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Forum: "Erstkommunion - Gottesdienst besuchen?!?!?!"
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| @rfalio | | von: rhauda
erstellt: 20.04.2007 22:31:17 geändert: 21.04.2007 10:27:11 |
In Deutschland haben Lehrer schlechte PR
Die Gründe verschließen sich mir.
Klappern gehört zum Handwerk! Wenn wir zusätzliches Engagement immer als selbstverständlich darstellen (ist ja so bequem, da ist man eben der wunderbar engagierte Lehrer, der eben was macht für seine Schüler), dann ist im Umkehrschluss derjenige, der das nicht macht, der "faule Sack".
Wenn ich ohne Reisekostenerstattung auf Klassenfahrt fahre, dann ist das ja ok, aber man soll das offensiv vertreten gegenüber der Elternschaft.
Wenn Kollegin X ausfällt und ich zusätzlich die Klasse in Mathe übernehme und mir die Stunden aus den Rippen quetsche inklusive Klassenarbeitskorrekturen und Abschlussarbiet, dann ist ein Elternbrief angesagt, in dem das auch so deutlich wird, auch wenn das eben Schulalltag ist. Für uns ist das normal. Außen ist den Leuten das nicth so klar.
Wenn ich Lektüren bestellt habe für die Klasse und mit meinem privaten Geld in Vorleistung gegangen bin und nach 12 Wochen immer noch 40 Euro fehlen, dann ist ein Elternbrief fällig über die grundsätzliche Haltung zu "Eigentum von andern und Verlässlichkeit".
Lehrer sind über Jahrzehnte ständig dermaßen runtergemacht worden, dass wir nur geduckt und gaaaanz vorsichtig agieren vor lauter Angst, der generellen Meinung über Lehrer zu entsprechen.
I got news for you! Wir ändern nicht an den Miskonzeptionen über das Lehrerdasein! Wer uns als faule Säcke betrachtet, der läßt sich von dieser Meinung nicht abbringen! Nur stetige Transparenz vermag auf Dauer klarzumachen, dass wir uns bemühen, unsere Arbeit gut und verlässlich zu machen.
Eben diese jahrzentelange Lehrerschelte hat uns dazu gebracht zu denken, dass unsere gute unterrichtliche Arbeit nie gut genug ist. Witzigerweise ist die generelle Meinung über Lehrer gar nicht mehr so schlecht, wie wir sie empfinden. Trotzdem sind wir unglaubliche Schisser! Meine Erfahrung sagt, dass Eltern entsetzt sind über das, was uns alles so geboten wird "von oben". Häufig wissen sie es aber einfach nicht. |
| "Erstkommunion - Gottesdienst besuchen?!?!?!" | | von: becauseofyou
erstellt: 21.04.2007 08:05:18 |
"Erstkommunion - Gottesdienst besuchen?!?!?!"
ist das thema hier nicht eigentlich nicht auch:
ein zeichen setzenoder den eigenen glauben bekennen?????
ich stelle mir kinder vor, die miterleben, dass ihr/e lehrer/in an diesem tag, zu dieser stunde auch da ist und dass sie sich einfach herzlich darüber freuen.
ich erinnere mich an die eigene kinderzeit, in der es NORMAL war, dass die lehrer regelmässig im sonntagsgottesdienst zu sehen waren und zwar aus eigener überzeugung und in keiner einzigen sekunde darüber nachdenkend ob es MEHRARBEITsein könnte.
und ich habe es selber erlebt bei meinem kind in der osternacht 2007:
seine lehrerin war da und dieses kind hat ihr den friedensgruß gegeben, weil es ihm ein bedürfnis war....sowas tun kinder einfach, ganz vorbehaltlos und aus einem INNEREN BEDÜRFNIS heraus, ganz natürlich....
in diesem forum geht eine solche natürlichkeit, die eigentlich die einheit von leben und glauben vermitteln könnte, verloren...
die diskussion ist entartet und geht für mein gefühl TOTAL am thema vorbei...
lehrersein geht eben weiter und tiefer als man meint, nicht nur im religiösen bereich..
ob das nur die "alten" noch leben????
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| @ becauseofyou | | von: dafyline
erstellt: 21.04.2007 11:23:26 geändert: 21.04.2007 11:57:34 |
ich erinnere mich an die eigene kinderzeit, in der es NORMAL war, dass die lehrer regelmässig im sonntagsgottesdienst zu sehen waren und zwar aus eigener überzeugung und in keiner einzigen sekunde darüber nachdenkend ob es MEHRARBEITsein könnte.
dazu:
auch meine kinderzeit ist schon vorbei und bei uns war es (kleinstadt mit nahezu 100% kath. bevölkerung) nicht der normalfall, dass wir unsere lehrer in der kirche (welche der 4?) angetroffen haben
(eben mehrere kirchen; vorabendmesse, abendmesse, also gottesdienste zu verschiedenen zeiten,..)
und:
- lehrer müssen nicht unbedingt das glaubenbekenntnis der schüler haben
- nicht jeder lehrer wohnt an seinem dienstort
- auch in kleineren städten gibt es mehrere kirchen
- und die familie des lehrers? (wir haben verschiedene konfessionen)
dafyline
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| Seit | | von: aloevera
erstellt: 21.04.2007 11:43:24 geändert: 21.04.2007 11:57:04 |
unserer Kinderzeit, auf die becauseofyou anspielt, sind bei uns allen einige Jahre bzw. Jahrzehnte vergangen.
Ich kenne es aus meiner Kleinstadt in rein katholischer Gegend auch noch so, dass man die Lehrer sonntags in der Kirche getroffen hat. Heute mag das - je nachdem, wo man lebt, eher die Ausnahme sein.
Wir reden immer wieder davon, wie wichtig es ist, als Lehrer authentisch zu sein und in Punkto Religion finde ich es enorm wichtig, solche Dinge aus innerer Überzeugung zu tun oder es zu lassen.
Das hieße für mich im Klartext, ich würde als Katholik auch an einer Konfirmation teilnehmen, aber ich würde keine Kirche betreten, wenn ich Atheist bin.
Und wenn die Eltern, Kollegen oder wer auch immer von mir das erwartet, was gegen meine innere Überzeugung spricht, würde ich es auch so formulieren.
Wir wählen doch auch keine Partei, die 99% in unserem Umfeld wählen, von der wir aber nicht überzeugt sind.
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