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Forum: "Autorität untergraben"
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| Zum Thema Lügen | | von: janne60
erstellt: 24.05.2011 18:02:40 |
und Geschichtenerfinden fällt mir auch gerade ein Fall ein: Eine meiner Schülerinnen ist sehr erfindungsreich, wenn es darum geht, die Fakten zu ihren Gunsten umzugestalten, sodass die Mutter völlig überzeugt war, ihr Kind sei ein Engelchen und vor allem, es würde NIIIIIE lügen,denn das habe sie ihm beigebracht, dass man nicht lügen soll.
Die Mutter war auch äußerst wehrhaft und kam zu allen möglichen Gelegenheiten, um ihr "armes" Kind zu rechtfertigen und in Schutz zu nehmen.
Und dann machte das Kind einen Kardinalfehler: Es erzählte daheim eine Lüge über MICH (ich hätte dasunddas gesagt). Prompt stand die Mutter am nächsten Tag völlig aufgelöst vor mir. Als ich hörte, was man mir unterstellte, bin ich zunächst höchst unprofessionell ausgeflippt und erstmal gegangen. Danach wollte die Mutter einen Gesprächstermin. In den Tagen bis dahin machte ich mir viele Gedanken und plötzlich fiel mir auf, dass wir all die Zeit immer nur ÜBER das Kind, aber nie in seiner Anwesenheit gesprochen hatten. So holte ich zu dem Gespräch das Kind dazu und erlebte nun eine wundersame Wandlung seitens der Mutter: Das Kind konnte nämlich in meiner Gegenwart unmöglich die Lügengeschichte aufrechterhalten und da bröckelte die Glaubwürdigkeit in Stücken von ihm ab. Seither hatte ich übrigens mit dieser Mutter nicht mehr zu tun.
Meine Lektion daraus: Immer beide Seiten hören und wenn's geht, gleichzeitig |
| ... | | von: petty1412
erstellt: 26.05.2011 17:23:21 geändert: 26.05.2011 17:23:50 |
Wenn denn familieninterne Gespräche stattfinden...
Ich habe mir das Forum nun schon länger angeschaut, da ich einen ähnlichen Fall habe. Ich habe mich bisher aber rausgehalten, weil ich nichts sachdienliches beitragen konnte und mein "eigener" Fall noch zu ungeklärt war.
Bei mir sieht es so aus: 5. Klasse, wegen nicht gemachtem Wochenplan wurde die Schülerin am Donnerstag zum fest im Stundenplan verankerten Nacharbeitstermin am Freitag verdonnert. An jenem Tag kam sie zu mir und meinte, ihre Mutter hätte gesagt, sie müsse das Nacharbeiten um eine Woche verschieben, weil sie in dieser Woche eine wichtige Verabredung hätte.
Wenn es an sich zuverlässige SuS sind, kann man ja darüber reden, aber in ihrem Fall hätte ich da schon was Schriftliches von der Mutter haben wollen. (Außerdem waren die Angaben der Schülerin so vage, dass es schon unglaubwürdig war) Hatte ich nicht und ich verwies die Schülerin darauf, dass es sich beim Nacharbeiten um einen Pflichttermin handeln würde, bei dem sie zu erscheinen hätte... natürlich erschien sie nicht...
Daraufhin versuchte ich es telefonisch... keiner da. Am nächsten Schultag (Dienstag, denn montags habe ich frei) wollte ich eine Nachricht ins Hausaufgabenheft schreiben... "nicht dabei", also schrieb ich einen Brief mit der Bitte um ein Elterngespräch. Mittwoch frage ich nach der Unterschrift der Mutter: "Ich hab ihr den Zettel gegeben, der Termin geht in Ordnung."
Heute sollte das Gespräch sein und was soll ich sagen... keine Mutter weit und breit.
J. musste dann zugeben, dass sie den Brief nicht abgegeben hat.
So viel zum familieninternen Gepräch...
Und da mich J. so offen angelogen hat, gibt es nun einen offiziellen Brief von der Schule mit Gesprächstermin mit mir und der Unterstufenleiterin (die gleichzeitig ihre Englisch-Lehrerin ist). Der Brief ist schon in der Post.
Soweit kommt es noch, dass eine Schülerin mit so dreisten Lügen durchkommt. Die Sache mit dem Termin glaube ich inzwischen schon längst nicht mehr und bin mal gespannt, ob die Mutter von dieser "Verabredung" weiß, oder ob sie da genauso gelogen hat. Werde berichten.
Wegen des mündlichen Abis und des Feiertages ist der Termin leider erst in eineinhalb Wochen.
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