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Forum: "Immer mehr Kinder können nicht leserlich schreiben"
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| Man kann etwas tun! | | von: bger
erstellt: 29.10.2009 21:42:24 |
Wie lesbar die Schüler schreiben, wie gut überhaupt ihre Heftführung ist, hängt oft wirklich mit Elternhaus und Lehrern zusammen! Ich beobachte immer wieder, dass Schüler, die ich von bestimmten Kollegen übernehme, durchweg eine gute Handschrift und Heftführung haben. Da wurde einfach darauf geachtet. Natürlich gibt es auch dort Ausnahmen, das sind meist LRS-, ADHS- oder sonstwie motorisch gestörte Kinder.
Ich glaube, es gehört ein gut Teil Hartnäckigkeit dazu - immer wieder Heftkontrollen machen, auch mal etwas durchstreichen, konsequent Unleserliches anstreichen, aber auch Übungsmaterial zur Verfügung stellen.
Bevor ihr groß auf die Suche nach Übungsmaterial geht, versucht es doch wirklich mal mit dem Anfertigen eines Schönschreibheftes zu einem selbst gewählten Themen. Einfach interessante Texte abschreiben lassen und zensieren (wo erlaubt)! Das kostet nicht viel Zeit und Mühe, die meisten Kinder machen das ganz gern - und sie bekommen ein Auge für ordentliche Heftgestaltung! Was meint ihr, wie kritisch sie nach einiger Zeit gegenseitig ihre Hefte beäugen! |
| @ lissie1: Tut mir leid, | | von: hesse
erstellt: 20.04.2015 12:02:49 |
aber so stimmt das nicht!
Man kann sicher über das pädagogische Geschick manchen Lehrers (das schließe ich mich ausdrücklich mit ein!) auch diskutieren - aber bitte nicht mit solchen Pauschalurteilen, wie Du es hier tust!
WIR LEHRER WOLLEN nicht partout, daß Kinder die Schreibschrift lernen - es ist vielmehr aus allerlei Gründen sinnvoll (das wird man - hoffe ich - auch im schönen Hamburg irgendwann wieder erkennen!)!
Es gibt genügend Studien, die besagen, daß komplexe Tätigkeiten gut für den Aufbau von Strukturen in unserem Gehirn sind; man empfiehlt deshalb ja auch das Lernen eines Musikinstrumentes oder das Üben komplexer Bewegungsabläufe im Sport. Für das Schreiben gilt dies genauso!
Es spricht nichts dagegen, wenn jeder später seine eigenen Schriftstil findet - aber erstmal sollte er m. E. die Schreibschrift beherrschen. Mit der Schrift ist es insofern nicht anders als mit vielen anderen Sachen, die man zu lernen hat, auch: Oder brauchen wir kein Kopferchnen mehr, weil es ja Taschenrechner und Computer gibt?
Ich weiß nicht, ob Du schon mal mit der Lehrkraft das Gespräch gesucht hast.
Reagiert Dein Sohn so, weil die so streng ist - oder (Verzeihung!)lebst Du ihm Deine persönliche Ablehnung der Schreibschrift vor? Das, verstehe mich bitte nicht falsch, ist nicht als Vorwurf gemeint. Aber so etwas passiert ja durchaus.
Und Kinder übernehmen dies dann unbewußt.
Wenn Dein Sohn es "übertreibt,", liegt es auch an Dir, ihm diese Angst zu nehmen.
Ich persönlich finde Schreibschrift etwas Tolles; sie ist - das Argument kennst Du ja sicher auch - auf jeden Fall etwas Individuelles, ein Ausdruck unserer Persönlichkeit. Warum sollten wir eine solche Kulturtechnik nicht pflegen? Nur, weil wir im digitalen Zeitalter leben? DAS kann es sicher nicht sein!
Unterstütze ihn doch in diesem Sinne - und wenn mal ein Druckbuchstabe dazwischenrutscht, ist das, finde ich jedenfalls, kein Drama! Das sollte auch eine Lehrkraft mit dem entsprechenden pädagogischen Fingerspitzengefühl souverän handhaben!
LG
Hesse |
| hmpf | | von: janne60
erstellt: 20.04.2015 12:15:22 |
also bei solchen Formulierungen wie"ihr Lehrer" und "die Lehrer" geht mir gleich ein bisschen der Blutdruck hoch. Muss das sein? Ich persönlich habe z.B. noch nie ein Kind dazu gezwungen, verbundene Schreibschrift zu schreiben. Ich habe es von jeher als Angebot gesehen, dass ein Schüler annehmen konnte oder eben nicht. Ausprobieren mussten es alle, aber wenn jemand zurück auf die Druckschrift schwenken wollte (oder will), dann ist das völlig in Ordnung.
Die Vorgabe laut Lehrplan heißt: Entwickeln einer gut lesbaren, flüssigen Handschrift. Mit keiner Silbe steht dort, dass die Schrift verbunden sein muss. Und selbst, wenn es dort stünde: Bevor sich ein Schüler die Finger bricht, nur um den Vorgaben zu entsprechen, dann sollte doch das restliche bisschen pädagogische Freiheit gelten, um diesem Schüler ein Sonderrecht einzuräumen und sich nach eigenem Gusto zu entwickeln. Ich habe in meiner derzeitigen 4. Klasse 3 Kinder, die sich mit der Druckschrift wohler fühlen und diese auch echt richtig schnell schreiben können (und gut lesbar obendrauf)
Wenn du also mit der Lehrerin deines Kindes ein Problem hast, dann schütte bitte deinen Zorn nicht über der gesamten Innung aus, sondern suche das sachliche Gespräch mit ihr! |
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