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Forum: "..... B U R N O U T ..."
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| Nur ganz kurz | | von: mininici
erstellt: 22.12.2006 11:36:16 geändert: 22.12.2006 11:39:55 |
Ich wollte nur ganz kurz Pulverfass antworten...
Ich gehöre zu den Kollegen, die erst 4 Jahre im Dienst sind, aber ich kann dir ganz ehrlich sagen, dass es nicht vom Alter abhängt.
Es kommt viel mehr darauf an.. wie dein Umfeld ist.. privat sowie auch schulisch.
Ich behaupte mal sagen zu können, dass ich ein recht ausgeglichener Mensch bin und noch nicht so stark ausgepower wirke.
Aber vor ungefähr einem Jahr.. wollte ich mit allem aufhören.
Ich kam zu Vertretung an eine neue Schule und wusste bis dahin noch nicht was wahrer Horror bedeutet.
Ich musste mich gegen eine Schulleitung zu wehr setzen.. die Püppchen bevorzugte.. Ja-Sager, die bloss keinen eigenen Gedanken haben durften.. Jähzorn und Mobbing als Tagesordnung.. sowie schleimen was das Zeug hielt.
Keine positive Resonanz.. nur Druck.. keine eigene Klasse, kein Fachunterricht, nur Vertretungsunterricht und Förderarbeit.. doch eine Stunde als Fachunterricht... 25 Minuten Kunst.. in der man Geschenke für div. Anlässe basteln sollte oder ähnliches.
Tägliches einsteigen ins Auto und einfach nur weinen, schlechte Laune haben, zuhause Streit provozieren und selbst dort nichts mehr zu stande bringen können ausser weinen, schlafen wobei man dort unter Albträumen leidet, nichts tun.. weil man nicht mehr kann.. unzufrieden ist und sich nicht wirklich wehren kann.
Stand nämlich mit der Schulaufsicht per DU.
Ich könnte noch mehr erzählen... aber ich glaube diese kleinen Beispiele reichen... um zeigen zu können, dass auch junge Kollegen ausbrennen und depressiv werden können.
Es kommt immer auf das Umfeld an.. nicht auf das Alter.
Auf die Resonanz seines Handlens... wenn es niemals etwas positives gibt...man versucht dann ja auch nur, sich immer mehr zu bemühen und es allen recht zu machen, dann landet man ganz schnell bei Symtomen wie burnout.
Liebe Grüße
n. |
| War gestern ... | | von: liko
erstellt: 22.12.2006 12:01:20 |
... nach der 4. Stunde (Ferienbeginn) sowas von "ausgebrannt", dass ich mich selbst kaum wiedererkannt habe. Die Weihnachtsfeier, die offensichtlich von Jahr zu Jahr schwieriger wird, da die meisten Kinder fast nicht mehr in der Lage sind für mehr als 10 Minuten zur Ruhe zu kommen, gab mir fast den Rest! Weder ein Glas Sekt, noch Essen, noch liebe Kollegen konnten mich spontan "heilen".
Was mich wieder halbwegs normal werden ließ, war die bewusste Entscheidung, mich von allem und jedem abzuschotten, mir gestern von niemandem mehr irgendeinen "Auftrag" erteilen zu lassen, alles vermeintlich Wichtige für unwichtig zu erklären und einfach nur auszuruhen. Als Erklärung gab ich maximal an, einfach nur k.o. zu sein - basta!
Heute geht es mir schon viel besser und ich habe mir fest vorgenommen, diese Maßnahmen in Zukunft einfach schon früher zu treffen, damit es gar nicht erst so weit kommt.
... und die Hoffnung stirbt zuletzt! |
| @mininici | | von: clausine
erstellt: 22.12.2006 13:09:13 |
Das tut weh, zu lesen, dass eine junge frische Lehrerin derartiges erfährt und soo behandelt wird.
Du hast vollkommen Recht, wenn du sagst, dass das Wohlsein im Lehrerleben von vielen Kriterien, ich würde auch sagen, im Besonderen vom Schulklima abhängig ist. Wenn dann noch private Probleme hinzukommen, ist Burnout vorprogrammiert.
Ich komme auch von einer Schule, in der ich es 10 Jahre lang (wie?) ausgehalten habe, in der ungeschriebene Gesetze herrschten, wie man sich als Lehrerin zu verhalten habe und wie man unterrichten müsse. Einige Zeit habe ich nichts davon geahnt, weil ich zu Hause noch ein Baby zu versorgen hatte. Irgendwann merkte ich merkwürdige Blicke, Bemerkungen usw. Ich fing an, im Lehrerzimmer eine "Maske" aufzusetzen und mich überhaupt nicht mehr zu "outen". Wie anstrengend..
Jetzt bin ich an einer Schule, wo offen geredet und viel gelacht wird. Ich kann auch mal Frust ablassen, ohne komisch angeguckt zu werden. Und trotz höherer Arbeitsbelastung und schwierigerer Schüler fühle ich mich jetzt lange nicht so ferienreif wie ich es noch vor einem Jahr an einer Schule mit relativ "pflegeleichten" Schülern und nie kranken Kollegen gefühlt habe.
Alles Liebe und allen, die unter solchen Bedingungen arbeiten, Mut zum Wechseln der Schule!
Clausine |
| zum Weiterlesen | | von: silberfleck
erstellt: 18.03.2007 16:35:04 geändert: 19.03.2007 15:17:29 |
Im aktuellen Stern Themenheft gesund leben gibt es einen Artikel zum Thema.
Für mich persönlich habe ich entschieden, dass ich mir ein "personal coaching" gönne, denn ich möchte selbstbestimmt und erfolgreich leben und keinesfalls irgendwann mal an burnout o. ä. leiden. Nach einem ersten persönlichen Gespräch, dass für mich sehr aufschlussreich war, mache ich nun ein Trainingsprogramm. Die ersten Erfolgserlebnisse habe ich schon hinter mir!
Hier der link: http://www.4teachers.de/url/1136 |
| "Lehrertypen" | | von: ysnp
erstellt: 18.03.2007 17:18:50 geändert: 18.03.2007 17:20:37 |
Interessant sind in diesem Zusammenhang die verschiedenen Lehrertypen:
Typ G = gesund
Typ A = arbeitsam
Typ B = burnout
Typ S = Schonung/Schutzhaltung
Nachzulesen z.B. hier: http://www.4teachers.de/url/1138
Link von silberfleck zum Anklicken: http://www.4teachers.de/url/1136 |
| Freiburger Studie: Was Lehrer krank macht | | von: klexel
erstellt: 12.07.2008 01:14:10 |
Größte Belastung: aggressive Schüler und Eltern
Dass deutsche Lehrerinnen und Lehrern einen Stressberuf ausüben, von dem - im Vergleich zu anderen Berufen - besondere gesundheitliche Belastungen ausgehen, ist eine bereits bekannte, durch mehrere Untersuchungen belegte Tatsache. Mediziner der Freiburger Universitätsklinik um Studienleiter Professor Joachim Bauer und Dr. Thomas Unterbrink haben jetzt aber erstmals analysiert, welche Faktoren es eigentlich sind, die schulische Lehrkräfte krankmachen....
mehr... http://www.teachersnews.net/artikel/nachrichten/schulleitung/007202.php |
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