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Forum: "Jammerlappen Junglehrer?"

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@ninniachneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bger Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 16.11.2008 15:17:44

Richtig! Gerade in älteren Kollegien wie meinem mit einem Durchschnittsalter von über 50 gibt es immer mehr, die pflegebedürftige Eltern haben. Im Gegensatz zu den meisten jungen Müttern sind das aber Vollzeitkräfte. Auf ihre Situation nimmt normalerweise kaum jemand Rücksicht. Wenn man andererseits sich dafür entscheidet, Kinder zu bekommen u n d zu arbeiten, kann man sich nicht dauernd entschuldigen, man könne dies und jenes nicht tun, nur weil man Kinder hat. Ich kenne allerdings etliche Kolleginnen, die diesen Spagat wunderbar meistern bzw. gemeistert haben!

Zu den ewig Kranken, dauernd Jammernden, eher weniger Engagierten gehören meiner Erfahrung nach eher Leute, die familiär nicht so stark eingespannt sind und in der Regel auch nicht viele Korrekturen haben. Die gibt's vielleicht etwas mehr bei den Jüngeren, aber eigentlich in allen Altersgruppen.

Und wenn mir ein kinderloser, 15 Jahre jüngerer Kollege mit einer Fächerkombination ohne Klassenarbeiten vorstöhnt, er habe überhaupt keine Zeit, weil er doch Tests nachzuschauen hätte, erzähle ich ihm kurz von meiner Arbeitsbelastung (6 Korrekturen). Meist verstummt dann das Gejammere!

Ich kenne übrigens die Situation mit kleinen Kindern aus eigenem Erleben. (2 Kinder, einen Enkel mit großgezogen, meistens 2/3-Teilzeit, später Vollzeit, 2 Hauptfächer, d.h. 4 - 6 Korrekturen) Das meiste ist eine Frage der Organisation, aber auch der Einstellung.


Anspruchshaltungenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: doris1 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 16.11.2008 16:32:48

gibt es bei jungen und älteren Kollegen/innen. Allerdings, dass Junge heute Rechte einfordern, die überhaupt keine sind, ist mir auch schon aufgefallen. Auch stören sich viele Kollegen an dem Ton, der oft zu wünschen übrig lässt.
Was einige meiner Kollegen allerdings nicht so recht verstehen ist, dass man sich Privilegien verschafft (z.B. ich habe ein Kind, das ich in den Kiga bringen muss und daher kann ich nicht in der 1. Stunde beginnen) und dann auf diesen beharrt, wenn das Kind längst in der Schule ist. Hätte man dies von der Schulleitung vor 10 Jahren verlangt, wäre sicher weniger Rücksichtsnahme zu erwarten gewesen, als dies heute der Fall ist. Der Schulleiter damals hätte anders reagiert: Wenn Sie keinen Ersatz organisieren können, bleiben Sie zu Hause, dann ist der Beruf im Augenblick für Sie nicht der richtige. (übrigens, das habe ich selbst erlebt!)
Auch ein anderes Beispiel spricht Bände: Ich kann leider nicht früher da sein, denn ich fahre mit einer Fahrgemeinschaft....!
Ich meine, dass ein persönlicher Vorteil, egal, worum es sich handelt, immer zu Lasten einer anderen Person geht, die dann meine "Vergünstigung" auffangen muss. Darüber sollte sich jeder Gedanken machen, bevor er/sie glaubt, einen Anspruch geltend machen zu können.


@doris1neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bger Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 16.11.2008 18:17:46

Das mit den Anspruchshaltungen ist nicht von der Hand zu weisen, das erlebt man immer wieder. Es gibt Leute, die wollen ständig, dass man auf ihre Situation Rücksicht nimmt - und es gibt andere, sich dadurch benachteiligt fühlen. Was die Schulleitung angeht, so ist das deine individuelle Erfahrung, das ist in den Kollegien sehr unterschiedlich.

Ich bin an meiner Schule für Gleichstellungsfragen zuständig und muss daher auch häufiger zu Dienstbesprechungen. Im Austausch mit anderen Ansprechpartnerinnen erfährt man, wie der Hase in den Kollegien so läuft. Oft ist das nicht so sehr von der Schulleitung abhängig, sondern von der Zusammensetzung des Kollegiums. Wenn dort z.B. zu viele Teilzeitkräfte mit kleinen Kindern sind, kann im Stundenplan nicht so viel Rücksicht auf individuelle Interessen (1. Std. oder ein ganzer Tag frei) genommen werden als wenn es nur eine Handvoll davon gibt. In letzterem Fall fehlt aber in manchen Kollegien dann wieder das Verständnis für die Probleme junger Mütter, alles unter einen Hut zu bringen.


Stille Postneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rhauda Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 16.11.2008 18:32:37

Es ist schon interessant, was so im Laufe einer Diskussion aus einzelnen Argumenten wird. Das ist fast wie "Stille Post".
Nirgendwo wurde gesagt, dass Lehrkräfte ohne Familie MEHR arbeiten sollen. Was mit nur auffiel war, dass diejenigen, die weniger belastbar sind und sich häufig rausziehen, sich nicht mit "Familie" entschuldigen können.

Manchmal frage ich mich, wenn das jetzt schon alles so schwierig für diese Leute ist, wie soll das denn werden, wenn die erst einmal 10-25 Jahre in der Tretmühle Schule verbracht haben und noch zusätzlich Kinder und/oder Eltern zu versorgen haben?


