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Forum: "These: Textilunterricht ist ein Anachronismus und ein soziales Selektionsmittel"
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| @kunkelinchen | | von: rhauda
erstellt: 11.03.2007 11:46:05 geändert: 11.03.2007 11:50:04 |
das Forum ist ja ein wenig von der Ursprungsthese abgeglitten. Alledings finde ich Deine Argumentation schon etwas merkwürdig.
Wie würdest du reagieren, wenn Schüler/innen in deiner Stunde allerlei Dinge machen, die nicht mit dem Unterrichtsgegenstand zu tun haben und das begründen mit: "Vielliecht wäre Ihr Unterricht dann etwas produktiver und entspannter?"
Ich finde schon, dass wir uns professionalisieren müssen. Dazu gehört auch der äußere Eindruck, nicht nur, wenn Eltern und Schüler anwesend sind, sondern auch untereinander.
Die Tatsache, dass in einer Ratssitzung jemand Glückwunschkarten schreibt, ist auch daneben. Eine schlechte Verhaltensweise als Rechtfertigung für eigenes schlechtes Verhalten heranzuziehen, ist allerdings Schülerniveau.
Und diese Dinge sind ja nicht die Ausnahme: der Hammer war eine der letzten Gesamtkonferenzen, in der hochkarätige Gäste und Mitglieder der Schulaufsicht zu einem Vortrag da waren und Kollegen genüsslich ihr Joghurt löffelten oder Zensurenlisten ausfüllten. Einfach nur beschämend.
Sogar die Schülervertreter haben sich hinterher beschwert.
Zurück zur Ausgangsthese: noch niemand hat wirklich das Argument "Textil verschärft soziale Selektion, die Schüler beschäftigen sich damit, während Gymnasialleute sich wichtigeren Themn zuwenden" angefasst.
@veneziaa: Du bist wohl an einer Gesamtschule. Bei uns ist leider immer noch das 3-gliedrige Schulsystem die Regel. Da gibt es Stundentafeln, an die wir uns halten müssen. Ag-Stunden haben wir nicht. (Versorgung bezüglich der Pflichtstundenzahl: 93%) |
| Während der Konferenzen essen ... | | von: veneziaa
erstellt: 11.03.2007 13:49:06 |
Egal wer daran teilnimmt, hochkarätig oder nicht, in einer wie auch immer gearteten Konferenz haben Kollegen nicht zu essen oder sich anderen Tätigkeiten zu widmen.. ich finde das mehr als peinlich!
Es liegt jedoch am Konferenzleiter, diese Zustände zu unterbinden. Ich wäre da gnadenlos, schließlich lasse ich meine Schüler auch nicht während des Unterrichts essen oder stricken... da kann man das von Lehrern doch erst recht erwarten!
Ja, ich habe das Glück, an einer Gesamt-, Ganztags-, Europaschule zu arbeiten (Kl. 5 - 13, 1400 Schüler, 110 Lehrer). Der Nachmittagsbereich wird aus einem anderen Pool gespeist(die Geschichte mit 93%=100% U-Versorgung kenne ich), daher haben wir ein großes Angebot an AGs.
Ich halte es aber auch für schwachsinnig, Jungen und Mädchen Fächer aufzuzwängen, die ihrer Lebensumwelt nicht mehr entsprechen.... hmmmm, vielleicht gehört mein Latein allerdings auch dazu??!!
Mein persönliches Fazit: Als freiwilliges Angebot okay, "Textiles Gestalten" als Pflicht - NEIN!
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| Was sind *wichtigere * Themen? | | von: maria77
erstellt: 11.03.2007 13:50:24 geändert: 11.03.2007 14:01:05 |
Die Stundentafeln des Gymnasiums sieht eben dieses Fach nicht vor. Wie die Schüler das sehen..... ist eine andere Frage. Zumindest zeigt sich unser Gymnasium immer sehr interessiert an den Materialien in den Schaukästen, machen auch mal eine AG kochen und wie oben beschrieben, nahmen rege an der Ag Nähen teil.
Wenn die Lehrpläne so*frei* geschrieben sind, was hindert die Lehrer daran, *Textilarbeit* eben auch frei zu unterrichten? Ebenso kann ich andere Themen in Textilarbeit behandeln. Irgendwer hat geschrieben: stopfen und Knöpfe annähen kann man auch in Hauswirtschaft unterbekommen, also warum nicht eine Marionette bauen und die Kleidung nähen!!!!
Gott sei Dank sind die Lehrpläne frei geschrieben und der Lehrer kann auf die individuellen Wünsche, Fähigkeite etc.der Schüler eingehen.
Findest du nicht rhauda, dass einfach unterschiedliche Schulen/Schüler auch unterschiedliche Ansprüche haben? Meinst du wirklich ein Gymasiast würde, wenn es im Lehrplan stände, Textilarbeit verweigern, oder als *Minderwertig* ansehen? |
| @ rhauda, | | von: maria77
erstellt: 11.03.2007 14:32:03 |
ich bin blauäugig .
Spinnen wir das Netzt doch mal weiter.......
Es gibt Schüler mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Kommt ein Kind in die Schule, versucht man doch erstmal diese Fähigkeiten herauszufinden, in allen Bereichen. Dazu gehört eben auch mal Textilarbeit,Werken, Sport etc.
Nach der 4. Klasse, wenn nicht schon früher (Förderschüler), werden die Fähigkeiten individuell weitergefördert. Manche gehen aufs Gymansium, manche auf die Realschule etc. Bei einigen Schülern liegen die Fähigkeiten eben mehr im *handwerklichen* Tun. Ich finde es wichtig, dass sie auch dann weiterhin vermehrt in diesem Bereich gefördert und gefordert werden.
Irgendwann kommen dann die Schüler in die Berufsschule, wo sie auch nach ihren Begabungen, verschiedene Richtungen einschlagen können.
Ist es sinnvoll, einen Schüler mit z.B. Sprachen zu quälen, wenn er seine Begabungen in anderen Bereichen hat? Vielleicht weiss er bis er zu uns an die Berufsschule kommt, was er in einem Jahr machen möchte!!! Vielleicht eine hauswirtschaftliche Lehre,oder Koch, oder Fachgehilfin!!!! Dann ist es doch gut, wenn er diese Fächer hatte.
Das meinte ich irgendwo oben: gut, dass unser Schulsystem so breit gefächert ist. Eigentlich gibt es für jeden Schüler die Möglichkeit so zu entscheiden, was seine Fähigkeiten ihm bieten. Übrigens, auch bei uns MUSS nicht jede Klasse in Textil unterrichtet werden, die Schüler können wählen. |
| @rhauda: Sorry, Argument übersehen... | | von: ishaa
erstellt: 11.03.2007 15:19:21 |
Jetzt, wo du es noch mal erwähnst, ist mir aufgefallen, dass ich dein Argument, die Durchlässigkeit zu anderen Schulformen werde so erschwert, übersehen habe.
Da hast du natürlich Recht. Nur, was sollen wir stattdessen in den Stundenplan tun? Eine zweite Fremdsprache? Sicher schwierig, wo sie sich doch mit der einen so schwer tun. Mehr Mathe und Deutsch? Schon eher.
Aber degradieren wir uns so nicht völlig zur Restschule, die alle die beherbergt, die es eben nicht geschafft haben? Mit dem vorrangigen Ziel, sie vielleicht ein wenig später doch noch dahin zu kriegen, wo sie eigentlich hinwollten/-sollten?
Statt eine eigene Schulform mit einem eigenen Profil zu sein?
ishaa |
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