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Forum: "Jammerlappen Junglehrer?"

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mich wundert hier gar nichts...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: tafelchaos Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.11.2008 16:25:11

Ich als Junglehrer mit 1,8-Abschluss und ohne Job wundere mich nicht, dass so viele Pappnasen in der Schule landen. Schließlich wird man vom System geradezu dazu erzogen. Mittlerweile ärgere ich mich nur noch, dass ich mich während meinem Ref in so viele Dinge richtig reingehängt habe. Wo doch am Schluss nicht die wirkliche Arbeit zählte, sondern eben nur die Dokumentation und Präsentation. So viele haben sich nur darum gekümmert -schöner Schein mit wenig Aufwand-, letztlich für die "Show" eine bessere Note bekommen und heute schon einen Job.
Wen wundert´s dass sich keiner mehr engagiert, wenn Engagement nicht gefördert und honoriert wird?!
So viel dazu.

Grüße,
tafelchaos


...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: micnicorth Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.11.2008 16:54:10

Jetzt könnte das große Jammern weitergehen...

Aber mich macht es auch wütend, diese ganze Einstellungspolitik. Es werden Fachkräfte gebraucht, es weren kleiner Klassen gebraucht, und und und

Wir als Pädagogen wissen dass und wahrscheinlich ist das auch nichts neues. Irgendwie muss man mal die Änderungsstelle erwischen, damit sich grundlegend etwas ändert und nicht die nur die Oberfläche immer frisch angemalt wird


@lupenreinneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: missmarpel93 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.11.2008 17:26:37

Wäre Jammern eine Lehrer-spezifische Form des "Klapperns", hielte ich es schon für bedenklich

Vielleicht sollte man lieber von "sich beklagen" als Synonym von "jammern" sprechen.

Natürlich ist die Situation an den meisten Schulen beklagenswert, nur wo soll man denn klagen. Die tatsache, dass Mängel im System durch zusätzliche man-power ausgeglichen werden müssen, macht das alles für den einzelnen nicht besser, also beklagt er sich.

Es geht doch nur um die Marke, bei der ein Einzelner oder auch die Mehrzahl einer klar umrissenen Gruppe (Kohorte) anfängt sich zu beklagen. Die Frage dahinter bleibt aber, warum wird ein und dieselbe Sitation von unterschiedlichen Gruppen als Anlass zur Klage genommen.

An jedem anderen qualifizierten Arbeitsplatz ist man in der Lage Prozesse in seinem Sinne zu verändern und so die Arbeitssituation angenehmer zu gestalten. teilweise sind das nur geringfügige Veränderungen des üblichen Ablaufes.

In Schule wird man das Gefühl nicht los, man rennt gegen Gummiwände, immer mit volem Anlauf und immer mit dem gleichen Ergebnis. Man prallt zurück und hat das Gefühl nichts bewegt zu haben.


@missparple93: Das ist Traum der Sorte "Wünsch dir was!"!neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: lupenrein Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.11.2008 18:17:36 geändert: 18.11.2008 18:18:35

"An jedem anderen qualifizierten Arbeitsplatz ist man in der Lage Prozesse in seinem Sinne zu verändern und so die Arbeitssituation angenehmer zu gestalten. teilweise sind das nur geringfügige Veränderungen des üblichen Ablaufes."

Frag´doch mal meine Frau, die arbeitet seit vielen Jahren in einem mittelständischen Unternehmen - oder frag´mich mal: ich kenne einige Unternehmen, in denen mir das möglich war (amerikanische zumeist) und andere, bei denen ich vor die "Gummiwand" lief (deutsche und ein Schweizer Unternehmen).


...Bitteneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: elefant1 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.11.2008 19:48:28

bleibt doch begrifflich etwas sauberer in der Diskussion:
man kann jammern über unhaltbare Zustände bzw "Fehler" im System oder sich für deren Veränderungen einsetzen.

Man kann sich mit Kollegen über Schwierigkeiten austauschen - ist das schon jammern?