Eigene Kinder kein Hinderniss nur Organisationsspassneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: micnicorth Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 16.11.2008 20:51:44

Ich bin ganz froh, dass ich jetzt selbst schulpflichtige Kinder habe, das ist eine Bereicherung für mich selbst. Und des weiteren kann man einige Macken der Schüler besser einordnen und up to date sein. Familie haben muss nicht ein Hinderniss sein. Dennoch hat man mehr zu organisieren, wenn die eigenen noch klein sind. Man kann sie nunmal nicht allein zu Hause lassen. Und doch behaupte ich mal, dass es im Lehrerberuf am einfachsten ist Familie und Kinder unter einen Hut zu brinegn. Was sollen den Krankenschwester, Verkäufer und andere sagen, die andere Arbeitszeiten haben. Es gäbe noch viel zu sagen ...


mhm...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: super-miri Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.11.2008 17:23:38

... ich habe schon von ÄLTEREN kolleginnen gehört, die in den ersten ZWEI studen nicht unterrichten wollen, weil sie mit ihrem HUND spazieren gehen müssen...

(ich weiß, off topic, irgendwie aber auch nicht....)


Manche Sachenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ninniach Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.11.2008 21:41:06

sind am Anfang schwieriger und auch belastender und werden mit der Zeit einfacher. Das ist einfach so.

Hilft eigentlich, mit denen, die sich rausziehen, mal drüber zu reden, was sie da tun, auch wie das wahrgenommen wird von außen, und zu fragen, ob es vielleicht Gründe dafür gibt?


Auch wenns vielleicht jetzt Schelte gibt,neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: hops Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 17.11.2008 22:09:15 geändert: 17.11.2008 22:10:27

ich finde Jammern nicht soo schlimm. Lasst doch Jung und Alt jammern. Schließlich ist es auch ein gewisser Stressabbau. Wenn es zuviel wird, kann man das ganz zivilisiert an den betreffenden weitergebn. Wo ist das Problem?
Jeder geht mit Belastung anders um und empfindet sie auch anders.

Das Argument von "Jammern"-fördernden Führungsstil ist für mich nicht von der Hand zu weisen. An manchen Einrichtungen muss jedoch auch viel Gejammert werden, um einfach in jungen Jahren Gehör zu finden.(was ich wiederum recht bedenklich finde)

Schlimmer als Jammern empfinde ich Faulheit und Gleichgültigkeit, das konnte ich bei jungen Kollegen und Kolleginnen bisher zum Glück kaum ausmachen.

LG hops


Und ich Esel dachte immer, es hieße:neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: lupenrein Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.11.2008 03:03:51 geändert: 18.11.2008 03:05:45

"Klappern gehört zum Handwerk!"

Wäre Jammern eine Lehrer-spezifische Form des "Klapperns", hielte ich es schon für bedenklich.

"Klappern" in allgemeinem Verständnis bedeutet doch wohl, werbend Außenstehende auf meine Vorteile, die Vorteile meines Angebotes, meiner Argumente, meiner Überzeugungen usw. aufmerksam zu machen.

Ich meine, Jammern gehört nicht ins Lehrerzimmer, sondern ins Vorzimmer einer Arztpraxis. Da übertreffen sich alle - meist ältere und kontaktarme - Jammerer gegenseitig mit der Prahlerei über noch größere Wehwehchen als die des geneigten Mit-Warters (-Jammerers).

Aber: Jammern als Beschäftigung eines Lehrers (Vorbildes)?
Da gilt für mich der alte Spruch:
"Wie man sich fühlt, spielt sich immer zwischen den eigenen Ohren ab!"


Freizeit...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: enidan_77 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.11.2008 15:09:24 geändert: 18.11.2008 15:12:15

Ich möchte das gerne nochmal wiederholen: keine Familie haben heißt ja nicht, keine Hobbys haben. Der eine kümmert sich nachmittags um seine Kinder, die anderen treiben nun mal noch Sport und/oder haben ein Pferd (wie ich z.B.). Und mir sind diese Dinge einfach wichtig, denn irgendwo muss man ja auch einfach mal vom Alltag und den ganzen Schulsorgen abschalten können.
Und wie Kassiererinnen etc Arbeit und Kinder unter einen Hut bringen? Ganz einfach: sie pausieren so lange bis das Kind in den Kindergarten kommt und arbeiten (wenn überhaupt) danach nur noch halbtags - wie viele Kolleginnen ja auch. Sofern man halt nicht alleinerziehend ist. Anders geht es ja kaum.
Aber das gehört hier sicher auch nicht mehr hin

Na ja, abschließend eventuell noch: wenn ich nicht "jammer", d.h. mich austausche, kann ich auch nicht erfahren, merken, dass z.B. auch die anderen Kollegen mit den selben Schwierigkeiten zu kämpfen haben...und nur im Austausch kann man Dinge feststellen und auf den Punkt bringen, die geändert werden müssten. Denn sind wir mal ehrlich: es geht auch immer ein großes Stück weit um UNSERE Gesundheit (und nicht immer NUR um die Schüler). ICH nütze den Kollegen (und den Schülern!) noch viel weniger, wenn ich wochenlang wegen Krankheit ausfalle.


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