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Forum: "schwule oder lesbische SchülerInnen - wie geht ihr damit um?"
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| ...... | | von: andreasrau1
erstellt: 29.11.2007 23:04:41 geändert: 29.11.2007 23:29:06 |
1.
Ich verstehe jetzt deine Aussage gerade nicht..... Es geht darum, dass Schüler überhaupt Hilfe bekommen, wenn sie sich unsicher sind, wenn sie Hilfe brauchen. Von dem, der sie geben kann - nichts weiter.
2. Die Frage nach der Benachteiligung von Schwulen und Lesben in der Gesellschaft ist zwar noch en anderes Thema, aber nur mal ein Beispiel hast du gerade genannt. "Was für ein Getuschel, wenn ein schwuler Schüler zum Schwulen Lehrer geht, wenn er ein Problem hat"
Aber eine heterosexuelle Schülerin kann doch auch zu einem entsprechend heterosexuellen Lehrer gehen und ihn auch der Adresse für eine Beratungsstelle fragen - Da käme ich gar nicht auf die Idee, dass es da um etwas anderes gehen könnte. Siehst du, und da geht es schon los mit der Diskriminierung.... Schwule und Lesben haben weder gesetzlich noch gesellschaftlich gleiche Rechte. Das ist ein Fakt - aber das ist auch nicht der Kern der Diskussion.
Aber sag du mir doch mal, wo Schwule und Lesben wirklich gleichberechtigt sind. Sicher findest du auch, dass Frauen nicht benachteiligt sind - oder
Und zur Frage nach meinem Problem...... Ich habe eine Frage in dieses Forum gestellt, weil ich wissen wollte, wie ihr darüber denkt - es geht hier nicht um MEIN vermeindliches Problem sondern um ein Thema. Soviel zum Thema Abstand und Distanz |
| aber nur zur Erinnerung an "mein Problem" *grins* | | von: andreasrau1
erstellt: 29.11.2007 23:11:25 geändert: 29.11.2007 23:13:43 |
1)
Ich habe oft Jugendliche, die sich an mich wenden, weil sie in der Schule wenig Rückhalt erfahren, wenn sie sich outen oder zwangsgeoutet werden. Lehrer, die die Augen zu machen und das Thema meiden, Lehrer, die selber irgendwie homophobe Sprüche machen oder Lehrer, die mitleidsvoll bekunden, das Schwule ja nichts dafür können und schließlich auch nur Menschen sind. Sogar Lehrer, die den schwulen mobben....
OK. Es gibt auch andere und gute Beispiele, die sind aber seeeeeeeeeeeeeeeeeehr selten.
Was meint ihr dazu? Wie geht ihr damit um?
oder wie es heidehasi auf den Punkt gebracht hat:
Ziat:>>Ich verstehe es so, dass da einfach ein Denkanstoß gegeben werden soll.
Und die Frage, wie man im Unterricht reagieren soll, ist doch so abwegig nicht oder?
Schließlich wird hier ja auch bei anderen Schüler-Problemen gefragt, wie man damit umgeht. Und ein Problem ist es für die jungen Leute sicher, die oft nicht wissen, wie sie dran sind, ob sie Fisch oder Fleisch sind.
Andreas fragt doch ganz gezielt, ob es ein Konzept gibt dafür.
Ich fürchte, nein. |
| Das Getuschel möchte ich nicht hören, | | von: hugo11
erstellt: 30.11.2007 09:54:23 geändert: 30.11.2007 10:30:46 |
wenn die heterosexuelle Schülerin zum heterosexuellen Lehrer geht und ihn um Hilfe bei der Lösung ihrer Liebesprobleme bittet. Ein Lehrer ist Lehrer und ich erwarte eine gewisse Distanz zwischen Lehrer und Schüler. Und ich glaube auch, dass sich die Schüler diese Distanz wünschen, egal ob hetero oder homo. Und der Lehrer, der diese Distanz verletzt, wird Probleme bekommen. Auch wenn er es nur gut meint.
