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Forum: "#Covidioten"
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 | Angst macht Menschen gefügig |  | von: amann

erstellt: 08.09.2020 18:22:15 geändert: 08.09.2020 18:26:57 |
Keiner von uns kann sich genau im Detail über alles informieren, wir hängen davon ab, dass jemand vertrauenswürdig einen Überblick über Sachverhalte hat und uns dann zutreffend informiert. So läuft es bei Automotoren, Aktien-Investitionen, politischen Prozessen und auch bei Corona. Immer wenn da Merkwürdigkeiten und Widersprüche auftreten, kann man in einer demokratischen pluralen Gesellschaft aufstehen und darauf hinweisen, aber nur dann, wenn drumherum eine rationale und im weitesten Sinn wertschätzende Diskussion stattfindet. Aber gerade das, rationales Denken und wertschätzendes Diskutieren, ist in Gefahr. In diesem Licht empfehle ich das Forum hier noch mal durchzulesen. Jeder kann sich täglich die Daten vom RKI holen https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Gesamt.html und sieht, wie sich die Zahl der Positivtestungen auf Corona entwickelt. Nur wer genauer hinschaut, erfährt, dass die Anzahl der Covid19-Erkrankungen einen ganz anderen Verlauf hat. Die Informationen sind für jeden, der sich tiefer hineinbegibt und die wenigen Stellen im Internet findet, offen zugänglich, z.B. die Zahl der belegten Intensivbetten bei www.zeit.de. Und sie sagen: die Anzahl der schweren Erkrankungen an Covid19 ist seit vielen Wochen konstant bei ca. 230 in ganz D. Viele der Corona-Fälle (laut Medien ca. 80%) werden nie krank. Diese Info muss natürlich bewertet und gedeutet werden. Ich stimme denen zu, die sagen: nu, das liegt daran, weil wir Deutschen vernünftige Maßnahmen gegen Corona ergriffen haben. Aber jede Maßnahme, die einen Eingriff in unsere Grundrechte und in unser normales Leben darstellt, muss gegenüber der realen Gefahr und gegenüber ihren Nebenwirkungen abgewogen werden. Und noch mehr muss sie darüber abgewogen werden, ob sie überhaupt dem Zweck dient. Die meisten von uns wissen: in großer Gefahr darf man nicht diskutieren, sondern muss einfach mitmachen und gehorchen. Nun, sind wir denn in großer Gefahr? Angst macht Menschen gefügig, und alle Herrschaften stehen in der Versuchung, die Gefahren größer darzustellen als sie sind, damit das Volk brav und folgsam bleibt. |
 | Dienen die Corona-Maßnahmen in der Schule dem Zweck? |  | von: amann

erstellt: 08.09.2020 18:33:20 geändert: 08.09.2020 18:34:20 |
Unsere Schule hat ein Hygienekonzept, gemäß dem alle Treppen und die meisten Flure nur in Einbahnstraße gegangen werden dürfen. Dieses Konzept wurde nicht diskutiert, sondern von der Schulleitung ausgedacht und verfügt, alternativlos. Angst macht die Menschen gefügig. Es führt dazu, dass nach jeder Pause alle Schüler über ein einziges Treppenhaus ins Gebäude laufen statt über 3 Treppenhäuser, ihr könnt euch das Gedränge denken. Ebenso zwingen die Einbahnstraßen dazu, bei Stockwerkwechseln z.T. 3 Stockwerke runter und 4 Stockwerke hoch zu gehen, natürlich auch 10jährige mit schweren Schultaschen. Ok, das dient der Fitness, aber es bedeutet auch viel mehr Begegnung mit anderen Kindern und entsprechende Gelegenheit, Viren auszutauschen. Nun, wer sind die Covidioten? |
 | @ amann |  | von: janne60

erstellt: 08.09.2020 19:06:17 |
Das Ding ist: Kein Konzept passt für jeden zu jeder Zeit und unter allen Bedingungen. Alle versuchen, es irgendwie richtig zu machen. ein trefflicher Nährboden für Grundsatzdiskussionen und für Momente des Besserwissens. Aus Sicht einer Schulleitung kann ich dir sagen: Es werden viele Entscheidungen zu einem durchgereicht, unter vielen Erlassen, Verfügungen und Rundschreiben steht der Satz: Die endgültige Entscheidung fällt die Schulleitung UND die letztendliche Verantwortung trägt die Schulleitung. Das reicht von Hygienekonzepten, die wir zu entwickeln haben bis hin zu der Entscheidung, ob Mäxchens "leichter Schnupfen" wohl ausreicht, ihn heimzuschicken oder ob wir ihn tolerieren sollen. Ich bekomme Anrufe von Eltern, die von mir wissen wollen, ob sie ihr Kind mit Kratzen im Hals daheim lassen sollen. Wer bin ich, das zu entscheiden? Die ganze Situation gleicht einem Blindflug (von wegen "auf Sicht fahren" - das konnte ich schon im Mai nicht mehr hören), angetrieben von der Zuversicht, dass schon nichts passieren wird. Und ob deine Schüler nun rechtsrum oder linksrum die Treppe nehmen, who cares, spätestens im Klassenzimer sitzen alle nett beisammen und tauschen ihre Aerosole aus. Wenn es irgendein Land, eine Stadt, eine Schule, eine Örtlichkeit gäbe mit einem wirklich funktionierenden Konzept, dann hätten wir dieses längst kopiert. Sowas scheint es aber nicht zu geben. Den Versuch, es richtig zu machen, kann ich niemandem verübeln. Keiner wird morgens aufstehen mit dem Vorsatz "Heute entscheide ich mal was richtig Blödes!" |
 | Was Maßnahmen angeht .... |  | von: halb27

