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Forum: "E-Learning und Lernmodule auf 4teachers.de"
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| Für die MTV-Generation? | | von: kari-h
erstellt: 11.03.2008 22:31:20 |
Ich sollte vielleicht vorwegschicken, dass ich inzwischen nicht mehr im Schuldienst tätig bin, aber Erfahrungen in einer Werbeagentur und in der Erwachsenenbildung sammeln durfte. Ich habe mir aus meinem Fachbereich zwei Beispiel-Lerneinheiten angesehen: "Diffusion" für Sek I (Hauptschule) und "Stress" für Sek II (Gymnasium). Und beide sind vom grafisch-ästhetischen Standpunkt für mich völlig inakzeptabel. Das ist eine Benutzeroberfläche, wie sie vielleicht zu Anfang der Windows-Zeit (also Anfang der 90er) aktuell war, die aber heute an der Lebenswirklichkeit unserer Schüler vorbei geht. Die jetzigen Schüler sind mit MTV und ähnlichem sozialisiert. Die sind gewohnt, dass Bilder erstens bunt und zweitens qualitativ hochwertig sind. Die locken wir doch mit einem neutral-grauen Hintergrund und ein paar gezeichneten ClipArts in GIF-Qualität nicht mehr hinter dem Ofen weg. Da reicht nur das "neue" Medium Computer als Motivation nicht mehr aus. Vielmehr muss auch die Benutzeroberfläche mit Fotos und Farben ansprechender aufbereitet werden.
Zum Thema "Stress" gibt es viele kostenlose Fotos (mit entsprechenden freien Bildrechten), die die Schüler in ihrer Lebenswirklichkeit abholen (ein gezeichneter Beamter mit Bierbauch hinter dem Schreibtisch kann das nicht).
Zum Thema "Diffusion" könnte man statt statischer Bilder auch einen kleinen Film einsetzen (Flash lässt sich im Internet leicht einbinden). Ermöglicht das Tool das?
Und "Interaktivität" ist mehr als ein Test am Ende der Lektion. Interaktivität heißt für mich auch Verzweigungsmöglichkeiten während des Durcharbeitens (einschließlich "Sackgassen"). Während meiner Schulzeit (frühe 70er) war "Programmiertes Lernen" aktuell (ich habe dadurch das "Stöchiometrische Rechnen" in der Chemie begriffen). Da als Medium nur Papier (Bücher, Broschüren) zur Verfügung stand, verschwand das bald wieder in der Versenkung. Die Methode ließe sich heute hervorragend auf eLearning übertragen - aber das ist mehr Arbeit als ein Aneinanderreihen von statischen Seiten.
Meine Werkzeuge sind PowerPoint (für statische Seiten und einfache Animationen) und Camtasia (für Filme, Flash). Fürs eLearning müsste dazu ein weiteres Programm eingesetzt werden, dass diese Inhalte in web-geeignete Form bringt (auf dem Markt kenne ich mich nicht aus), aber die ästhetischen Standards, die heute bei Business-Präsentationen üblich sind, sollten keinesfalls unterschritten werden, wenn wir auch optisch Aufmerksamkeit erzielen wollen.
Für Hilfestellung und Diskussion stehe ich gerne zur Verfügung! |
| Warum etwas neu machen? | | von: eknas
erstellt: 11.03.2008 22:38:18 |
Liebe Mitglieder,
wenn ich mir die Diskussion so anschaue, scheint es schwer zu sein, auf einen Nenner zu kommen.
1. Grundlage für solche E-learning-Verfahren müssten die jeweiligen Bildungsstandards der Länder sein. Man müsste beim Erstellen solcher Einheiten also eine Art Zertifizierung einführen, die die Niveaus und eventuelle Lehrwerkszuordnungen, wenn sie denn gebraucht werden, regelt.
2. Eine Zertifizierung für Schüler sollte sich am Antolin-System orientieren, in dem sie Punkte sammeln können, was ihren Fleiß dokumentiert.
3. Ausprobieren ist allemal besser, als nichts zu machen. Wenn wir eine Möglichkeit haben, diese Module zu bewerten, kann ich mir vorstellen, dass man Lerneinheiten mit Test markiert, bis sie eine bestimmte Punktzahl erreicht haben, erst dann werden sie in die offizielle Liste aufgenommen. Dadurch lassen sich ungeeignete Einheiten durch Abstimmung verhindern.
4. Vielleicht reicht es einfach einen Pool für solche Programme einzurichten und die benötigte Software inkl. Kurs bereitzustellen. Dann kann jeder die geeigneten Daten herunterladen und übers Schulnetz oder auch auf CD seinen Schülern zugänglich machen.
Probleme sehe ich, wenn es um den Einstieg in die Kommerzialisierung geht, die auf jeden Fall verhindert werden muss.
MfG zum Weiterdenken
eknas
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