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Forum: "Alt und verbraucht oder erfahren und klüger?"
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| @bger | | von: missmarpel93
erstellt: 07.03.2012 07:47:34 |
Das Problem ist ein anderes. Die Einstufung als Nichterfüller ist die Frechheit. Als über 50-jähriger Diplom-Ingenieur bist Du Teil des Fachkräftemangels, da Du nicht eingestellt wirst. Die begründung ist immer die gleiche, sie liegt in der Überqualifizierung (übersetzt: zu alt und zu teuer).
Also siehst Du Dich nach den machbaren Alternativen um, um Dein Diplom zu recyclen. Es geht auch nicht darum, nicht die Privilegien des Beamtenstatus genießen zu dürfen, es geht um die frappierende Ungleichbehandlung, die besonders an integrierten Gesamtschulen besonders deutlich ins Auge springt.
Tatsache ist, dass den Angestellten die gleichen Pflichten übertragen werden wie den Beamten. Bei Krankmeldungen wird dan aber ein Unterschied gemacht (... am dritten Tag , ... ab dem dritten Tag... ).
Auch bei der Überstundenregelung, bei der Angestellte eigentlich besser dran sind als Beamte, da sie ab der ersten Stunde abrechnen können, wird dies "aus Gleichbehandlungsgründen" nicht umgesetzt.
Ich habe moich auch nicht darüber beschwert, nicht verbeamtet worden zu sein. Dies hat einen nachvollziehbaren Grund. Bei einer verbeamtung hätten sich in Hinblick auf die Altersversorgung evtl. Nachteile ergeben. Die gesetzliche Rente aus Angestelltenzeiten wäre nämlich in voller Höhe von den Ruhestandsbezügen abgezogen worden. Das führt zwansläufig zu einer Stagnation der Ruhestandsbezüge längstlebend.
Durch die Weiterführung der gesetzlichen Rentenversicherung bei der Deutschen Rentenversicherung bis zum Renteneitritt kann das rentenniveau aber gehalten werden, da auch mit E11 über dem Durchschnitt der Gehaltsempfänger verdient wird.
Ganz problematisch wird die Behandlung der Angestellten wird es, wenn sie sich auf Schulleitungsstellen bewerben. Sie bekommen den maximalen Satz der Entgeltstufe ohne Zulage, die der entsprechenden Besoldung nach BBesG entspricht.
Auf lupis Fall bezogen heißt das, Entgeltgruppe E13 Stufe 5 oder 6, da in E12 keine Gehaltssteigerung gegenüber seiner bisherigen Eingruppierung möglich ist. Der Mindestbetrag (brutto), der ihm bei einer Beförderung zugemessen wird, kann nämlich durch eine Höhergruppierung in E12 nicht erreicht werden.
Ich will die Foristen nicht mit Details langweilen, aber mich stört die Unkenntnis der verbeamteten Kräfte in bezug auf den TV-L. Dies hat zur Folge, dass sie die Privilegien, die sie genießen, nicht entsprechend würdigen.
Und wie lupi auch schon öfters angesprochen hat, der Stress in der Tretmühle Schule hält sich arg in Grenzen. Es gibt zwar jede Menge Aufreger, aber alles nicht zu vergleichen mit Fach- und Führungspositionen in der freien Wirtschaft.
Dies ist auch ein weiterer Grund für den beruflichen Wechsel gewesen. - Und der ist nicht von der Hand zu weisen. Also liebe Beamte haltet mal die Füße stille. |
| @miss | | von: frauschnabel
erstellt: 07.03.2012 09:16:24 |
Ich will die Foristen nicht mit Details langweilen, aber mich stört die Unkenntnis der verbeamteten Kräfte in bezug auf den TV-L. Dies hat zur Folge, dass sie die Privilegien, die sie genießen, nicht entsprechend würdigen.
Mich persönlich langweilst du damit jedoch immer und zwar aus zwei ganz schlichten Gründen:
1. Das hat nichts mehr mit dem Thema des Forums zu tun
2. Es macht den Anschein, du würdest denken nur du wärest top informiert. Ich selber habe auch lange als Angestellte im Schuldienst gearbeitet und das ich noch verbeamtet wurde ist unabsehbarer Zufall gewesen. Ich kennen die Vor- und Nachteile, kann die TV-L hoch und runter beten, und ja auch ich habe vor meinem Lehrerberuf lange Zeit etwas anderes gemacht. Aber muss man deswegen eine riesige Welle daraus machen? Ich denke so einen oder ähnlichen Werdegang haben hier einige.
Also bitte wenn du uns deine komplette Lebensgeschichte aufschreiben möchtest, mit allen Höhen und Tiefen und mit allen Stationen, dann tu dies, aber mach doch dafür ein eigenes Forum auf.
