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Forum: "AUA! - Diese Schüler sind unsere Zukunft? Teil I"
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| Ich kann das nur bestätigen... | | von: clausine
erstellt: 09.07.2006 16:17:03 |
Eine Freundin von mir, Realschullehrerin und Mutter von 3 Söhnen, bekam zu Weihnachten letztes Jahr ein handgeschriebenes Buch ihrer eigenen Mutter geschenkt. Darin hatte sie ihre Lebenserinnerungen aufgeschrieben. Beim Lesen einiger Nachkriegserlebnisse hatten meine Freundin und ich genau diese Erkenntnis: Unsere Kinder, und auch teilweise schon wir selber, kennen keine wirkliche Not, die uns erfinderisch und tatkräftig werden lässt. Gott sei Dank natürlich, nicht dass Ihr mich falsch versteht. Aber alle unsere "Problemstellungen" sind künstlich und somit für viele Schüler völlig uninteressant. Manchmal denke ich, es müsste eine Schule geben, in der wir nur Alltägliches verrichten wie Putzen (welche Menge Putzmittel auf wieviel Wasser?), Kochen, Backen, Tapezieren, Anstreichen, Betten beziehen, Reparieren von Alltagsgegenständen.....Das was eigentich die Eltern leisten müssten, könnten wir den ganzen Tag mit den Kids zusammen erledigen und dabei ne Menge Mathe, Deutsch, Physik, Chemie, Musik, und was auch sonst beibringen...... |
| Ich komm jetzt wirklich ins Grübeln... | | von: clausine
erstellt: 09.07.2006 17:59:07 |
Also, bleiben wir bei den Grundrechenarten in der Grundschule. Ich arbeite handlungsorientiert, d.h. ich führe die Mulitplikation, als Beispiel, schon mit Handlungen ein. Eigentlich benutze ich zwei Anschauungen, die zeitlich-sukzessive (3 mal 4) und die statische als Punktefeld. Wir üben das Ganze also bis alle Schüler das kleine Einmaleins wie aus der Pistole geschossen beherrschen. Ja und dann???? Dann versuchen wir, man beachte das Wort "versuchen", sogenannte Sachaufgaben dazu (!) zu rechnen. Und was passiert??? Große Verunsicherung oder immer schön multiplizieren, ist ja gerade dran. So, irgendwann, wenn alle Grundrechenarten mündlich, halbschriftlich und schriftlich durch sind, kommt das große Finale. Wann, bitte schön, muss ich jetzt welche Rechnung anwenden??? Grooooßer Knackpunkt. Da hilft auch kein projektorientierter Sachrechenunterricht, nach meiner Erfahrung zumindest nicht. Wie bringe ich meinen SchülerInnen bei, wenn nicht durch immerwährenden Alltagsbezug, Handlungsorientierung, Übersetzen von Handlungen in Rechenoperationen (wie viel mal passt rein gleich Division), WAS zum Teufel sie rechnen müssen???? Es gibt da so ein paar SchülerInnen, die haben das drauf, so ein "Gefühl" dafür....die anderen raten sich durch´s Leben - oder finden Doofe, die etwas für sie erledigen!!!!
Verzweifelt, Clausine |
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