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Forum: "Inklusive Beschulung - wie wird es gut?"
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| gar nicht | | von: missmarpel93
erstellt: 11.03.2017 20:10:11 |
Ich kann mich nicht zerreißen. Lass die Eltern sich beschweren, schicke sie zur SL. Macht die Druck, schreibe eine Überlastungsanzeige an die vorgesetzte, personalführende Dienststelle. Ansosnsten schön Dienst nach Vorschrift - und auf keinen Fall mehr. Wer Lehrer aus Berufung geworden ist, soll sich ausnutzen lassen. Für alle, für die lehrer ein ganz normaler Beruf ist, gilt: Lehrergesundheit vor Opferbereitschaft. |
| hmpf | | von: palim
erstellt: 12.03.2017 13:38:30 geändert: 12.03.2017 13:40:51 |
Die Gesundheit meiner Patientin oder meines Patienten wird mein oberstes Anliegen sein.
Und dennoch würden viele Ärzte sich um diesen Patienten bestmöglichst kümmern und ihn nicht einfach allein in einer Ecke liegen lassen, sofern nicht gleichzeitig weitere 30 PatientInnen unter gleichen Bedingungen zu versorgen wären. |
| Triage | | von: missmarpel93
erstellt: 12.03.2017 14:25:49 |
Bei einem MAV (Massenanfall von Verletzten) hat die Triage oberste Priorität. Entscheidend ist dabei die Frage will ich und kann ich mit den begrenzten Ressourcen möglichst vielen helfen oder will ich zunächst den Schwerstverletzten helfen und damit viele Kapazitäten zulasten anderer Schwerverletzter binden. In der Medizin ist das verbindlich geregelt. Das kann auch jeder in der Notaufnahme eines Unfallkrankenhauses tagtäglich erleben, wie entschieden wird und wo Prioritäten gesetzt werden. Bei einem MAV ändern sich dann allerdings die Spielregeln, da die Prioritäten anders gesetzt werden. |
| Prioritäten setzen zu müssen | | von: janne60
erstellt: 12.03.2017 17:24:19 geändert: 12.03.2017 17:24:49 |
ist ja genau das, was mich so ärgert, denn das ist alles, was von den Inklusionsvorsätzen zur Zeit übrig geblieben ist. Uns wurde die Inklusion verkauft als Mittel, jedes Kind auf seine jeweils individuelle Art und Weise am Schulleben teilhaben zu lassen. Gegen die Idee kann man ja erstmal nichts haben, die ist ok. Viele Aspekte der Umsetzung wurden allerdings weder durchdacht noch eingeplant. Wenn ich mir nur das tolle Organigramm anschaue, das Teil der Inklusionsverordnung ist und uns aufzeigt, welche Hilfen, Möglichkeiten und Mittel (inner- wie außerschulisch) wir zur Verfügung haben und was davon in echt möglich ist, dann ist das ein echter Witz (über den man leider aufgrund der Tragik nicht zu lachen vermag). Alle mir bekannten KollegInnen sind einhellig der Meinung, dass wir ein gutes Stück voran kämen, wenn man endlich den Klassenteiler auf 20 herabsetzen würde. Solange wir uns jedoch mit 28er-Klassen abmühen (vereinzelt sogar über 30), bleibt nichts anderes übrig, als Prioritäten zu setzen. Oberstes Ziel ist dann nicht mehr die individuelle Förderung, sondern Punkt 1 ist "den Laden irgendwie schmeißen". Die meiste Zuwendung erhalten die größten Störenfriede und nicht die hilfsbedürftigsten Schüler. Auch dies eine Priorisierung, die mir zum Hals raushängt, und doch ereilt sie mich jeden Tag! |
| Sackgasse | | von: palim
erstellt: 13.03.2017 18:04:04 |
Der Klassenteiler ist in unserem Bundesland zum Glück etwas niedriger und manche Klassen wirklich kleiner, wenn aber dennoch mehrere I-Kinder mit unterschiedlichen Bedürfnissen zu beschulen sind, ist es mit dem Prioritäten setzen nicht weit her. Am belastensten, das habe auch ich schon erlebt, sind die ESE-Kinder, die ununterbrochen beaufsichtigt werden müssen und jegliches Unterrichten torpedieren, weil sie um Aufmerksamkeit betteln oder noch größere psychische Probleme haben. Die Welten sind dennoch andere: es geht nicht um intelligente Kinder mit Autismus, die in gewissen Bahnen laufen können, jedoch manche Situationen nicht einzuschätzen wissen. Auch ist es so, dass in Grundschulen das erzieherische Momenet weitaus größer und ernster gesehen wird. Bei einem Kind mit emotionalem Unterstützungsbedarf sind Erwartunen und Ziele dann nämlich anders gesteckt. Wer hatte das "Nullziel" zur Sprache gebracht? Und es gibt auch FöS-Lehrkräfte, Schulleitungen, Dezernentinnen und Eltern, die allgemeingültige Absprachen und Ziele aushebeln. Dann hat man das Kind trotzdem im Unterricht, auch wenn man nicht weiß, wie man die anderen Schüler schützen soll. Ob für oder gegen den Erhalt der Förderschulen, ob für oder gegen Inklusion: Alle sind sich einige, dass es so, wie es jetzt ist, nicht weitergehen kann. |
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