|
Forum: "Missglückter Wandertag"
Bitte beachte die Netiquette! Doppeleinträge werden von der Redaktion gelöscht.
|
 | @balou |  | von: kla1234

erstellt: 03.08.2006 22:09:29 |
Ich seh das nicht als Gegen-Beispiele.
Versuche, die aus verschiedensten Gründen wieder aufgegeben wurden.
Die Gruppenarbeit,
wie sie üblicherweise praktiziert wird
läuft ganz klar oft schief aus dem einfachen Grund, weil die Zusammensetzung verordnet wird. Die Freunde dürfen nicht zusammen, weil Unruhe befürchtet wird oder!!weil die guten Schüler nicht auf einem Haufen sein sollen. Dann werden die Guten verteilt oder es wird gelost....
Danach fragt der Lehrer "Und, hats gut geklappt?" und keiner der Guten kann petzen "Nein, ich musste die ganze Arbeit alleine machen"
Und alle müssen eine Gruppe bilden, auch wenn sie gerade alleine arbeiten wollen, oder zumindest lieber! alleine als sich an einer der möglichen Gruppen beteiligen.
Mir liegt sehr viel an so kleinen, schnell machbaren Veränderungen. Die Schüler erzählen mir da dauernd solche konkreten kleinen Vorschläge...
Gibt es bei dir in der Nähe freie Schulen?
Ich hab schon den Eindruck, dass du neugierig bist.
Liebe Grüße
kla
|
 | Thema??!! |  | von: ishaa

erstellt: 03.08.2006 23:21:39 |
Es gibt ellenlange Foren zu der Frage, ob freies Arbeiten nun nur in der Grundschule möglich ist, wie in der Sek.I, ob überhaupt, unter welchen Bedingungen etc.
Hier ging es doch um die Frage, was passiert in Schulen, wenn die Noten schon fest- und die Ferien vor der Tür stehen. Oder in Vertretungsstunden.
Ich meine, dass sich hier noch deutlicher als sonst zeigt, wie schwer wir es uns machen, indem jeder sein eigenes Süppchen kocht. Der Geist des "Jetzt hängen wir nur noch ab" wird doch oft von den KollegInnen geweckt, die dann tatsächlich nur noch Filme zeigen, Eis essen gehen oder die Kids im Computerraum auf die Teenie-Chats loslassen. Sehr beliebt ist auch die Variante: "Ihr könnt machen, was ihr wollt, Hauptsache ihr seid leise, ich muss nämlich noch..."
Welche Zeitverschwendung (einmal Eis essen gehen mit dem Klassenlehrer z.B. natürlich nicht) und welche Energieverschwendung, da sich die anderen mit dem "Nur bei Ihnen müssen wir immer." herumschlagen müssen. Es fällt eigentlich soviel an an schönen Dingen im Verlaufe des Schuljahres, die dann doch wegen Zeitmangel unter den Tisch fallen, dass am Ende mehr als genug "übrig" ist, wie Quiz, Interaktions-und Rollenspiele, Schulumfragen mit öffentlicher Präsentation etc. Natürlich gibt es alters- und schulformspezifisch große Unterschiede in der Schwierigkeit, die SchülerInnen noch zu motivieren. Bei uns an der HS ist auch ein gemeinsames Frühstück oder zwei mit Gesellschaftsspielen verbrachte Schulstunden etwas, das für viele neu und gewöhnungsbedürftig ist und in meinen Augen sehr viel Sinn macht.
Ich merke immer mehr, dass mir "Nach-mir-die Sintflut-KollegInnen" das Schulleben sehr viel schwerer machen als die "schwierigsten" SchülerInnen.
Gruß von
ishaa |
 | nur in der grundschule möglich? |  | von: rolf_robischon

erstellt: 04.08.2006 08:42:31 geändert: 04.08.2006 08:48:12 |
das kultusministerium baden-württemberg erlebt nun etwas anderes.
aus der badischen zeitung vom 31.juli 2006
Projekt "Schule und Betrieb" macht Mut
STUTTGART (dpa). In den Unterricht an Hauptschulen soll mehr Praxis einfließen. Spezielle, in einem Modellversuch erprobte Materialien sollen nach dem Willen von Kultusminister Helmut Rau (CDU) und Arbeitgeber-Präsident Dieter Hundt flächendeckend eingeführt werden. Das 2003 gestartete Modellprojekt "Schule und Betrieb" habe bei den Acht- und Neuntklässlern zu Lernzuwächsen von durchschnittlich 40 Prozent geführt, sagte Rau am Montag in Stuttgart. Er sprach sich erneut gegen eine Abschaffung der Hauptschule aus. Hundt sagte, die Hauptschule liefere unverzichtbaren Fachkräfte-Nachwuchs.
Rau zufolge sind für Mathematik und Deutsch Lernmaterialien entwickelt worden, da in diesen Bereichen Unternehmen bei der Einstellung von Lehrlingen immer wieder Mängel festgestellt hatten. Nach einem Praxistest an 150 Hauptschulen hätten sich die Lernvorlagen bewährt. Sie könnten von allen interessierten Schulen ohne zusätzliche Kosten eingesetzt werden. Rau kündigte an, Personal für die Lehrerfortbildung bereitzustellen.
In dem nach drei Jahren abgeschlossenen Projekt "Schule und Betrieb" kooperierten Schulen und Wirtschaft, um Schulabgänger besser auf die Erfordernisse ihres künftigen Berufs vorzubereiten. Das neue Lehrmaterial soll allen Schülern den Übergang von Schule in den Beruf erleichtern. So enthält der so genannte Lernmodulordner Deutsch etwa eine Lerneinheit "Berufsbild Verkäuferin" .Hier üben die Jugendlichen Gespräche zwischen Kunden und Verkäufer.
Land und Arbeitgeber hatten für das wissenschaftlich begleitete Projekt 190 000 Euro ausgegeben. Mit einem Anteil von 30 Prozent eines Jahrgangs seien Hauptschulen das Fundament für den Fachkräfte-Nachwuchs vor allem für den gewerblich-technischen Bereich, sagte Hundt. Weil immer noch viele Schüler nicht ausbildungsfähig seien, hatten sich die Firmen an der Förderung beteiligt. "Viele Lehrer engagieren sich vorbildlich für die Ausbildung — besonders in sozialen Brennpunkten" , sagte Hundt.
In dem Projekt hätten Lehrer als "Lernbegleiter" für einzelne Schüler Zeit gehabt, sagte der wissenschaftlicher Leiter, Professor Martin Weingardt von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Mathematische und sprachliche Basiskompetenzen seien entscheidend für eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz: "Partnerarbeit und Selbstkontrolle der Ergebnisse forderten Eigenverantwortung der Schüler heraus, sie arbeiteten motivierter als im Regelunterricht."
auf meine mail antwortete prof. weingardt so:
"vielen Dank für Ihre freundliche Reaktion und den Hinweis auf den Zeitungsbericht.
Ihre Internetseite ist interessant. Ich meine auch, dass man das Prinzip selbständigen Lernens bereits sehr früh anwenden kann bzw. auch sollte.
Viel Erfolg bei Ihrer weiteren Arbeit in die von uns angestrebten Richtungen!
Näheres zu unserem Projekt und Lernkonzept können Sie übrigens unserer Site www.uebergang.org entnehmen, falls es Sie interessiert. |
 Beitrag (nur Mitglieder) |
|
|