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Forum: "Übergang Grundschule - Gymnasium (Realschule) : ein Problemfeld"
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 | @ bakunix |  | von: klexel

erstellt: 03.05.2008 19:12:44 |
In BaWü gibt das Land Notengrenzen vor, die über die Art der weiterführenden Schule entscheiden, die das Kind besuchen soll. In RLP legen dies die Eltern fest. Da tummeln sich auf der HS so gut wie keine Schüler mehr, in der RS sind diejenigen, die eigentlich auf die HS gehen sollten, und aufs Gy gehen die Schüler, die dafür geeignet sind, aber immer mehr, die in BaWü die RS besuchen würden.
Ich kann dir nur voll und ganz zustimmen, denn die o.g. Situation ist identisch mit der Situation bei uns in Niedersachsen. Seitdem vor vielen Jahren (da gab es die Orientierungsstufe noch) der Elternwille freigegeben wurde, ist er eine heilige Kuh, an der niemand ruckeln will, denn das kostet Wählerstimmen. Und das Ergebnis deckt sich mit dem von dir geschilderten.
Ich unterichte an einer RS, aber wir haben mehr als 59% SuS, die früher zur HS gegangen wären. Dafür fehlen uns die guten RS-SuS, weil diese trotz RS-Empfehlung alle zum Gym wandern. Und dort werden sie gehalten und gepäppelt, kaum einer kommt zurück. So sinkt auch bei uns das Niveau immer mehr, es gibt kaum Möglichkeiten, dass schwächere SuS von guten lernen können, weil eben diese nicht vorhanden sind.
Uns (dem alten RS-Kollegium) war das nicht bewusst, bis nach der Auflösung der der Orientierungsstufe viele OS-KollegInnen zu uns wechselten und fast verzweifelten, weil sie eine solche Situation (ohne Spitze, ohne die volle Bandbreite) überhaupt nicht kannten.
Die HS nebenan hat mit Müh und Not noch 2 Parallelklassen, meine RS wird jetzt schon im 3. Jahr nur mühsam 3zügig laufen,obwohl wir sonst immer 4-5zügig waren, und das Gym nebenan platzt aus allen Nähten.
Bisher gab es (ziemlich selten) Gesprächsrunden mit den Englisch-LuL aller Schulen (mehrere GS und jeweils zwei HS, RS und Gym sowie eine IGS) zwecks Absprache, aber gebracht haben die nicht wirklich was. Aber man sollte dran arbeiten, das erkenne ich hier jetzt sehr deutlich.
LG
klexel |
 | Einschulungsprüfung erforderlich! |  | von: landwutz

erstellt: 04.05.2008 08:18:49 |
Wir GS- ler sollten darauf bestehen, dass alle Eltern korrekt auf die Einschulung und die Voraussetzungen, 1a am Unterricht der 1. Klasse teilnehmen zu können, hinarbeiten müssen. Alle Kinder einer 1. Klasse müssen bei einer einwöchigen Überprüfungsphase vor dem Einschulungstag perfekt die deutsche Grammatik beherrschen, wissen, wo rechts und links ist, sie müssen die Regeln für den Unterricht beherrschen und auch ihre Blase von 8.00 Uhr bis 9. 30 Uhr. Der Zahlenraum bis 100 ist erfasst, die Buchstaben und ihre Laute sind bekannt, Arbeitsmaterialien müssen gekannt und benannt werden können, Ordnungsprinzipien eingehalten werden, Lernen im Gleichschritt ist selbstverständlich und soziale Kompetenzen wurden im Elternhaus und im Kindergarten erworben und werden selbstverständlich vorausgesetzt. Englisch im Kindergarten ist obligatorisch eingeführt worden, wie man Vokabeln lernt auch. So müssen sie nach einem halben Jahr nur noch geschrieben und abgetestet werden. Französisch und Latein kann dann für die vielen potenziellen Gynasiasten ab Klasse 3 eingeführt werden und das Abitur ab Klasse 10 ist selbstverständlich möglich.Schulpsychologen sind dann nicht mehr nötig, denn die Grundschüler sind selbstbewusst und leistungsstark, wissen sie doch mit ihren Eltern, dass sie was können und auf keiner Schule scheitern werden. |
 | . |  | von: palim

erstellt: 04.05.2008 13:06:54 |
Zum Fachlehrerprinzip kann ich aus Niedersachsen beisteuern, dass es seit der Abschaffung der Orientierungsstufe (5+6. Klasse) und damit der Einführung des Überganges GS-Weiterführende Schulen die Pflicht gibt, ein Hauptfach (d.h. D, Ma oder SU) an einen anderen Lehrer abzugeben, damit die Schullaufbahnempfehlung nicht an das Urteil eines Lehrers gebunden ist.
Aus schulorganisatorischen Gründen ergibt sich auch sonst in unserer Schule, dass es Fachlehrer in Religion und Musik gibt, häufig wird auch Schwimmen (3. Klasse), Werken, Textil nicht vom Klassenlehrer gegeben. Die AGs (ab Klasse 3 im halbjährlichen Wechsel) sind von verschiedenen Lehrer erteilt, da die Schüler verschiedene AGs wählen, haben sie auch hier bei unterschiedlichen Lehrern Unterricht.
Durch die Zusammenkünfte mit den Gymnasien zeigt sich (für das Fach Deutsch), dass sich schon vieles annähert.
Allerdings haben die GS in Niedersachsen neue Curricula bekommen ... und teilweise ihren Unterricht grundlegend daran angepasst, während wohl die weiterführenden Schulen erheblich träger sind (die neuen Curricula kamen auch erst später) und weiterhin Inhalte einfordern, die vorher Bestandteil des Unterrichts waren, nun aber überholt sind.
Da stellt sich die Frage: Soll man nun die neuen Curricula - die neuer Fachdidaktik entsprechen - umsetzen oder weiterhin den alten Stiefel fahren, um den Gym-Kollegen zuzuarbeiten?
Außerdem ist es hier so, dass ca. 50 GS ihre Schüler an 2 Gymnasien abgeben - bei der HSund RS sind es nicht so viele. Da ist die Abstimmung nicht so leicht.
Auch im Bereich der Fremdsprachezeigen sich immer wieder die Probleme des Übergangs, weil einige GS gegen die ausdrücklichen Empfehlung Vokalbetraining machen. Natürlich kommen Schulen und Eltern auf uns zu und fragen, warum wir es nicht machen.
Auch hier stellt sich die gleiche Frage: Curriculare Vorgaben oder Zuarbeiten zur nächsten Schule?
Hierbei geht es nicht um die individuelle Förderung von Schülern. Was sie lernen, sollen sie lernen, da soll kein Kind aufgehalten und im Lernen gebremst werden.
Es geht darum, dass GSlehrerInnen im Unterricht zusätzlich zum GS-Curriculum gezielt Sachen einüben, um ihre Schüler gezielt auf die weiterführenden Schulen vorzubereiten oder sogar Inhalte vorwegnehmen.
Palim |
 Beitrag (nur Mitglieder) |
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