Leider gibt es immer wieder Schüler, die von ihren Mitschülern ausgegrenzt und gemobbt werden. Dafür gibt es viele unterschiedliche Gründe. Der eine, weil er Ausländer ist, der andere, weil er zu dick ist, der nächste, weil er sich keine Markenklamotten leisten kann, ... Gibt es dafür ein Konzept? Und sollte sich das Konzept zu dem von Andreas gewünschten Konzept unterscheiden?
Viele Nachteile, die homosexuellen Menschen entstehen, liegen in der Natur der Sache und an dem Umgang der Schwulen/Lesben mit ihrem Leben und nicht an der Gesellschaft. Das sage ich, auch wenn ich Gefahr laufe, dass diese Aussage wieder als Vorurteil ausgelegt wird. Aber es ist immer einfacher, wenn man andere für seine Probleme verantwortlich machen kann, als sich selber mit sich auseinander zu setzen. |
| hugo, tut mir leid, das verstehe ich auch nicht.... | | von: andreasrau1
erstellt: 01.12.2007 01:34:08 geändert: 01.12.2007 01:36:22 |
Ich rede hier nicht von militanten Schwulen, sondern von Schülern, die aufgrund ihres "Soseins" ausgegrenzt werden.
Das ist schlimm, egal, ob es um Markenklamotten geht oder um Homosexualität.
Die Frage ist doch, wie ernst wird jemand genommen, wenn er da Hilfe sucht.
Oftmals müssen sich schwule oder lesbische SchülerInnen dann sagen lassen, es läge an ihnen und sie müssten sich ändern. Nur kann man schwul oder lesbisch sein nicht an oder ausschalten. Ich kann aber einem Schüler helfen, in dem ich ihm beispielsweise Adressen nennen kann, an die er sich wenden kann, um beispielsweise den Erfahrungsaustausch mit anderen zu suchen, die helfen können, sich mit sich un ihrer Identität auseinanderzusetzen und vor allem ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln.
Aber eben auch, in dem ich klar Farbe bekenne und mich gefälligst vor den Schüler stelle, der gemobbt oder diskriminiert wird.
Nein, ich lege dir deine Äußerungen nicht als Vorurteile aus, sondern als deine Wahrnehmung der Dinge. Und die muss ja nicht so sein, wie andere sie erleben.
Aber gerade der Satz mit der Empathie ist der da entscheidende. Nämlich die Bereitschaft, über seien Horizont und Tellerrand hinauszusehen. Das ist ein professionelles Verhalten, dass den Perspektivwechsel mit einbezieht und hilft die Sichtweise eines anderen zu verstehen. Die Distanz habe ich schon alleine dadurch, dass ich das Problem des anderen von außen betrachte und eben nicht zu meinem mache (und es hört sich so an, als würdest du genau das vermuten, wenn einer hilft). Aber Adressen zu nennen und ein offenes Ohr anbieten oder gar Stellung für einen Schwächeren zu beziehen ist keine Distanzlosigkeit, sondern die berufliche Verpflichtung eines Pädagogen, der Menschen für das Leben erzieht.
Aber Respektlosigkeit ist es allemal, wenn ich die, die Erfahrungen der Opfer von Diskriminierung und Mobbing dadurch relativiere, dass ich sage, sie müssen sich nur ändern und nicht die anderen.
Die angeblichen "Verhaltensweisen", die du den Schwulen und Lesben ankreidest, entdecke ich ft nicht bei ihnen. Die meisten halten nämlich ihre sexuelle Identität immer noch geheim, weil sie die Reaktionen der anderen befürchten - also nix mit provozierendem Gehabe.
