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Forum: "Notenspektrum"

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Manchmal neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: elefant1 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.02.2009 16:16:05 geändert: 18.02.2009 16:57:32

wünsche ich mir, dass einige Leute ihre Wortwahl massiv überdenken;
oder aber schweigen:
Si tacuisses philosophus mansisses

Lehrersprache sollte vorbildlich und reversibel sein; ich würde solche Äußerungen im Kollegium nicht dulden. Denn meist bedingen Erwartungen das produzierte Verhalten (self-fulfilling prophecy)

In diesem Zusammenhang empfehle ich den Artikel "Dumm, faul, unfähig"
http://www.4teachers.de/url/3234

Wer das Notenspektrum ausreizen will, muss sich auch gefallen lassen, dass seine Wortwahl als absolut unpassend empfunden wird. "Ungenügend setzen!"

elefant1

Und für alle, die es gerne intellektuell oder etwas anspruchsvoller lieben:
ein Artikel zum Thema: Gewalt der Sprache - Sprache der Gewalt:
http://www.4teachers.de/url/3236




Verhaltensnotenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bger Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.02.2009 22:04:53

Mich ärgert, dass in den nichtschriftlichen Fächern bei manchen Kollegen immer noch vorwiegend Verhaltensnoten gegeben werden. Ein Beispiel: Ich habe eine 9. Klasse, in der viele in der Freizeit Sport treiben. Trotzdem sind die Zensuren in diesem Fach ziemlich schlecht und die Beschwerden sowohl von Seiten der Klasse als auch von der der Sportlehrerin über das jeweilige Verhalten groß. Meine Mädchen haben alle eine Vier oder sogar Fünf in Sport... Schon merkwürdig!


.neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: palim Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.02.2009 22:18:44

In Niedersachsen ist das jetzt sogar mit in den Curricula mit verankert.
Leistungsbereitschaft etc. gehört mit zur Leistung eines Faches und wird mit bewertet.

Palim


@mironeuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: elceng_th2 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.02.2009 00:25:12

[...]dass diese worte angeblich von sächsischen gs-lehrerinnen stammen sollen, spricht meiner meinung nach nicht gerade für diese.

Ist das so abwegig? Und weswegen soll das nicht für die Lehrerinnen sprechen? Vielmehr sind das alles Vollblutlehrer und Idealisten; meine ehemalige Klassenlehrerin erachte ich als die beste Lehrerin, mit der ich je zu tun hatte.

Liebevoll, streng, fair, objektiv, fachlich äußerst kompetent, methodisch stets perfekt.

Statt den bigotten Moralapostel zu inszenieren, sollten solche enttäuschten und resignativen Äußerungen gehörig zu denken geben. Denn in was für einem freien Fall im Vergleich zu uns - ich war der letzte Jahrgang der Ostschule überhaupt - müssen die Kinder heute sein, wenn gestandene, und mit Verlaub viel besser als heute ausgebildete Lehrer, den Standpunkt vertreten, daß die allermeisten Schüler desinteressiert, großmäulig, nichtskönnerisch, begriffsstutzig, konzentrationsunfähig, anstrengungsfaul, langsam, leistungsschwach, selbstbezogen und immerfort laut sind?

Ich denke, in den Neuen Ländern nehmen das die altgedienten Lehrer ziemlich objektiv wahr. Warum? Das ist wie mit dem Frosch, der ins heiße Wasser geschmissen wird und augenblicklich merkt, daß das nicht gut ist.

Die Gesellschaft der Alten Länder hatte ihr mehrgliedriges Schulsystem, ihren Maturitätskatalog 1958 und die schwere Entgleisung Ende der 60er. Das wirkt in der Pädagogik und im egozentrischen Menschenbild bis ins Jetzt.
Und gerade in den Jahren der Umstellung schwappte diese unbekannte, vollkommen neue Mentalität des Rechthabertums der Eltern, der antiautoritären Erziehung und all das andere ungehindert in den Osten und verhielt sich quasi wie ein Pendel, das fast ins Gegenteil vom Dagewesenen ausschlug. Wunderbar zu beobachten an der gegenwärtigen Elterngeneration (30-45 J.).

