Aber ich hätte auch nie in einer größeren
Stadt ober einer Ballung arbeiten mögen.
Es ist ein Vorurteil, dass Schulen in größeren
Städten besonders problematisch sind (und nach
meinem Empfinden ist Garbsen auch noch eine
Kleinstadt!). Aus unserer Umgebung weiß ich, dass
weniger die Größe der Stadt ein Problem ist,
sondern eher die Ballung verschiedener Schulen in
einem großen Schulzentrum. In der dadurch
entstehenden Anonymität werden Chaoten eher tätig
als in kleineren, quasi familiären Strukturen.
Schließlich ist dort die Gefahr, erwischt zu
werden, erheblich größer, da man seine
Pappenheimer kennt.
Der zweite Grund liegt häufig in der Art
begründet, wie eine Schule geführt wird. Je
rigoroser und konsequenter durchgegriffen wird,
desto weniger Gewaltdelikte gibt es normalerweise.
An meiner Schule - RS, Großstadtvorort im
Ruhrpott, kein Schulzentrum - hat zwar auch schon
mancher vom Lande kommende Kollege eine Art
Kulturschock erlitten, aber andererseits gab es
bei uns bisher weder zerstörte Räume noch
zerstochene Reifen. Die Wände im Gebäude und die
Toiletten sind nicht bekritzelt und auf Ausflügen,
Busfahrten, Museumsbesuchen,
Betriebsbesichtigungen etc. wird immer wieder das
disziplinierte, ordentliche Verhalten unserer
Schüler gelobt - was auf viele, aber leider nicht
alle Klassen zutrifft.
So viel zum Thema "Großstadtschule" - bitte nicht
alle über einen Kamm scheren.
Aber ich kann es klexel nachfühlen, in meinem
Referendariat war ich an einer
Brennpunkthauptschule mit einem nicht
durchsetzungsfähigen Rektor - da ist so einiges
passiert. Ich war froh, als ich wechseln konnte!