Da die VA, in Niedesachsen zumindest, laut Rahmenrichtlinien eine der wählbaren Schreibschriften ist, verstehe ich nicht, warum diese nicht anerkannt wird.
Da ist es doch wohl nötig, auf die Erlasse und RRL zu verweisen. Sollen die Eltern doch den Lehrern aufs Dach steigen, die diese Vorgaben offensichtlich nicht lesen können ode wollen.
Bei anderen Vorgaben kann ich mir auch nicht einfach meinen eigenen Reim darauf machen.
Vergleichbare Probleme gibt es bei uns mit den Inhalten des Englischunterrichts. Der GS wird gesagt, dass sie möglichst NICHT schreiben sollen und die weiterführenden Schulen wollen dies einfordern. Das kann nicht zusammen passen.
Mir doch egal was nach mir kommt.
Ich halte mich an ministerielle Erlasse.
Können die Schüler und ihre Eltern doch sehen, wie sie dann an den weiteren Schulen klar kommen.
Also diese Einstellung finde ich richtig super!
Vielleicht findest du ja auch noch eine Vorschrift, aus der hervorgeht, dass ihr an der GS nicht zwingend die Rechtschreibung lehren müsst!
das ist anders zu verstehen.
diese vereinfachte ausgangsschrift (schriftvorlagen fürs erlernen von verbundener schrift) ist in dem bundesland ausdrücklich zugelassen. und da gibt es sekundarschulen an denen es lehrer gibt, denen diese schrift nicht gefällt, für die sie "fremd" ist. also behaupten sie, so dürfe man an ihrer schule nicht schreiben.
ich hab es auch so erlebt, dass an einer der weiterführenden schulen die lehrer sich lustig gemacht haben über diese schrift.
nicht so angenehm für die kinder.
und wenn die rechtschreibung gleich mit erwähnt wird: man kann kinder leicht unsicher machen. sicher findet sich ohne weiteres ein text an dem jedermann beweisen kann, dass der andere eine niete ist in rechtschreibung.
man muss nur sagen:"du kannst ja noch nicht mal..." und wird in relativ kurzer zeit bestätigung finden.
trotzdem so!!
Sehr wohl habe ich auch an die Variante gedacht, dass es Lehrer gibt die überwiegend aus persönlichen Gründen die VA ablehnen - dann ist es aber um so schlimmer dem Dialog aus dem Weg zu gehen und sich stur auf Erlasse zu berufen.
Unser Schulsystem ist schon mangelhaft, warum müssen wir Lehrer durch einen mangelnden Austausch oder durch Sturstellen dies noch verscärfen??
Was lernen denn die Schüler, wenn Lehrer wie palim erklären ihnen ist egal, was nach der 4. Klasse erwartet wird!!
Zu dem hat die obige Diskussion ja gezeigt, dass die (sachlichen) Argumente die für die VA sprechen überwiegend im GS-Bereich liegen(Schreiben lernen), während die Gegenargumente in Klasse 5-10 zum Tragen kommen ((un-)lesbar schnell schreiben).
Es sollte also seitens der GS bei den weiterführenden Schulen für die VA geworben werden.
Ich darf dazu erwähnen, dass es bei uns (Gym.) kein genau erwartetes Schriftbild gibt. Die Schüler schreiben ihre Handschrift, von der wird erwartet, dass die Buchstaben eindeutig unterscheidbar sind. Offenbar gewährt dies die VA nur bei sauberer Anwendung!!!
Gute Lesbarkeit gewährt jede Handschrift wohl nur bei sauberer Ausführung.
An den weiterführenden Schulen wird - wie du richtig sagst - gar keine Ausgangsschrift geschrieben. Vor allem von Lehrkräften nicht. (Wie war das nochmal mit dem Lernen am Modell?)
Bei uns in Schleswig-Holstein steht im Lehrplan, dass die Vereinfachte Ausgangsschrift als verbundene Schrift zu bevorzugen ist.
