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Forum: "Benötige dringend praktische Tipps für den Umgang mit einem sog. ADS-Kind"
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| @sopaed | | von: caldeirao
erstellt: 22.06.2005 20:19:21 |
Wenn dir die Beispiele Bluthochdruck und Diabetes nicht gefallen, dann verweigere doch einer Frau bzw. einem Mann, die/der starke Migräne hat, die medikamentöse Behandlung.
Frag einfach mal Betroffene wie z. B. Rhauda. Beobachte betroffene Kinder. So wie Rhauda es schreibt, bei richtiger Einstellung der Medikamente sind sie endlich in der Lage, den Schulalltag und nicht nur den, aber der macht nach Abzug des Schlafens ein Drittel bis die Hälfte ihres Tagesablaufes aus, meistern.
Deine Bedenken (Siehe Beitrag "die funktion des ads"), die du hast, sind natürlich richtig. Das sehe ich genauso. Außerdem ein schöner Grund, um die Verantwortung für sein Verhalten wegzuschieben oder die Selbstkontrolle über sich selbst zu verlieren.
Medikamentöse Behandlung sollte das letzte Mittel sein, wenn alle anderen "Maßnahmen" fehlschlugen. Auch ist die medikamentöse Behandlung ohne weitere pädagogische Maßnahmen wenig hilfreich.
Die Ausgangsfrage war "Benötige dringend praktische Tipps für den Umgang mit einem sog. ADS-Kind" und nicht "Verteufle den Begriff ADS und Retalin". Es ging mir in meinem Beitrag darum, dass diese Kinder nicht unkonzentrierte Zappelkinder sind, die sich nur so benehmen, weil der/die L zu blöd ist zu unterrichten, sondern das ADS Kinder wirklich Hilfe benötigen und wenn es sein muss auch medikamentöse.
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| @ three und chriss 144 | | von: susan
erstellt: 22.06.2005 21:44:43 |
Ihr Lieben,
vielen Dank für eure Hilfe. Ich schätze nur, dass ich mich etwas missverständlich ausgedrückt habe. Leider komme ich ja aus Koblenz und arbeite in Montabaur. Die Eltern waren mit meinem kleinen Schützling nur bei dem PIA-Institut in Stuttgart, da anderen Kindern aus unserer Schule dort gut geholfen werden konnte.
Ich werde aber die Adresse von Fr. Neuhaus trotzdem an die Eltern weitergeben - voelleicht fahren sie ja hin. Eventuell könnte man von ihr ja auch noch eine nähere Adresse erfahren?
Habt auf jeden Fall ganz vielen Dank.
P.S. Ich bin etwas schockiert darüber, wie manche Menschen auf dieser Seite über ADHS, Schule und Lehrer denken!! Mir war bis jetzt gar nicht bewusst, dass ich auf einer Hühnerfarm arbeite!!
So etwas saudummes habe ich schon lange nicht mehr gehört!Cyrano, ich kenne dich nicht und ich habe auch keine große Lust in deinem Profil nachzuschauen, wer du bist bzw. was du arbeitest, aber vielleicht solltest du in die Politik gehen und versuchen, aus den Legebatterien Freilandhaltungen zu machen! Motzen kann ich in der Theorie auch, aber am nächsten morgen mit einem solchen Kind zu arbeiten und ihm ein möglichst gutes Lernumfeld zu bieten, da sieht die Sache schon anders aus!!!
Think before you post! |
| Mann, Mann, Mann... | | von: doro72
erstellt: 21.07.2005 19:50:43 |
... hier ist ja was los!
Als Betroffene, Mutter und Nicht-Lehrende muss ich geradezu entsetzt staunen, was hier Einige so loslassen. Ja, auch die Sachlichkeit läßt leider zu wünschen übrig !!!
Also, susan: Als ich deinen ersten Beitrag las, dachte ich" Das ist doch mein Kind, von dem hier gesprochen wird." Das mit dem Medikamenten absetzen ist nicht ganz unproblematisch, zumal wenn es ohne Rücksprache mit dem Arzt geschieht.
Aber, du, ich finde es so toll, dass mir mal jemand begegnet, der sich ernsthaft mit seinen Schülern und speziell mit diesem Thema beschäftigt!!! Dafür ein dickes für dich.Und auch für alle anderen, die qualifizierte und hilfreiche Beiträge beisteuern.
Mit dem einen oder anderen möchte ich gern hier in Kontakt treten, weil ja für mich das Thema immer aktuell ist.
Mein Sohn hat gerade die Grundschulzeit "überstanden" und wird ab der 7. eine sogenannte Oberschule besuchen.
Wir haben uns auch viel zu schnell zu Ritalin breitschlagen lassen, es hat sich jedoch gezeigt, dass er ohne Ritalin seinem Potenzial überhaupt nicht gerecht werden kann.
In der neuen Klasse sind 18 Kinder, davon 4 mir bekannte ähnliche Fälle und noch so ein paar andere "Spezialisten". Ich bezweifle, dass es sinnvoll ist alle auffälligen Schüler in eine Klasse zu stecken, egal, ob die Lehrerin in der Hinsicht kompetent ist, oder nicht.
So ein bisschen Sorgen macht sie sich schon...
die doro72 |
| Ritalin | | von: poni
erstellt: 21.07.2005 20:56:58 geändert: 21.07.2005 20:57:27 |
z.B. wirkt eigentlich bei "normalen" Gehirnen eher als Aufputschmittel und wird deshalb von Mitschülern auch manchmal so gehandelt. Das ist ja bei echten ADHSlern das frappierende, dass die Medikamente eher genau gegenteilig wirken. Wenn Ritalin eher depressiv macht, ist es auch nicht angebracht.
Zur Lehreraus- und weiterbildung sollte die Beschäftigung mit allen Arten der Lernstörungen gehören, dazu sollte es wirklich obligatorische Fortbildungen geben, damit eben keine unsachlichen Diskussionen mehr gführt werden müssen.
zu cyrano: schade, dass deine an sich richtigen Thesen durch die gnadenlose Härte, mit der du die darstellst, viel Widerstand auslösen. Moderater und möglichst positiv formuliert versuche ich damit umzugehen.
Und noch was ganz wichtiges: alles, was wir für hyperaktive, lernschwache, ADHSler in der Schule verändern können, kommt automatisch allen anderen auch zugute, weil wir einfach jedes Kind ernst nehmen müssen und bei keinem einzigen voreilig urteilen dürfen. Und dafür muss sich Schule ändern, unbedingt!!!! Wie in Reinhard Kahls Film "Treibhäuser der Zukunft" in solchen Schulen fühlen sich ADHSler auch wohler!!!!! |
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