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Forum: "inklusion"
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| Vorzeigeschule | | von: palim
erstellt: 21.12.2012 14:32:44 geändert: 21.12.2012 14:36:02 |
... bedeutet häufig, dass diese besser ausgestattet sind im Modell, später aber die abgespeckte Version flächendeckend umgesetzt wird.
Auch in Nds. werden immer wieder Schulen vorgestellt, an denen alles prima laufen soll. DAss diese Schulen sich vor 20 Jahren auf den Weg gemacht haben und alle im Schulumfeld daran mitgearbeitet haben, hat sie weit gebracht.
Das gilt es anzuerkennen. Stimmt.
Das kann aber nicht heißen, dass dieses Modell mit weniger Ressourcen flächendecken umgesetzt werden kann, selbst wenn alle an Schule Beteiligte sich ebenso engagieren würden.
Für Bergfidel, was wieder nur ein Beispiele ist, kann ich das nicht beurteilen, wenn ich aber die Liste der Mitarbeiter sehe, habe ich für mich den Eindruck, dass dort viele helfende Hände mitwirken.
Wir hatten heute einen Vater aus NRW an unserer Schule, der eine Schule für sein Kind sucht - also jetzt Nds. In NRW hat er ausgewiesenen Förderbedarf und eine Förderung von 8 Stunden in der Woche. In Nds. bekommt er keine zusätzliche Stunde.
Das ist wiederum nur ein Beispiel.
Aber nicht von der Hand zu weisen, dass die Ausstattung eben nicht so traumhaft ist, wie manche uns glauben lassen wollen (womit ich weniger sopäd und mehr die Politiker meine, die selbst Schulen nie von innen sehen und dennoch schön reden, wie gut es doch an dieser und jener Schule klappen würde und die in ihren rethorisch gestelzten Sätzen schon jetzt unterbringen, dass keinerlei Zusage für Förderstunden erteilt wird.
Diese Bedingungen haben mit der persönlichen Einstellung recht wenig zu tun.
Selbst wenn ich wollte, mit der derzeitigen Ausstattung ist es schlichtweg nicht möglich.
Also will ich nicht (mehr).
Ich gehe ja auch nicht Bergsteigen ohne Ausrüstung, nur weil mir ein Bergsteigerprofi, der seine Ausrüstung gestellt bekam, erzählt, wie schön die Aussicht ist.
Zu den beiden vorherigen Beiträgen:
Es zeichnet sich doch in diesen Gedanken jetzt schon ab, dass es am Ende wieder die LehrerInnen sind, die nicht wollen oder wollten, die unfähig sind, die nicht lernen, sich nicht einstellen und ihrer Verantwortung nicht gerecht werden. Selbst wenn wir alle 24 Std. am Tag arbeiten und in dieser Zeit das Hamsterrad doppelt so schnell kreiseln lassen als alle anderen: Am Ende sind wir Lehrer wieder "faule Säcke" oder ähnliches.
Palim |
| die 30 % | | von: sonpaed
erstellt: 21.12.2012 14:57:47 |
inkompetenter und fauler säcke in jedem kollegium sind erst mal unwichtig.
es geht darum, sich anstehende veränderungen nicht von vorne herein als
drohenden schulischen weltuntergang einzureden oder einreden zu lassen.
vorzeigeschulen haben alle als "normale" schulen begonnen, wurden durch
umstände dazu gezwungen, sich "eine mission" zu geben, haben sich dann
weiter entwickelt.
zusätzliches personal:
für mich war bei berg fidel beeindruckend zu erfahren, dass sie bspw. für
kinder schulbegleiter, die im kampf mit dem zuständigen jugendamt nicht
gewährt wurden, als erkannte notwendige erfordernis mt hilfe des
fördervereins ins haus holten. kurz und unbürokratisch, da dem kind sofort
geholfen werden musste. hier kommt "die mission" sehr klar zum ausdruck.
und ähnliche wege können an jeder schule, bei entsprechender haltung,
beschritten werden...
diese haltung ist dann wirklich viel mehr, als das denken in den üblichen
bahnen...
mfg
sopaed |
| Welten | | von: palim
erstellt: 21.12.2012 15:25:41 |
Von 30% "inkompetenter und fauler säcke in jedem kollegium" auszugehen, finde ich schon für sich unverschämt.
Bei einem Kollegium aus 12 Personen heißt dass dass 4 LehrerInnen inkompetent und faul sind.
Das mag ja in deiner Beobachtung so erscheinen, für mein Kollegium gilt das nicht.