Wenn dann alle meine ehemaligen Lehrer zu mir sagen, die Kinder seien kurz gesagt rundherum dumm und werden mit jedem Jahr dümmer, dann hat das Hand und Fuß. Die denken sich das nicht aus, sondern sprechen die Wahrheit.
Nebenbei konnte ich die genannten Dinge hautnah miterleben, mehr als mir im Nachhinein lieb war.

Ich sehe keinen Grund, euphemistische Wortkonstruktionen zu verwenden, wenn es gute deutsche Wörter wie "blöd" oder "dumm" auf den Punkt bringen.


Grüße


Glücksfallneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: piramia Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.02.2009 14:43:35

Da habe ich ja geradezu Glück!!!!
Die Mehrzahl meiner Schüler ist freundlich, gut erzogen, motiviert und lernwillig!!!!


Meine auch!!neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: knuschele Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.02.2009 15:13:49 geändert: 21.02.2009 15:14:01

Und dass obwohl ich schlecht ausgebildeter Westlehrer bin!

... und auch an einer schlechten Westschule war!

Mein Gott, wenn ich in der DDR ausgebildet worden wäre - was ich heute alles könnte!


...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: binimaja Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.02.2009 17:01:35

Wenn dann alle meine ehemaligen Lehrer zu mir sagen, die Kinder seien kurz gesagt rundherum dumm und werden mit jedem Jahr dümmer, dann hat das Hand und Fuß.

Welches Schulsystem hat wohl die Eltern dieser Kinder geprägt??? Und welche Lehrer?


Noten mit Schülern diskutierenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bakunix Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.02.2009 18:44:09 geändert: 21.02.2009 18:46:49

In RLP gibt es eine neue Grundschulordnung. Da haben die Schüler für die Notengebung ein Mitspracherecht. Wir müssen die Schüler dazu befähigen, sich selbst einschätzen zu können.

Zitat: "Die Leistungsfeststellung und -beurteilung im Sport ist als kommunikativer Prozess angelegt, in dem sich alle am Lernprozess Beteiligten mit den gemeinsam vereinbarten Kriterien auseinandersetzen und damit in einen kommunikativen Austausch eintreten."

Alles, was ich hier gelesen habe, deutet nicht darauf hin, dass Ihr mit Eueren Schülern in einen kommunikativen Austausch tretet, um mit ihnen gemeinsam zu Beurteilungskriterien zu gelangen. Die Noten müssen in RLP mit den Schülern besprochen werden, und in der Diskussion, beispielsweise in Kunst, wird dann die Rangfolge der Qualität der Produkte festgelegt. Die Schüler legen somit die Noten unter Mithilfe des Lehrers fest.

Lasst Euch mal auf diesen Gedanken ein! Vielleicht kommen dann noch mehr Zweifel über die Notenzuweisung auf.


Bitte nichtneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: wulpius Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.02.2009 18:49:51

das gute Bild von Heiner Müller in diesem Zusammenhang:

Ich denke, in den Neuen Ländern nehmen das die altgedienten Lehrer ziemlich objektiv wahr. Warum? Das ist wie mit dem Frosch, der ins heiße Wasser geschmissen wird und augenblicklich merkt, daß das nicht gut ist.

"Das "Lauwarme" zertört das System!" (wie er zu sagen pflegte")



Hut abneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: elefant1 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 22.02.2009 13:03:37

vor Sachsens Lehrkräften, welche die Gefahren der Zeit rechtzeitig erkannt und auf ihr "neues Schülermaterial"sofort richtig reagiert haben:
http://www.4teachers.de/url/3238

Sogar uns Bayern lassen sie ratlos zurück.


elefant1




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