erstellt: 08.09.2020 21:52:06 geändert: 08.09.2020 22:29:24 |
und - trotz unschöner Verstöße - das Einhalten selbiger, scheint es ja in Deutschland gut zu laufen. Was passiert, wennn social distancing etc. schlecht eingehalten wird, sehen wir beispielsweise in Frankreich und Spanien. Dass einzelne Maßnahmen fragwürdig sein können, ist insgesamt wohl unvermeidlich. Ich stimme aber amann voll und ganz zu. Die Art und Weise, wie wir informiert werden, ist äußerst unschön, wobei das RKI besonders auffällt. Ein Beispiel: Bis Anfang Juni war dort korrekt zu lesen, dass PCR-Tests nicht aussagekräftig sind, wenn sie ohne Verdacht auf Covid-19 massenhaft vorgenommen werden. Irgendwann in der ersten Junihälfte wurde das abgeändert. Jetzt wird darauf hingewiesen, dass die Tests hochspezifisch sein müssen, damit sie sinnvoll einsetzbar sind. Wobei das RKI in seinen Verlautbarungen suggeriert, dass dies der Fall sei. Tatsächlich ist über die Spezifität der Tests wenig Genaues bekannt. Was bekannt ist, stützt diese Haltung nicht, zumindest nicht in dem Sinne, dass man eine hinreichend gute Spezifität als gegeben annehmen kann. Erschwert wird das Ganze dadurch, dass inzwischen über 100 verschiedene Tests im Einsatz sind und das Prozedere in den Labors unterschiedlich ist. Es gibt beispielsweise keine Vorgaben, wie oft die Proben zu potenzieren sind. Und de facto stehen immer noch die Fallzahlen im Vordergrund, wenn auch gesagt wird, dass die hohen Fallzahlen auch durch die Erhöhung der Zahl der Testungen zustandekommt. Für eine korrekte Einschätzung könnte man problemlos offensiv mit der Positivrate arbeiten, d.h. dem Prozentsatz der Positiven unter den Getesteten. Diese veröffentlicht das RKI jeden Mittwoch im von amann erwähnten Situationsbericht. Die Positivrate hat sich hauptsächlich wegen der Reiserückkehrer durchaus verschlechtert - von 0,59% zur günstigsten Zeit auf 1,00% zur ungünstigsten der letzten Wochen (im März lagen wir aber bei 15%! - da konnte man wirklich von einer Welle sprechen). Jetzt sind wir wieder bei 0,74%, also recht nahe am neueren Optimum. Dass die Fallzahlen immer noch hoch sind, liegt nunmehr weit überwiegend an der Verdreifachung der Testungen. Schlimmer: alle von den Fallzahlen abgeleiteten Werte, und das sind insbesondere die 7-Tages-Inzidenz und die berechnete Reproduktionszahl, haben damit ihre Bedeuting massiv verändert. Die heute angegebene 7-Tages-Inzidenz muss man durch 3 teilen, wenn man sie mit der Inzidenz zum Zeitpunkt um den Tönnies-Ausbruch herum vergleichen will, einfach weil die Zahl der Testungen seitdem verdreifacht ist. |
 | @ uwmich |  | von: hesse

erstellt: 08.09.2020 22:18:08 |
Bei uns wird es wieder hoffähig, über Menschen herzuziehen, die für ihre Rechte eintreten und sie mit Extremisten oder Deppen gleichzusetzen. Da machst Du es Dir m.E. ein wenig einfach. Es sei denn, Du meinst die "Demonstranten", die "Lügenpresse" schreien und unsere Politiker einsperren und das "System" stürzen wollen. Da gebe ich Dir Recht. Seit Pegida scheint es ja wieder hoffähig zu sein, daß einige andere Meinungen verächtlich machen, niederpöbeln - und sich für "das Volk" halten. Welch eine Arroganz und Anmaßung! @ Janne690 LG Hesse |
 | Traurig ist ... |  | von: halb27

erstellt: 08.09.2020 22:25:23 geändert: 08.09.2020 22:35:13 |
dieses sinnlose Herziehen über Andersdenkende ohne sachliche Argumente. Das findet man aber eben nicht nur auf der Seite der '#Covidioten' , sondern auch auf der Seite der 'Guten'. amann hat da einfach recht. |
 | @halb27 |  | von: dafyline

erstellt: 09.09.2020 13:01:25 |
"Das findet man aber eben nicht nur auf der Seite der '#Covidioten' , sondern auch auf der Seite der 'Guten'" Soll hier "Gute" gegen "Covidioten" gespielt werden? |
 | Hm |  | von: hesse

erstellt: 09.09.2020 15:45:53 geändert: 09.09.2020 16:27:36 |
"...dieses sinnlose Herziehen über Andersdenkende ohne sachliche Argumente. Das findet man aber eben nicht nur auf der Seite der '#Covidioten' , sondern auch auf der Seite der 'Guten'" Da würden mich mal konkrete Beispiele interessieren. LG Hesse |
 | Beispiele |  | von: halb27

erstellt: 09.09.2020 17:38:26 geändert: 09.09.2020 18:01:08 |
Dieses Forum ist nicht frei von 'über Andersdenkende Herziehen', wenn ich nur an die Beiträge zum Verstand als Waffe denke. uwmich hat es sich eben nicht zu einfach gemacht. Einfach macht es sich, wer Unschönes nur bei der Gegenposition sieht. |
 Beitrag (nur Mitglieder) |
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