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Forum: "Pausenaufsicht Mehrarbeit"
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| Zweckverbände | | von: missmarpel93
erstellt: 31.10.2015 16:41:10 |
Jau, das liegt aber am Kirchturmdenken der Lokalpolitiker. Dabei ist der Ausweg ganz einfach, zwei oder drei gemeinden bilden einen zweckverband, der als Schulträger fungiert.
Ich halte diese einzügigen Zwergschulen für Verschwendung von Steuermitteln. Entweder zentrale Schulorte, um mindestens eine Zweizügigkeit zu erreichen, die die Klassen Eins bis Sechs an einem Standort innerhalb einer Schulform zusammenfassen, oder die in NRW als Schulversuch gestarteten PRIMUS-Schulen, die von der ersten bis zur zehnten Klasse gehen. Wenn die einzügig sind, kommen doch zumindest in 10 Jahrgängen 200 bis 220 SuS zusammen.
BTW die neuen Unterrichtskonzepte sowie die zusätzlichen Anforderungen durch Inklusion und Ganztag machen ohnehin Investitionen im Bereich Schulneubau notwendig. Schulgebäude sollten wie in der Industrie auf dreißig Jahre konzipiert werden, danach können sie noch einmal ertüchtigt, heißt umfassend renoviert werden, aber nach fünfzig Jahren ist die maximale Nutzungsdauer erreicht und die Baukörper können dem Baustoffrecycling zugeführt werden. |
| Du bist aber ganz schön radikal, missmarpel! | | von: rfalio
erstellt: 31.10.2015 20:46:43 |
Überall in Deutschland beklagt man die Austrocknung der Dörfer und die zunehmende Verstädterung und du setzt da noch einen drauf!
Wenn die Schule geht, geht bald auch das Wirtshaus und das Lebensmittelgeschäft, die jungen Familien folgen und am Ende bleiben nur noch die Alten. Alle in die Stadt? Ist das erstrebenswert?
Denn in den meisten größeren Orten sind familiengerechte Wohnungen kaum bezahlbar oder einfach nicht vorhanden.
Wir nehmen doch mit dieser Verstädterung unseren Kindern das Naturerlebnis, das freie Spielen, das enge soziale Gefüge, das Sicherheit bietet. Junge Familien ziehen aufs Land, weil sie sich nur dort ein eigenes Heim leisten können. Wenn aber dann die Infrastruktur wegbricht...
Pech gehabt?
Ja, dann brauchen wir unbedingt Zuzug, um die Alterspyramide zu stabilisieren, denn unsere jungen Familien können sich Kinder einfach nicht mehr leisten!
Zum Problem der Aufsicht:
In der Grundschule meiner Frau hat die Klassleitung in ihrer Klasse Frühaufsicht (Hefte einsammeln usw.), in der großen Pause eine Aufsicht für die Grundschüler, in der kleinen Pause bleiben die Schüler im Klassenzimmer.
Also eine echte Aufsicht pro Woche, wenn die Schule 5 Lehrer hat (und die hat sie mit den Fachlehrern auch bei nur 4 Klassen).
Zum Thema:
Aufsicht ist erst einmal unterrichtsfreie Dienstzeit wie Konferenzen, Sprechtage u.ä.
Allerdings steht auch einem Lehrer eine Pause zu, wenn er z.B. 8 Stunden Unterricht an einem Tag erteilt. Es geht also nicht, dass er dann auch noch Mittagsaufsicht halten muss.
rfalio
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| @rfalio | | von: missmarpel93
erstellt: 31.10.2015 22:02:11 geändert: 31.10.2015 22:09:13 |
Ja, erstrebenswert ist das Szenario, das ich entworfen habe nicht unbedingt. Aber es ist Realität. Auf den Dörfern sitzen in erster Linie die Alten, die nicht mehr weg kommen. Die jenigen, die noch mobiler sind und die es sich auch finanziell erlauben können, haben die 210 qm Villa mit Pool auf dem 300 qm großen Grundstück in ländlicher Lage zum Verkauf angeboten und erleben, dass das Betongold, das zur Altersvorsorge beitragen sollte, nur einen Bruchteil der eigenen Wertvorstellung wert ist. Es wird von den beauftragten Immobilienmaklern wie Sauerbier angeboten.
Die Kinder dieser Mittelschicht-Eltern sind selbst erwachsen und leben wo anders in D oder im Ausland. Die wenigen Familien, die im Dorf zurück geblieben sind, gehören zu den wenigen noch aktiven Landwirten, den örtlichen Handwerkern und der großen Schar der Pendler oder Montagearbeiter. Die dörflichen Strukturen einschließlich Tante-Emma-Laden und dem Dorfgasthaus sind geschlossen. Die nächste Tankstelle 50 km entfernt, der nächstgelegne Allgemeinmediziner ebenfalls, Fachärzte sind nur in weit größerer Entfernung erreichbar. Das nächst gelegene Krankenhaus ist ebenfalls nicht um die Ecke. Wer da leben will, der lebt sicherlich idyllisch, nur ich bin nicht bereit ihn aus landschaftspflegerischen Gründen zur Erhaltung der dörflichen Strukturen co zu finanzieren. Man muss doch nur durch Nord-Hessen - und das liegt in der Mitte Deutschlands - sehenden Auges fahren, um zu sehen wie die Dörfer zerfallen. Die Eschweger Region in Südost-Niedersachsen sieht auch nicht besser aus - von den Dörfern im nahen Osten gar nicht erst zu reden. Ganz MV hat so viele Einwohner wie Köln. Da gäbe es noch viele Möglichkeiten zur Zentralisierung. Die letzte Kommunalreform, die drei kreisfreie Städte und einige Landkreise flächenmäßig so groß wie woanders Regierungsbezirke zurück ließ, ist mit Sicherheit noch nicht das Ende der Fahnenstange. Da nützen auch Dorfschulen von der Größe der Hallig-Schulen nichts, um dem ländlichen Raum lebenverlängernd zur Seite zu stehen.
Die einzigen Neubauten auf dem flachen Land sind überdimensionierte Stallungen und sonstige landwirtschaftliche Wirtschaftsgebäude, die als Unterbau für die Solarplatten benötigt werden.
Arbeitzeitregelung: Nach spätestens 4,5 Zeitstunden ist dem AN eine halbstündige Arbeitspause zu gewähren. An GS ist der Unterricht in der regel nach der 5. Stunde zu Ende. Der Unterricht beginnt um 8:00 h und ist 12:30 h zu Ende. Da bedarf es keiner Arbeitspause. Kaffee trinken kann man auch während der Arbeit. |
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