von Eltern und Lehrern ist wahrlich etwas, worüber wohl jeder von uns Bücher schreiben könnte. Als Vater und Berufsschullehrer kenne ich beide Seiten: Auch ich habe Erfahrungen mit Lehrern gemacht, wo ich den "Kollegen" bzw. die "Kollegin" am liebsten (verbal) geschüttelt hätte. Ersterer war so lange pelzig, bis meine Stieftochter von sich aus ein anderes Fach für die mündliche Abiturprüfung gewählt hat. Die Lehrerin in Gemeinschaftskunde äußerte sich unserem Buben gegenüber dahingehend, daß er dafür, daß wir uns nicht mit so etwas befassten, ganz gut wäre (Ich bin selbst Lehrer für Politik und Gesellschaft!).
Andererseits erlebe ich hier bei uns am BSZ Kolleginnen, die sich für ihre Schüler wirklich aufopfern - und es leider, z.T. auch von Eltern, nicht gedankt bekommen.
Dann haben wir Eltern, die sich kümmern, den Kontakt suchen. Andere wiederum halten ihren Sprößlingen nicht nur die Stange, sondern leben es ihnen teilweise vor, daß man sich um Regeln nicht scheren müsse (Beispiel: Eine Mutter schrieb mir neulich, daß sie ihre Tochter dann krankmelde, wenn sie bis zum nächsten Unterrichtstag kein Praktikum gefunden hätte, um ein unentschuldigtes Fehlen, was ein Bußgeldverfahren zur Folge hat, zu vermeiden. Meine Antwort hat ihr sicher nicht gefallen...).
Aus meiner Praxis auch als Beratungslehrer kenne ich Eltern u.a. von Jugendlichen mit Asperger, Schlaganfall, Kontaktphobien etc., die sich zwangsläufig damit auskennen müssen und wissen, was für ihren Buben bzw. Mädel wichtig ist. Das ist durchaus hilfreich. Auch hier erlebt man leider aber auch ein massives Auftreten den Kolleginnen gegenüber mit entsprechenden Reaktionen, wenn nicht alles so läuft "wie gewünscht".
Insofern kann ich sowohl Dein Erleben nachvollziehen wie auch die ein oder andere Reaktion, ohne damit zu urteilen. Daraus folgt die Binsenweisheit, daß gegenseitiger Respekt und die Fähigkeit, die Sache aus der Perspektive des Gegenüber zu sehen und nicht immer gleich bösen Willen zu unterstellen, beiden Seiten - Eltern und Lehrern - gut zu Gesicht steht. In diesem Sinne: Danke für Deinen Beitrag. Vielleicht belebt er dieses Forum wieder. Wichtig genug ist dieses Thema ja.
LG
Hesse