Das Jammern im Eingangsposting bezog sich aber darauf, dass sich manche Kollegen, zu früh und zu vehement über "vermeintliche Zumutungen" beklagen bzw. ein zu hohes Anspruchsdenken haben .
Hier ist dann zu diskutieren, ob das Jammern gerechtfertigt ist und die Anforderungen tatsächlich zu hoch, oder ob die "Zumutungen" durch Lehrerdienstordnungen und dergleichen abgedeckt sind.
Vielleicht könnte man sich darauf einigen, dass alles was über eine tarifvertraglich geregelte Arbeitszeit (in Bayern 42h pro Woche für Beamte) (ferienbereinigt) maximal 48 h pro Woche hinausgeht in den Bereich der Zumutung fällt.
elefant1



Na ja...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: enidan_77 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.11.2008 22:14:05

Es geht ja oft nicht mal um die reine Arbeitszeit, die mir "zugemutet" wird, sondern die Vielfältigkeit an Aufgaben, die auf einen einprasseln - und das bei all den "Schwierigkeiten", die man als Junglehrer nun einmal hat.
Und ich kann nur für mich sprechen: wenn ich sehe, wie ich immer wieder "für die Tonne" arbeite, mir aber immer mehr absoluter Schwachsinn "von oben" aufgebürdert wird, und die Schüler dabei immer "heftiger" werden (und JA, auch ich hab nun an mehreren Schulen gearbeitet - und es gab immer wieder eine "Steigerung" zum Negativen, LEIDER!)...dann denk ich mal, darf ich meinen Mund aufmachen...und wenn das die "älteren Kollegen" als jammern bezeichnen, dann weiß ich auch nicht mehr weiter.
Habe ausreichend ältere Kollegen kennengelernt, die noch viel mehr gejammert haben...aber auch solche, die es nicht getan haben. Das waren dann die, denen kurz vor der Pension eh alles gleichgültig war
Und Fakt ist (gilt zumindest für NRW (wo ich "ausgebildet" wurde) und für mich), dass ich mich weder von der Universität noch von dem Studienseminar auf das WAHRE SCHULLEBEN ausreichend vorbereitet gefühlt habe.


Jaaa, jaaa...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: lupenrein Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.11.2008 23:17:10

Dies Leben ist eines der schwersten...

lupi, der jetzt auch anfängt zu jammern


...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: micnicorth Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.11.2008 23:42:48

Ich mache jetzt mit und jammer was das Zeug hält - vielleicht hilfts?


Das ist nur Halb-Jammernneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: lupenrein Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 19.11.2008 00:26:33

Die Hälfte der "Jammeries" rollt nicht mit den Augen - Unverschämtheit! -


Bin Junglehrer...neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: panter Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 19.11.2008 13:48:37

und arbeite mehr als engagiert und fleißig. Doch auch ich muss zugeben, dass mein Ehrgeiz mit der Zeit nachgelassen hat. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich meinen Vater bei mir wohnen habe, da er ein Pflegefall ist seit drei Jahren. Ich habe vor vier Jahren angefangen zu unterrichten (Österreich). Damals wurde ich ins kalte Wasser gestoßen und musste in einer Klasse unterrichten, die aus mehreren verhaltensoriginellen SchülerInnen bestand, die das Gymnasium auf Grund ihres Verhaltens verlassen mussten (4.Klasse Hauptschule). Mir war zwar klar, dass Unterrichten kein Zuckerschlecken ist, aber das es so schlimm ist (so dachte ich früher) war mir nicht klar. Ich wurde auch nicht vorgewarnt. Und so ging es vielen meiner StudienkollegInnen von mir.
Trotzdem saß und sitze ich noch immer den ganzen Nachmittag über meinen Vorbereitungen, muss auch noch meinen Vater versorgen und mein Mann möchte ja auch etwas Aufmerksamkeit von mir haben.
Der Grund, warum ich jetzt nach vier Jahren doch etwas nach lasse ist ganz einfach der, dass es mir doch etwas zu viel wird. Außerdem habe ich gemerkt, dass meine Arbeit kaum gewürdigt wird. Damit meine ich jetzt nicht die SchülerInnen (die sind Gott sei Dank Engel in dieser Beziehung)sondern meine Chefin und Kollegen. Denen kann man es einfach nicht recht machen. Somit dachte ich mir bald - wozu? Würde ich von den SchülerInnen nicht so viel gutes Feedback zurück bekommen, hätte ich wahrscheinlich schon mehr nachgelassen. Aber ich musste etwas zurückstufen, sonst wäre ich zusammengebrochen. Vielleicht geht es euren Junglehrern auch so?


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