Und zum Thema Vorurteile..... Hast du mir eigentlich schon auf meine Frage geantwortet, wo denn die Gleichberechtigung, die du beschrieben hast zu entdecken ist? Ne, weil es sie weder faktisch noch rechtlich gibt. (Womit ich nicht sage, dass sich nicht einiges getan hat - aber noch zu wenig, wenn absolute Gleichberechtigung und Akzeptanz das Ziel sind) |
| heute passiert.... | | von: andreasrau1
erstellt: 21.12.2007 21:12:13 |
Einer unserer schwulen Jugendgruppe ist mit seinem neuen Freund am Montag vor 7 Wochen zum Gruppentreffen gekommen. Unterwegs begegneten ihm zwei Mitschüler, die ihm folgten. Am nächsten Tag in der Schule gingen dann die Mobbereien los (bislang hatte es die nicht gegeben)..... Das ganze geht nun schon über Wochen. Der Schüler wendete sich mit der Bitte um Hilfe an seinen Vertrauenslehrer. Dessen Antwort: "Muss du denn die anderen auch noch provozieren? Wundere dich doch nicht, wenn die dich meiden, wenn du auch in eine solche Gruppe gehst..... Am besten ist, wir reden mit den Schülern und du erklärst, dass du eben wegen eines Referates dort hin gegangen bist...... dann hört das schon auf."
Zu den Mitschülern: "Ich finde es nicht gut von Euch, dass ihr einem Mitschüler, bloß eines vagen Verdachts wegen als Schwul diffamiert."
Der Schüler (bis jetzt immer Einserschüler) hat sich allerdings nachdem er das dritte Mal aus der Mülltone klettern musste, in den seine Mitschüler ihn gesteckt hatten, sich allerdings jetzt mehrmals krank gemeldet, seine Leistungen haben nachgelassen - und nun schon den dritten Brief an die Eltern wegen unentschuldigten Fehlens.
Noch Fragen Hugo?
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| www. | | von: andreasrau1
erstellt: 21.12.2007 21:16:35 geändert: 22.12.2007 20:26:05 |
http://www.schlau-nrw.de/
http://www.schwulelehrer.de/themen/websites/the_04.html |
| oder ein interessantes und erfolgreiches Aktionstheaterstück | | von: andreasrau1
erstellt: 21.12.2007 21:22:41 |
Coming Out!
"Ein leises poetisches Stück von Jutta Schubert um erste sinnliche Erfahrungen, um Verletzlichkeit, Verwirrung, Angst und Anderssein. Eine mobile Produktion fürs Klassenzimmer mit anschließender Diskussion für Menschen ab 12."
Es spielt: Horst Emrich
"Wir haben ein neues Graffiti an unserer Schule" beginnt Horst Emrich das Stück und schreibt in großen Buchstaben" Der Konrad ist….." an die Tafel der Schulklasse"…..ne schwule Sau" wird er später ergänzen, wenn die Handlung weiter fortgeschritten ist und Mathelehrer Konrad von seinem Coming-Out erzählt.
Es geht um die Angst , anders zu sein, um Ausgrenzung, die Reaktion der Eltern und um die erste Liebe.
Coming Out! Kommt zu Ihnen an die Schule.
Es geht ganz einfach, denn es ist weder eine Lichtanlage notwendig noch kommt eine Musikanlage zum Einsatz.
Das Klassenzimmer ist der Ort der Handlung und das Klassenzimmer ist der Bühnenraum. Dauer der Aufführung: 2 Schulstunden-45 Minuten Schauspiel und 45 Minuten Diskussion
Coming Out! Ein Theaterstück mit anschließender Diskussion.
Mit den Jugendlichen wird nach der Vorstellung ganz konkret über die gesellschaftlich wichtigen Themen gesprochen.
Der Schauspieler Horst Emrich macht hierbei eigene Erlebnisse zum Gegenstand der Auseinandersetzung und ermöglicht somit, dass die Erfahrungen auf einer persönlichen und nicht abstrakten Ebene begreiflich werden.
Coming Out! Eine Aufführung an Ihrer Schule? Die Erzählfigur ist so flexibel gestaltet, dass Coming Out! auch an anderen Spielorten wie Jugendzentren, Lokalen, Foyers etc. aufgeführt werden kann.
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