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Forum: "Wenn Eltern mit dem Anwalt kommen"
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| Profession vs. Obzession | | von: missmarpel93
erstellt: 26.10.2013 15:54:33 |
Vielleicht versteckt sich in dem o.a. Gegensatzpaar der eigentliche Aufreger.
Wenn ich schreibe, dass man die Schüler nicht lieben muss, um sie zu unterrichten, dann heißt das bei weitem nicht, sie zu hassen.
Letztlich ist es doch auch eine Frage von professioneller Distanziertheit, die man sowohl Personen als auch Problemstellungen gegenüber an den Tag legen muss.
Der professionelle Umgang mit Kotflügeln beinhaltet doch auch mehr als die Montage derselben. Auch dabei geht es um Kundenbindung und Kundenpflege, also Beziehungen.
Wenn der Autobesitzer wegen fehlerhafter Montage des Kotflügels seine Reklamation mit Hilfe der Schiedsstelle der Innung oder mit einem Rechtsanwalt vorbringt, dann lässt der Monteur den Wagen doch auch nicht bei der Nachbearbeitung wutentbrannt von der Hebebühne fallen.
Ob der Monteur bei der ersten reparatur einen Fehler gemacht hat, ob dieser vermeidbar, willentlich oder versehentlich war, ist doch erst einmal ohne Belang. Es geht zunächst um die Frage, war die Reparatur entsprechend den anerkannten Regeln der Technik oder nicht. War sie ordnungsgemäß, ist die Reklamation hinfällig; war sie es nicht, ist die Reklamation berechtigt. Ob der Reklamierende seine Ansprüche alleine im direkten Gespräch mit der werkstat anmeldet oder ob er das mit Hilfe eines Anwalts erledigt, ist allein seine Sache.
Eines muss allerdings festgehalten werden, das Beschwerdemanagement jeder "Reparaturklitsche" ist profesioneller als das von Schulen. |
| Eigentlich | | von: klexel
erstellt: 26.10.2013 16:04:01 geändert: 26.10.2013 16:14:59 |
sollte ja der von mir verlinkte Artikel Grundlage unserer Diskussion sein. Da haben wir uns ein bisschen vom Thema entfernt, weil es jetzt mehr um die persönliche emotionale Schiene geht.
Hier noch mal ein paar Zitate aus dem Artikel:
Immer mehr Familien gehen juristisch gegen die Schulen ihrer Kinder vor.
"In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Rechtsfälle vervierfacht"
Zum Beispiel das Ehepaar, das vor Gericht zog, um seine Tochter aufs Gymnasium zu klagen.
"Wenn sich abzeichnet, dass das Kind den Übertritt aufs Gymnasium nicht schafft, suchen die Eltern die Schuld bei der Lehrerin."
Zunehmend wenden Eltern sich aber gar nicht mehr direkt an die Lehrerin, sondern gleich an eine übergeordnete Behörde
...dass Eltern wegen formaler Fehler der Schule vor Gericht recht bekommen, obwohl sie aus pädagogischer Sicht im Unrecht sind.
Mir ging es eigentlich viel mehr um die traurige Tatsache, dass das Verhältnis Schule - Eltern gekippt ist. Ob die Eltern nun gleich mit dem Anwalt kommen oder 'einfach nur so' erstmal einen Aufstand bei der Schulleitung vollziehen, steht an zweiter Stelle.
Es geht darum, dass oft unbegründet gemeckert, geschimpft, angezweifelt, beschuldigt und meinetwegen auch geklagt wird, nur um ein Kind auf eine bestimmte Schulform zu bringen.
Diese Haltung von Eltern finde ich so armselig, sie setzen ihre Kinder schon vom 1. oder spätestens 2. Schuljahr dermaßen unter Druck, und wenn dieser Druck nicht hilft, wird er weitergegeben an die Lehrerin / den Lehrer - irgendwie muss es doch zu schaffen sein, auch ein schwaches Kind ins Gym zu katapultieren, auch mit sehr zweifelhaften Mitteln und auch, wenn es dort voraussichtlich scheitern wird.
In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich?
Besonders erschreckend finde ich auch die letzten 11 Zeilen dieses Artikels. Das hat ja nun mit Pädagogik überhaupt nichts mehr zu tun.
Ich setze für die Bequemlichkeit den Link hier nochmals rein:
http://www.sueddeutsche.de/bildung/schul-streitigkeiten-wenn-eltern-mit-dem-anwalt-kommen-1.1800034 |
| Solche Sätze | | von: caldeirao
erstellt: 26.10.2013 17:08:02 geändert: 26.10.2013 17:36:07 |
sind der Aufreger
Warum soll ich Menschen mit mehr Feingefühl behandeln als Kotflügel?
nicht irgendwelche Gegensätze.
Das nicht lieben nicht gleichzusetzen mit hassen bedeutet, habe ich schon das erste mal verstanden.
Und wenn Du diese Frage aus meiner Sicht beantwortet haben willst, weil wenn der Kotflügel unsachgerecht behandelt wird und dabei kaputt geht, nehme ich einen neuen, breche ich allerdings die Seele des Kindes, ist das nicht so einfach zu reparieren.
@lupenrein: Das Wort professionell ist so lang, da kann man Dich auch mit Deinen 93 kg verstecken. Ich nehme für Dich eine besonders große Schriftgröße, damit das auch klappt.
Aber jetzt mal im ernst. Die Definition in Wikipedia ist so allgemein gehalten, dass ich damit direkt auf den Lehrerberuf übertragen, wenig anfangen kann. Muss sie ja auch, denn sie soll allgemeingültig sein. So klingt es für mich wie in einer Klassenkonferenz, wenn ein Schüler mir sagt, er will sein Verhalten verbessern. Um es für eine sachliche Definition zu verwenden, müssten wir aus meiner Sicht die Parameter genauer operationalisieren bzw. Indikatoren festlegen, woran man diese Parameter messen kann. Ich glaube, da bekämen wir Probleme, weil wir eben anderer Ansicht sind.
@klexel: Ich fürchte, wenn Du über Deinen Eingangsbeitrag diskutieren willst, dass Du dann ein neues Forum eröffnen musst
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