Meine Schüler sitzen in der 2. Klasse und sie werden zu Ostern einen Füller oder Tintenroller bekommen ... oder zum Geburtstag, der auch gerade war, oder mal so zwischendurch.
Sie brennen darauf, mit dem Füller schreiben zu dürfen - das war nämlich bisher durch mich verboten. Erlaubt ist aber, alle Wörter zu verbessern, nicht so schöne Buchstaben auszuradieren und wir haben in Ruhe und individuelle die Druckschrift und die Schreibschrift erlernt und gefestigt.
Die Schrift dieser Schüler ist gut zu lesen, einige haben eine wunderschöne Handschrift, andere eine akzeptable, es gibt auch Schüler, die große Schwierigkeiten haben, sich die Schreibweisen zu merken und den Stift ordentlich zu führen.
Das allein seligmachende Rezept für das Schreiben mit einem Füllfederhalter gibt es wohl nicht - wie auch nicht für DAS Schulsystem, auch wenn wir alle unterschiedliche Wünsche hätten und viel Engagement darauf verwenden, unseren Unterricht diesem Ideal anzugleichen, selbst wen von politischer Ebene alles dagegen unternommen wird.
Interessant finde ich die Bemerkung von skole, dass in Dänemark erst viel später mit dem Füller geschrieben wird. Meine Erfahrungen, erst im 2. Halbjahr der 2. Klasse den Füller einzusetzten, sind, dass es weniger Frustration gibt und mehr Schüler gute Ergebnisse erzielen. Damit sind alle glücklich und zufrieden.
... und sollte ich damit nicht mehr glücklich und zufrieden sein, dann werde ich Ingenieur und baue Brücken, Häuser oder Maschinen, die mir gefallen, weil ich sie hübsch finde und ich nicht durch Berechnungen und ein fachliches Studium verbohrt den Gesetzen der Physik gehorche.
Palim