will ich die Diskussion neu in Gang bringen.
Aber ich hab einen netten Text gefunden, der vielleicht nicht nur die Deutschlehrer unter uns erheitert. Er stammt von dem ehemaligen Stuttgarter OB Manfred Rommel, der ein Schlitzohr ist, und handelt von männlichen und weiblichen Wörtern im Deutschen:
" (...) Noch schlimmer treiben es die Dichter. Goethe zum Beispiel. Er zeigt sich in seinen wichtigen Gedichten als ausgesprochener Macho, weil er überwiegend männliche Wörter verwendet. Ich führe hier sein bekanntestes Gedicht "Über allen Gipfeln ist Ruh" an. Es enthält fünf männliche Hauptwörter: der Gipfel, der Wipfel, der Hauch, der Vogel, der Wald. Es enthält nur ein weibliches: die Ruhe.
Es geht aber auch anders. Ich habe dieses Gedicht umgedichtet mit der Folge, dass es 1 männliches, 6 weibliche und 1 sächliches Hauptwort enthält. Ich habe damit dieses Gedicht entmännlicht und verweiblicht. Es lautet in meiner Fassung:
Über allen Spitzen ist Ruh
Bei aller Hitzen spürest Du
kaum eine Brise;
die Tauben schweigen im Walde.
Warte nur, balde,
kommst auch du in die Krise.
Ich will mich nicht selber loben, aber meine FAssung liest sich besser. Sie mildert auch den dramatischen Schluss. Eine lebendige Kultur braucht Kraft, auch die Kraft, die alte Literatur als Ruinenlandschaft anzusehen, aus der man/frau sich Steine holt, um den Neubau zu erstellen. Das Theater handelt schonlängst nach dieser Devise. Folgen wirihm nach!"
Manfred Rommel