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Forum: "Lehreralter"
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| missmarp schreibt: | | von: rodlerhof
erstellt: 30.07.2009 09:54:32 |
"Und hier das eigentliche Grundübel des modernen Bildungsansatzes, Schule soll nur noch passgenaue "human resources" für den Wirtschaftsprozess als Lieferant "produzieren".
Passgenau heißt, die Schüler sollen mit den Methoden der Firmen vertraut gemacht werden. "
Genau das sehe ich auch als Problem bei allen "modernen" Unterrichtsmethoden.
Gehöre auch zu den "Gruffties", probiere aber gerne Neues aus und bastele immer wieder an den Unterrichtstunden. Manchmal denke ich schon,dass ich doch eigentlich blöde bin und immer wieder von Neuem anfange anstatt eienen freien Abend zu geniessen.
Methode hin oder her: Habe bei "offeneren" Methoden aber festgestellt,dass die guten Schüler,die meist auch die motivierten sind,insgesamt einen höheren Leistungszuwachs haben und es ausnutzen, möglichst das ganze Material durchzuarbeiten - find ich gut - ,aber diejenigen,die eh keine Lust haben,die lernen weniger!!!! Irgendwie verstehen sie es, sich gut zu drücken, bei Arbeitsblättern bei der Kontrolle einfach nur Häkchen machen, schnell von Lösungsblättern Lösungsworte erhaschen , und dann irgendwie die Aufgaben anpassen....manche sind da sehr erfinderisch.....was aber nicht im Sinne des erfinders ist .
Das alles hat bei Klassen- Arbeiten die Folge, dass es eine Reihe guter Arbeiten gibt, leider viele schlechte Arbeiten und in der mittleren Gruppe gibt es nur wenige.
Bei 32 Schülern gehen mir schon mal diese "link"arbeitenden Kreaturen durch-leider.
Manche Schüler sind nun mal leistungsrenetend- Arbeitsmethode hin oder her.
Ein wirkliches Problem liegt nun mal daran, dass Deutschland erkennen muss,für Bildung mehr auszugeben.
DasLernumfeld muss sich verbessern,Schule muss wieder ernst genommen werden. |
| @rodlerhof | | von: bger
erstellt: 11.08.2009 22:53:11 |
Habe erst jetzt nach dem Urlaub deinen Beitrag gelesen, dem ich nur beipflichten kann. Bei der Freiarbeit an Lesetagebüchern im Deutschunterricht (Realschule) habe ich festgestellt, dass vor allem die schwachen Schüler oder z.B. Migrantenkinder mit schlechten Sprachkenntnissen abkupfern, was das Zeug hält. Ähnliches erlebe ich mit Freiarbeitsmaterialien, zu denen es Lösungen gibt. Wenn ich die Blätter vollständig, also mit Lösungen kopiere, wie es eigentlich gedacht ist (Selbstkontrolle), schreiben einige von vornherein nur die Lösungen ab. Lernen ist uncool, außerdem anstrengend und zeitraubend, also macht man sich das Leben leicht. "Selbstständiges Lernen" klingt toll, ist auch etwas für die Lernwilligen - aber den Schwachen bringt das gar nichts. |
| Motivation | | von: missmarpel93
erstellt: 12.08.2009 07:44:26 |
Tja, halt alles eine Frage der Motivation.
Nun glaube ich nicht unbedingt, dass die Lernwilligen, Leistungsstärkeren über mehr Interesse am Unterricht verfügen - sprich intrinsisch motivierter sind - als die anderen. Aber es muss sehr stark davon ausgegangen werden, dass bei den Erstgenannten jemand zuhause ist, der sich für die Lernfortschritte interessiert und bei guten Leistungen auch lobt und Anerkennung gibt.
Bei allen anderen darf man getrost davon ausgehen, dass den Erziehungsberechtigten sowohl die Erfolge als auch die Misserfolge des eigenen nachwuchses in der Schule gepflegt am Arsxx vorbeigehen.
Warum sollen sich diese Schüler für etwas interessieren, wenn sich für sie selbst niemand interessiert. Woher soll da eine intrinsische Motivation entstehen, außer nach der Devise:
Ich weiß, dass ich keine Chance habe, deshalb nutze ich sie.
Zu diesem Motivationsansatz kommen wenige dieser Schüler erst sehr spät und schlagen sich dann durch. Aber bis es soweit ist, müssen die Lehrer halt für Motivation sorgen. Wenn es sein muss eben auch mit Druck und EPA.
Aber dann unterscheidet die Rolle des Klassenlehrers sich nicht mehr von der eines Spießes.
(Die Pazifisten und Wehrdienstverweigerer können ja weghören.) |
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