|
Forum: "inklusion"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
| @palim et al: | | von: lupenrein
erstellt: 24.10.2012 20:14:39 geändert: 24.10.2012 20:16:27 |
Seit ich Spitzer gelesen habe - ihr wisst ja: "Digitale Demenz" - und ich bei immer mehr immer jüngeren Kindern genau die Symptome feststelle, die er in seinem Buch beschreibt und belegt, wird mir immer mehr klar, dass wir hier im Forum eine Diskussion an der völlig falschen Stelle führen, nämlich am Versuch der Behandlung von Symptomen, deren Ursachen ganz woanders liegen und genau dort bekämpft gehören:
Das Problem liegt nach meiner Meinung nicht darin, dass immer mehr Kids immer eher unerklärliche Auffälligkeiten zeigen.
Nein, die Erklärungen werden uns seit Jahren von der Wissenschaft geliefert.
Daraus folgt für mich: Der Lösungsansatz muss an anderer Stelle und viel früher gefunden werden:
Gnadenlose Aufklärung in den Familien bevor sie Kinder bekommen, Aufklärung bei unseren jungen Schülern vor der "Entlassung ins Leben", nei, von und mit allen gesellschaftlichn relevanten "Mitspielern", möglicherweise sogar gesetzliche Vorgaben, Restriktionen und Sanktionen.
Wenn wir uns darauf beschränken, das Thema "Inklusion" als ein für viele ärgerliches, aber isoliertes Thema mit statisch festliegenden Fallzahlen von "zu Inkludierenden" zu betrachten, liegen wir aber sowas von gefährlich schief...
Das, was Herr Prof. Spitzer und andere nüchtern beschreiben, nimmt immer schneller immer größere Ausmaße an und ist ganz sicher kein "Inklusionsproblem"
Wenn nicht alle, angefangen bei den jungen Eltern (und die benötigen Aufklärung und Hilfen), anfangen zu begreifen, welcher Sprengsatz im immer früheren immer größeren unkontrollierten, im Baby- und Kleinkindalter zwangsläufig unreflektierten Medienkonsum liegt, werden wir das Problem der vollkommen unsteuerbaren Medien-Junkies als Gesellschaft nicht mehr lösen können.
Und wir Lehrer und Sonpäds können das schon gar nicht alleine.
Wenn nicht bald etwas geschieht, bekommen wir zum erstenmal eine Generation, die durchschnittlich dümmer ist als ihre Eltern - das ist meine Befürchtung -
In dieser Gesellschaft beginnt Dekadenz ausnahmsweise mal ganz unten -
Die Vorstellung finde ich furchtbar, ebenso die, dass scheinbar niemand diesen Sprengsatz für unsere Gesellschaft/unsere Werte/unseren Wohlstand/unsere Zukunft also zu erkennen scheint und etwas dagegen unternimmt. |
| nicht ganz, miss! | | von: lupenrein
erstellt: 24.10.2012 21:30:15 geändert: 24.10.2012 22:42:22 |
Du gestehst sonpaed zuviel der Ehre zu.
Auch er ist eine "ganz arme Sau", weil auch er die gesellschaftlichen Ursachen der Probleme nicht beseitigen kann.
An seiner Stelle würde ich mich überhaupt nicht wohlfühlen; Er ist nicht als Lehrer mit einem klaren Bildungsauftrag unterwegs, sondern allenfalls als eine Art "Reparaturbetrieb", der immer dann gerufen wird, wenn "es klemmt", aber ganz genau weiß, dass er nur das defekte Lager ein wenig ölen kann, den dicken, dicken Konstruktionsfehler, der zum immer wieder auftretenden Lagerschaden führt, kann auch er nicht beheben.
Das tun die Konstrukteure (Politiker) aber auch nicht, weil ihnen sonst die Geschäftsführung (Medien-Industrie mit ihrer Lobby) ihre Gunst entzieht. |
| Inklusion und Sozialisation | | von: ruedi
erstellt: 25.10.2012 16:58:24 |
Doch lupi, ich denke das ist schon so, weil die Inklusions-Thematik sich nicht ursprünglich aus der "veränderten Kindheit (vers. 8.2)" ableitet. Es gibt bei dem Förderungsfeststellungsverfahren zwar auch den Passus der "emotionalen und sozialen Entwicklung", der meiner Meinung aber nicht auf Kinder ausgerichtet die aus welchen Gründen auch immer an einer vernünftigen Sozialisation scheitern. Wenn dem so wäre, dann müssten wir in der Tat an so manchen Schulen die SuS inkludieren, die sich an Regeln, Werten und Normen orientieren!
Aber da setzt Inklusion ja nicht an, da kommt Inklusion nur oben drauf. Das erzeugt den Frust bei vielen Kollegen, wenn sie das Schlagwort Inklusion nur hören, weil sie so oftmals schon mit den Rahmenbedingungen die wir an vielen Schulen leider haben zu kämpfen haben!
Das mutieret mittlerweile in kürzester Zeit zu einem gesellschaftlichen Problem. Wenn man bedenkt seit wann es zum Beispiel den Computer auf dem Kinderzimmer gibt (mit allem was dazu gehört) und dieser uneingeschränkt (weder qualitativ noch quantitativ) von Kindern genutzt werden kann, dann sprechen wir hier über einige Jahre. Und das ist der Auftrag der Gesellschaft diesem Problem Herr zu werden, sonst steuern wir in den nächsten Jahren immer mehr auf einen gesellschaftlichen GAU zu. Da bin ich ganz bei sonpaed, das ist vielmehr eine gesellschaftliche Diskussion die geführt werden muss. Wenn eine gerichtete Sozialisation bei immer mehr Kindern scheitert haben wir ein echtes Problem (mit diesen Anfängen haben wir schon heute in vielen Schulen zu kämpfen).
Nunja, und wie das um problemlösende Konzepte in allen schulichen Bereichen aussieht, ich glaube da sind wir uns eh alle einig!
lg ruedi
|
Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|