Wäre ja vllt auch mal ganz spannend zu hören, was die LuL hier so gemacht haben bevor sie in den Schuldienst gegangen sind, wenn sie denn vorher etwas anderes getan haben.
Aber bitte erzwinge dieses Thema nicht in jedem Forum mit Brechstange!
Und nun wäre ich wirklich noch daran interessiert wie jung und alt in der Schule zusammenarbeiten
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| Wiederholung | | von: missmarpel93
erstellt: 07.03.2012 09:42:42 |
Dazu habe ich mich geäußert:
Bei den meisten bedeutet höheres Lebensalter ja auch längere Dienstzeit. Fragt mal lupi und mich, wie lustig das ist so mit about 55 Lenzen und unter 10 Jahren "Berufserfahrung".
Ich für meinen Teil kann berichten, dass das ganz spannend ist. Altersmäßig gehört man zum "Friedhofsgemüse" innerhalb des Kollegiums, auf der anderen Seite kommen aber auch immer noch Referendare oder jüngere Kollegen und sagen:
"Wie war das bei dir, dein zweites Staatsexamen ist doch auch noch nicht so lange her?"
Daneben gibt es dann noch die Schulleitung die auch ganz gerne die in der vormaligen außerschulischen Berufstätigkeit erworbene Kenntnisse gerne anzapfen möchte.
Ich fühle mich manchmal so als Wandler zwischen den Welten.
Lustig wird es immer, wenn ein älterer und ein jüngerer Kollege an einer Aufgabe sitzen und beide feststellen, dass sie beide dies zum ersten Mal machen müssen. Der eine ist dann auf die berufserfahrung des Älteren angewiesen und der andere auf die "neueren Erkenntnisse" des Jüngeren, der ja gerade erst aus dem Studienseminar - pardon "Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung" - entfleucht ist bzw. noch unter diesem akut leidet.
Die wendung des threads habe ich nicht angestoßen. Aber auf die Änderung habe ich reagiert.
PS Was soll der Anwurf ich täte top informiert? In der Regel bin ich sehr gut und vielschichtig informiert.
Ja , bei der Wiedergabe gebe ich Informationen gefiltert und subjektiv wieder.
PPS Ich weiß auch, dass etliche erst über einen Umweg ins Lehramt gekommen sind. aber einige Anmerkungen hier und in anderen Threads gegenüber Seiteneinsteigern finde ich anmaßend, zu mal ich die täglichen Leistungen auch von grundständigen Lehrern sehe. |
| @sufrefape | | von: missmarpel93
erstellt: 07.03.2012 11:45:14 |
Danke für die Vermittlungsbemühungen.
Einen Aspekt will ich zu deinen noch hinzufügen, die Größe der Schule.
Ein GS-Kollegium mit 8 KollegInnen funktioniert/tickt anders als ein GeS-Kollegium mit ca. 120 KollegInnen.
Ein HS-Kollegium oder ein Gymnasialkollegium ist insgesamt vermutlich homogener als es die an Berufkollegs oder gesamtschulen sind - und das betrifft nicht einmal die Altersstruktur.
Symptomatisch für die Einstellung in den Schuldienst ist der "Schweinezyklus". (Vermutlich werden sich wieder einige über den begriff aufregen müssen)
Es gibt halt keine altesgemäß normalverteilten Kollegien. Entweder sind die "Alten" überreprädentiert oder die "Jüngeren". Für den Schulalltag kann das bedeuten:
a) Das hatten wir alles schon einmal, wo soll das hinführen, alles bleibt wie es ist, das haben wir schon immer so gemacht, soll ich mich auf meine alten Tage noch umstellen ...
b) Stillstand bedeutet Rückschritt, wir können der heutigen Situation nicht mit den Rezepten von vorgestern begegnen, alles Neue hat seien Reiz ...
Wahrscheinlich kann man eben nur gemeinsam entscheiden, was wesentliche Neuerungen sind, die die Schule weiter nach vorne bringen und somit vor allem den Schülern nutzen und was blinder Aktionismus ist, der medienwirksam von der Politik in Szene gesetzt wird und die Mitarbeiter in den Kollegien verheitzt, weil nach 4 Jahren eine neue Sau durch's Dorf getrieben wird und lediglich die Kontinuitöt gefährdet und die Schüler in hohem Maße genauso wie ihre Eltern verunsichert.
Vollgas ist 'ne feine Sache, wenn man weiß, wann amn einbremsen muss. Sind die einen risikobereiter, so haben die anderen mehr Übersicht und die Gefahren im Blick. |
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