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Forum: "Neuer Lehrplan in Rheinland-Pfalz"
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| das Problem liegt darin | | von: fruusch
erstellt: 14.10.2015 23:05:28 |
wie man das thomsonsche Modell nun sieht, das Rutherfords Forschung ja zugrunde lag.
Nimmt man das alte Modell her, nach dem die positive Ladung masselos war, dafür aber die Elektronen die komplette Atommasse tragen sollten (was eine Zahl von ca. 1800 Elektronen in einem H-Atom bedeuten würde), dann müssten die He-Kerne im Streuversuch tatsächlich ungehindert durchgehen.
Im neueren Modell von Thomson, nachdem er herausgefunden hatte, dass ein H-Atom nur etwa ein Elektron (und nicht 1800) besitzen kann, musste der Rest der Masse ja irgendwo herkommen. Also postulierte er meines Wissens nach, dass die positive Masse nur für Elektronen zu durchdringen war. Die He-Kerne im Streuversuch hätten also überwiegend rückgestreut werden müssen.
Für Schüler leichter zu verstehen ist sicher der zweite Erklärungsversuch. Eine undurchdringliche Wand kann sich jeder gut vorstellen, einen Tennisball als Streuprojektil auch. Insofern ist der "Aha!"-Effekt des nahezu ungehinderten Durchdringens der Folie/Mauer deutlich größer als anders herum. Denn was für einen Grund sollte es geben, dass es "normal" für Tennisbälle wäre, dass sie eine Mauer ungehindert durchdringen können?
Insofern kann ich mich ohne Gewissensbisse von der historischen Korrektheit verabschieden, wenn ich dadurch die Erkenntnisse aus dem Streuversuch von Rutherford - und die sind es ja, auf was es hier ankommt - nachhaltig vermitteln kann. |
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