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Forum: "Als Wessi im Osten"
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| da | | von: arwinia
erstellt: 13.10.2005 13:41:54 |
die letzte diskussion von meinem beitrag ausgelöst wurde, melde ich mich noch einmal zu wort, denn als mensch und lehrerin fühlte ich mich gedemütigt, habe viel unternommen, um anerkennung zu finden, bloß was macht man, wenn einem das bildungsministerium mitteilt, ihnen fehlt das zweite staatseamen, zum x-ten male hinschreiben und erklären, dass ist die bewährungsfeststellung, zwei abgelegten unterrichtsstunden mit ca. 60 seiten vorbereitung und einem gesamtdurchschnitt von 1,6......nach 20 jahren schule..........bewährungsfeststellung eine maßnahme der kultusministerkonferenz, um ehemaligen ddr- lehrern den wechsel leichter zu machen......dass es dieses gesetz ist..........ich weiß von einer freundin , die nach hessen gewechselt ist, dass es da ähnlich zuging........nur der sachbearbeiter war besser drauf und sie bekam die volle anerkennung.........ich denke, es wird noch viel mehr gedemütigt im schulsystem, nicht nur wir sind die betroffenen.......ich habe noch nie absichtlich schüler gedemütigt, weiß aus meiner laufbahn, dass es schon kollegen taten, vielleicht ist es mir aber schon unabsichtlich vor einer klasse passiert, weil ich einfach nicht immer die zeit habe, mich mit jedem individuell zu beschäftigen?...........würde mich schon mal interessieren, wie andere kollegen das sehen
arwinia |
| schön, ... | | von: miro
erstellt: 13.10.2005 13:42:37 |
dass ich es nun nicht mehr allein bin!
rolf, wir versuchen doch jeden tag, diese zustände, die du benannt hast und von denen sicher viele von uns lehrern auch wissen, gar nicht erst aufkommen zu lassen! konflikte treiben uns voran, sonst würden wir immer noch mit der trommel um den christbaum rennen. in vielen unsäglichen fällen eskalieren diese konflikte, aber es ist doch nicht die normalität!
hast du nicht auch 40 jahre lang jeden tag versucht, dein bestes zu geben? warum sprichst du vielen lehrern dann eben genau dieses bemühen ab. auch hier sind sicher viele lehrer in gewerkschaft und anderen vereinen und haben auch nach 5,10,15... jahren ihre erfahrungen gemacht. in diesem sinne,
miro |
| Bei 4t gibt es keine Vorurteile- danke | | von: caldeirao
erstellt: 13.10.2005 14:38:21 |
Miro und alle anderen, warum verteidigt ihr eure Arbeit. Habt einfach das Selbstbewusstsein, dass was ihr tut, ist richtig und gut. Über Kritik sollte man schon nachdenken, aber wenn zu jedem Thema die gleiche Kritik kommt, dann kann man es auch lassen.
Was Arwinia uns schreibt, ist glaube ich, ein typisch ostdeutsches Problem. Ich bewundere sie, wie sie das ertragen hat.
In den Osten kamen gescheiterte Wessis (ich will damit nicht sagen, dass alle Wessis scheitern, sondern es gibt ja immer Menschen, die gescheitert sind) in die Politik in Ämter usw. und haben Aufbauhilfe Ost betrieben. Was daraus kam, kann man sich denken. Oder gut funktionierende Betriebe wurden einfach platt gemacht, weil alles platt gemacht würde oder sie auch für die westdeutsche Industrie eine ernstzunehmende Konkurrenz waren. Es entstanden auch neue Betriebe mit unvorstellbar hohen Fördermitteln, die haben kurz gearbeitet und sind dann mit samt den neuen Maschinen in ihrem Stammbetrieb zurückgezogen. Ich durfte auch des öfteren in der 1. Bundesliga erleben, wie Ostmannschaften klar benachteiligt wurden. Krasse Schiedsrichterfehlentscheidungen. Sie mussten immer besser sein, um das Gleiche zu erreichen. Das hat die Leute hier unheimlich sauer gemacht und so entstand und entstehen die Vorurteile.
Im Westen wird der Ossi als Bittsteller hingestellt. Solidaritätszuschlag, Länderfinanzausgleich ..., Verroht (Herr Schönbohm), zu Blöde zum richtig Wählen (Steuber) usw.
Übrigens, dass das nicht so sein muss, dass man viele Dinge gemeinsam anpacken kann, sich austauschen kann, es kein Problem ist, Ossi oder Wessi zu sein, zeigt sowohl dieses Forum, in dem darüber sehr sachlich diskutiert wird, aber auch die Seiten von 4t., in dem diese Problematik nie stand. Man sieht doch, dass es geht und hoffentlich bekommen wir das auch politisch bald hin.
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| osssis und wessis | | von: arwinia
erstellt: 13.10.2005 15:03:10 |
als lehrer sind gar nicht soweit entfernt, im gegenteil........die prioritäten werden weiter oben gesetzt, fazit für mich: nach 12 jahren ( 2002/ 2003)nur phrasen gedroschen, keine kenntnisse von gesetzen, jedenfalls bei den leuten, mit den ich es zu tun hatte........nach dieser zeit sollte man den begriff ossi und wessi eigentlich gelöscht haben, aber nix und auch in den nächsten jahren nix, nicht mehr in meiner generation........wie ich das überstanden habe? mit meiner familie, die mir den rücken stärkte, meine wut, meine tränen, meine sprachlosigkeit ertragen musste.........selbst mein lebensgefährte als jurist war am ende sprachlos...., mit einer schule, die mich ohne wenn und aber haben wollte...ich hätte gekämpft für meinen beruf bis zum letzten und glaubt mir, es wird noch eine phase kommen, da werde ich erst richtig verarbeiten.......so, jetzt langweile ich euch nicht mehr mit dem thema, denn ich gerate schon wieder in rage |
Beitrag (nur Mitglieder) |
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