Natürlich informiere ich gerne die weiterführenden Schulen über die VA. Aber Werbung mache ich nicht dafür. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, die Kolleginnen und Kollegen an den weiterführenden Schulen zu überzeugen, dass die Einführung der VA sinnvoll ist.(Oder gar meine Entscheidung zu rechtfertigen!)
Auch muss ich mich - ebenso wenig wie beim Thema "Englisch in der Grundschule" - nach den Forderungen und Wünschen der Kolleginnen und Kollegen richten. Maßgeblich ist der Lehrplan. Wenn sich alle am Lehrplan ausrichten, dann klappt´s auch mit der Zusammenarbeit.
Problematisch wird es eigentlich nur, wenn Kolleginnen und Kollegen sagen: "Das interessiert mich doch nicht, nach welchem Lehrplan ich mich nicht richte. Ich mache alles so, wie ich es immer getan habe. Und die VA finde ich unästhetisch, deshalb lehne ich sie ab."
Nur mit dem Unterschied, dass die VA nicht verbindlich ist, sondern eine von mehreren Möglichkeiten!!
Und wir wollen den Schülern doch etwas beibringen, was ihnen weiterhilft!!!
Wir diskutieren hier ja genau darum, ob man sie verwenden sollte oder nicht - und ich meine, dass wenn man sie verwendet auch an die weiterführenden Schulen denken sollte!!
dass
1)die Lehrpläne eben nicht immer sinnvoll aufeinander abgestimmt sind
und dass
2)an weiterführenden Schulen Schüler aus mehreren Schulen mit unterschiedlicher Vorbildung zusammenkommen.
Ein Beispiel: Im neuen GS-Lehrplan Mathematik ist ein neues Abziehverfahren ( Wechseln) eingeführt worden. Letztes Jahr in der 5. Klasse Realschule hatten 5 das neue Verfahren gelernt und 20 das alte. Nu begann das Dilemma: Nach welchem Verfahren sollte ich jetzt Beispielaufgaben rechnen?
Hab halt beide Verfahren erst mal von Schülern an der Tafel vorrechnen lassen.
Dann durften sie verwenden, was sie besser konnten. Wie ists dann mit der Schrift? Muss ich jeden Text 2-mal an die Tafel schreiben? Lösung wäre, Lehrer schreibt nur Druckschrift .
Warn so ein paar Gedanken zum Nachdenken. Es sit also nicht so, dass sich Lehrer an weiterführenden Schulen keine Gedanken machen.
rfalio
Ganz ehrlich, ich hab schon VA gelernt, und das ist bereits eine Zeit lang her. Damals waren viele in meiner Klasse, die LS gelernt haben und die haben nicht unbedingt schöner geschrieben. ich denke, dass Mädels sowieso ihre Schriften öfters ändern als die Jungs und diese müssen einfach nur motiviert werden ordentlicher zu schreiben. Wenn eztwas nicht gelesen werden kann wird es einfach durchgestrichen. Dann schreiben die von selber ordentlich.
In S-H sind die Lehrpläne ganz gut aufeinander abgestimmt. Ich habe nur das Gefühl, dass manche Leute sie nicht lesen.
Im Grundschullehrplan steht, dass die VA zu bevorzugen ist. Es hat schon seine Gründe, dass die Schrift ausdrücklich empfohlen wird. Ich richte mich jedenfalls ohne schlechtes Gewissen nach den Empfehlungen des Lehrplanes. An die Kolleginnen und Kollegen der weiterführenden Schulen denke ich schon. Allerdings kann ich nicht verhindern, dass Kinder mit verschiedenen Lernvoraussetzungen bei ihnen ankommen. Das ist in allen Bereichen so ( und das ist auch gut so!).
Die Schülerinnen und Schüler können übrigens schon in der 4. Klasse verschiedene "Erwachsenenhandschriften" einwandfrei lesen - soweit sie deutlich geschrieben sind. Druckschrift ist natürlich auch möglich - Hauptsache leserlich!