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Forum: "Rechtsanwalt wg. Grundschulempfehlung"
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| immer wieder das Lob der freien Schulwahl | | von: amann
erstellt: 26.02.2010 20:36:12 geändert: 26.02.2010 20:37:26 |
da muss ich doch mal aus unserer 6. Klasse im Elternwillenparadies Rheinland-Pfalz erzählen.
Vor 3 Tagen hat ein Schüler endlich unser Gymnasium verlassen, der seit ca. 1,3 Jahren die gesamte Klasse (ich meine wirklich die Schüler, wir Lehrer müssen sowas ja aushalten können) genervt hat. Wenn man sich 1 : 1 mit ihm beschäftigen und ihm Zirkel, Stifte, Papier mitbringen konnte, war er ganz lieb. Aber in der Klasse das Übliche: kein Material, keine Hausaufgaben, sagt nie was zum Unterricht, ärgert die anderen und lenkt sie ab, stiftet die unruhigeren Jungs an, Fünferbank bei den Noten ...
Im 1. Halbjahr 5 war er nicht so im Fokus, weil ein anderer Schüler noch problematischer war als er. Als der dann einen anderen Bildungsgang wählte, kam er groß heraus.
Seit Klasse 6 war er für die gesamte Klasse nur noch eine Witzfigur und der Sündenbock für alles. Wir Lehrer hatten alle Mühe, gegen die regelmäßigen gehässigen Zwischenrufe anzukämpfen.
Ach so, Elternwillen. Beraten wurde seit Oktober 2008, aber erst jetzt hat die Mutter akzeptiert, dass ihr Kind eben doch woanders besser gefördert werden kann ...
Meiner Meinung nach: armes Kind, mindestens 1 verlorenes Jahr! |
| Empfehlungen | | von: rhauda
erstellt: 27.02.2010 20:57:29 |
NOCh problematischer ist es im Moment, dass die Grundschule so gut wie überhaupt keine Hauptschulempfehlungen mehr geben. Die bekommen nur noch Schüler, die schon fast sonderschulreif sind.
Natürlich landen die auch erst einmal bei uns auf der Realschule.
Da kann man manchmal aber mit guter Beratung relativ schnell etwas für das Kind tun (von Ausnahmen abgesehen),vor allem, weil man ja nach der 6. Klasse auf jeden Fall per Konferenz zurückschicken kann
Die Inflation an Realschulempfehlungen jedoch, die zunehmend in keinem Verhältnis zum Leistungsvermögen stehen, verhindern häufig eine gute Lösung für die Schüler, die sich schon sehr schnell als überfordert zeigen.
Da wird dann erst einmal ein Jahr wiederholt, dann das Wiederholungsjahr wieder nicht geschafft, oder man wiederholt die 5., schaffte dann die 6. Klasse nur noch sehr knapp, kommt in die 7., schafft die auch nicht und manchmal sind Eltern sogar so uneinsichtig, dass sie dann sogar noch eine Wiederholung von Klasse 7 verlangen.
In solchen Fällen scheitern die Schüler dann schon im Wiederholungsjahr oder im Jahr darauf.
Fazit: 2 Jahre Quälerei und dann geht man an die Schule, die von vorherein die bessere Wahl gewesen wäre. |
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