Trotzdem können wir die Inklusion nicht mit rosaroter Brille sehen, unser Förderverein keine horrenden Summen aufbringen und angesichts der Lage von sogenannten "Ganztagsschulen" in Nds., die du vermutlich nicht beurteilen kannst, wird hier auch dringend davon abgeraten, dass Fördervereine irgendwelches Personal für Schulen einstellen.
Im übrigen kann ich mir auch nicht vorstellen, wie wir mit den verbleibenden 8 Lehrkräften die Inklusion an unserer Schule umsetzen wollen, ohne weitere Hilfen gewährt zu bekommen. Davon gehe ich zur Zeit zumindest aus und Berichte anderer Lehrkräfte scheinen dies zu bestätigen.
Wir leben offenbar in verschiedenen Welten - und das hat mit meinen persönlichen Ansichten nur wenig zu tun.
Aber statt das wahrzunehmen, habe ich immer wieder das Gefühl, dass du das alles gar nicht wissen und hören und lesen willst, sondern dann vorwirfst, man sei nicht engagiert und wolle sich nicht neu orientieren, ohne die Personen wirklich zu kennen und einschätzen zu können.
Wenn deine Welt so einfach ist , muss meine das noch lange nicht sein.
Palim
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| och, auf die diskussion | | von: sonpaed
erstellt: 21.12.2012 16:19:49 |
um die prozentzahlen werde ich hier nicht näher eingehen. weiter oben habe
ich ja auch schon gelernt, dass in der anderen welt mindestens 10 von 30
kinder in den klassen so verhaltensauffällig sind, dass sie grundweg am
falschen ort beschult werden...
auch habe ich gelernt, dass in der anderen welt nur individuelle maßstäbe
gelten und standardisierte vorgaben aus dem personalmanagment (zumindest
gefühlt) kommen, was sie nicht diskutabel macht....
deshalb habe ich hier diese zahl benannt, wobei schulleitungen mir
bestätigen, dass ich mit diesem wert teilweise zu niedrig liegen würde...
zum einsatz des zusatzpersonals:
dies ist doch ein deutliches beispiel:
in den nicht-vorzeigeschulen wird festgestellt: für das kind bräuchten wir
einen schulbegleiter, um eine kleine chance dafür zu schaffen, das kind weiter
bei uns zu beschulen. das böse jugendamt stellt sich aber quer, ergo haben
wir mangels ressource keine andere wahl, als das kind wegzuschicken.
in den vorzeigeschulen wird dann zwar auch zumindest unmut über das
jugendamt geäußert, viel mehr aber nach der nächsten lösung für das kind
gesucht... und wenn die mission in der schulkultur von allen mitgetragen
wird, verstummt der widerstand der "besitzwahrenden elternschaft", die
gelder "für so ein kind doch nicht zum fenster herauswerfen" wollen, auch
sehr schnell...
mfg
sopaed |
| ich | | von: sonpaed
erstellt: 21.12.2012 16:49:05 |
habe hier noch niemanden als doof abgekanzelt. zumindest erinnere ich mich
nicht.
dass ich aufgrund der schriftlichen äußerungen mancher hier diese für
pädagogisch inkompetent halte - dazu stehe ich! und ich sage nochmals,
dass solche leute nicht im kontext schule mit kindern und jugendlichen
arbeiten dürften!
was mich hier antreibt:
es macht mir spass an euren gedankenkäfiggittern zu rütteln. dass diese
gitter wichtig sind, ist unbestritten: schließlich bewahren sie davor, mit der
anderen welt zu nah in kontakt zu kommen. sie bieten halt und bislang
schutz. aber die andere welt wird mit der macht des faktischen zu euch
vordringen...
dann ist es doch nicht schlecht, wenn mensch sich mal umgeschaut hat, wie
andere die situation für sich meistern (oder meinetwegen auch nur
lehrlingen).
mein eindruck der auseindersetzung hier ist:
es verharren viele in ihren alten schulischen denkstrukturen, wohlwissend,
dass sich "die wirklichkeit" verändert hat, sie sich umstellen müssen,
handlungsalternativen nicht anerkennen wollen, und letztendlich froh sind,
viele zu treffen, denen es ähnlich ergeht.
wo soll das für euch enden?
nochmal:
angenommen, ihr habt recht. inklusion geht garnicht. die kinder werden
immer extremer und auffälliger. eure schulformen werden mangels masse auf
ein zweiersystem eingedampft - wie stellt ihr euch beruflich in zukunft auf???
mfg
sopaed |
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