: Die meisten Eltern, und Schüler der unteren Klassen beschweren sich überflüssigerweise. Meistens kann man einfach mal die Tasche des Sprösslings untersuchen und befördert dann 50% unnütze Dinge zutage, die in den Taschen sind.
Meine Erfahrung: Wir machen uns viel zu viele Sorgen über Dinge, die nach 2 Wochen für die Schüler überhaupt kein Thema mehr sind.
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