In den modernen Lehrbüchern ist die Progressionskurve recht steil, aber vor allem sind die Inhalte völlig anders angeordnet als man das von den alten Schätzchen gewöhnt ist.
Da die Konjugationen und Deklinationen horizontal (d.h. Kasus für Kasus aber mehrere Klassen auf einen Schlag) eingeführt werden, treten von Beginn an typische Schwierigkeiten auf (Kongruenz von Adjektiven und Substantiven verschiedener Klassen). Ich finde das aber gut, weil die SuS sich so nicht angewöhnen, nur gedankenlos auf die Endung zu starren. Diese SuS erklären dir im 3. Lernjahr zumindest nicht im Brustton der Überzeugung, dass civi Nom. Pl. mask. ist. ;)
Und im Vergleich zu den alten Lehrwerken ist auch eine Menge rausgefallen: Wir unterrichten so, dass die Texte verstanden werden, nicht dass sie ins Lateinische übersetzt werden können. D.h die grammatischen Feinheiten dürfen auch mal vernachlässigt werden. Aus dieser Peespektive ist Latein einfacher geworden.
Ich versuche mir am Anfang für die Schwierigkeiten etwas Zeit zu lassen, damit sie bereits früh aus dem Weg geräumt sind und die SuS sich an die typischen Klippen gewöhnen und von Beginn an lernen, sie zu umschiffen.