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Forum: "Praktikanten - eine Belastung für Lehrer???"
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| nicht Mut verlieren....... | | von: carstenheine
erstellt: 27.02.2006 14:20:30 |
Hallo Sarah,
ich sage mir immer bei solch Angsthasen, Erstausbildung heißt ausgebildet werden. Ein Pilot muss mit älteren Piloten fliegen, Fleischer schauen dem Fleischermeister zu, Kfz-Lehrlinge dem Gesellen, also wem bitte sollen Studenten zusehen, wenn Sie mal Lehrer werden möchten? Ich denke es ist vor allem gut das wir nicht Piloten beobachten, oder Würstchen stapeln, sondern Lehrkräfte, wo wir später selber tätig werden möchten. Ich habe mein Praktikum jetzt gerade an der BBS, da ich Berufschullehrer werden möchte. Ich werde da sehr freudlich aufgenommen und der Mentor(Kontaktperson) für uns Studenten verlangt sogar Kritik. Das bringt ihn weiter, sagt er. Es gibt diese und diese, wie schon einige hier schrieben, haben meist die Lehrer Angst, die selbst ihr Konzept und Unterrichtsstiel für miserabel halten, Angst davor kritisiert zu werden, heißt nicht sich einmauern zu müssen, sondern eigentlich sind diese Lehrer arm dran, oder eingebildet. Du wirst auch erleben, dass einige Lehrer sich so heftig verteidigen bei deiner Kritik, als würdest du sie persönlich werten, oder angreifen. Sie sind genauso arm, da sie uns werde eine Hilfestellung sind, noch eine Ideeninsel.
Genieß jeden Tag, auch die schlechten, da auch wir irgendwann auf der Seite der Mentoren sind und dann müssen wir Hilfestellung geben. Sollte es soweit sein Sarah, weißt du wie wichtig die helfende Hand für alle Studenten ist.
Das deine Uni so schlecht vorbereitet ist stimmt mich traurig, bei uns gibt es Begleitseminare die sehr gut vorbereitet sind und der Kontakt zwischen BBS uind UNI ist sehr gut. Sollte auf jedenfall belebt werden, da pflichte ich dir zu.
Viel Erfolg noch und hoffe du verlierst nicht den Mut, sonst warte 5 Jahre, dann machst du bei uns Neulingen Praktikum
Gruß Carsten |
| ich meld mich auch mal wieder | | von: saira
erstellt: 28.02.2006 15:08:18 |
zu wort, aus folgendem grund: ich hab grad die erst woche fachdid- praktikum hinter mir und meine meinung zu den lehrern an dieser schule sind extremst zwiegepalten. auf der einen seite gibts da welche, denen merkt man den spaß am unterrichten total an und es ist eine freude, den kids und der lehrkraft zuzuschauen.(ich hab auch vor das der betreffenden person am ende zu sagen^^) aber bei anderen ist es wirklich so, dass ich mir denke: "aha. naja, dass hätt ich jetzt so aus meiner eigenen erfahrung als schüler auch noch so hinbekommen."
kann es sein, dass hinter dieser ganzen didaktik-geschichte nur gesunder menschenverstand steckt?
und nochwas: bis jetzt hab ich nur beobachtet, möchte dann aber schon so in 2 wochen mal ne stunde unterricht halten. aber es eignet sich leider nicht jede klasse dazu... jetzt bewerten mich die anderen, bei denen ich keine stunde halten werd ja aber auch mit. was genau bewerten die da? wie ich dasitz und zuguck? meinen gesichtsausdruck? wie bitte soll ich mich denn bei diesen lehrern einbringen, wenn ich keine chance dazu hab? und immer nach der stunde hingehen und nachfragen ist ja wohl kaum genug?! was erwarten die lehrer, damit man eine einigermaßen gute bewertung kriegt? immerhin können die sich ja keine wertung erlauben, da sie mich ja nie in aktion gesehen haben, oder etwa doch? nach welchen kriterien begutachtet ihr eure praktikanten?
aufgeschlossen/zurückhaltend?
kontakt zu den schülern positiv/negativ?
ausgeruhtheit?
äußere erscheinung?
selbstbewusstsein?
'schuldigung wenn sich das jetzt vielleicht blöd angehört hat, aber ich hab wirklich keine ahnung...
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| @saira | | von: maria77
erstellt: 28.02.2006 16:02:15 |
Bist du dir sicher, dass dich alle Lehrer, bei denen du hospitierst mitberwerten? In der Regel doch nur dein Mentor, so ist es jedenfalls bei uns.
Du solltest aktiv hospitieren, mit den Lehrern die gehaltenen Stunden besprechen und ruhig auch sagen, was du evtl ganz anders gemacht hättest. Nur so sehen die Lehrer, bei denen du keine Stunde unterrichtest (warum auch immer), dass du dir zum Unterricht deine eigenen Gedanken machst. So erfährst du auch, wie die Lehrer ihren eigenen Unterricht bewerten. Manchmal denkt man, super Idee und die Schüler können gar nichts damit anfangen, oder sind an diesem Tag einfach schlecht drauf.
Bring dich im Unterricht ein, bei Gruppenarbeit oder Stationenlernen, etc musst du nicht sitzen, sondern kannst schauen, wie es läuft und wo es Probleme gibt.
Du könntest auch mal schauen, ob du Teile einer Unterrichtsstunde übernehmen kannst, es muss ja nicht immer eine ganze Stunde sein.
Ich finde es auch wichtig, dass du mit den Lehrern sprichst, was sie von dir erwarten.
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg,
Grüssle |
| Praktikanten | | von: gaenselilie
erstellt: 28.02.2006 18:20:11 |
In meinem Orientierungspraktikum habe ich mich auch noch als Störfaktor im Unterricht gefühlt. Saß brav hinten in der Ecke (auf einem Stuhl für Erstklässler...). Die Lehrerin hatte ausdrücklich darum gebeten, dass ich nicht im Raum herumlaufe und gucke, was die Schüler machen. Und dann Arbeitsblätter ausgeteilt... 45 Minuten können ja so lang sein. Da kann auch der motivierteste Student nicht mehr interessiert gucken. Wohin auch?
Für die Lehrer wurde ich erst interessant, als eine Lehrerin überraschend ausfiel und ich innerhalb von fünf Minuten drei Vertretungsstunden übernehmen durfte. Ich habe sie überlebt, mehr aber auch nicht.
Jetzt, in meinem mittlerweile vierten Praktikum, bin ich an einer kleinen Dorfschule untergekommen. Die Lehrer dort sind unheimlich freundlich, bereiten meine Stunden mit mit ausführlich vor und nach, ich kann ständig Fragen stellen und auch Wünsche äußern (Gibt es denn etwas, was Sie einmal sehen wollen?) Ein Traum!
In meinen Praktika konnte ich solche und solche Lehrer beobachten. Besonders auffällig finde ich, dass sich unsichere Lehrer mit Arbeitsblättern "retten". Dann müssen Sie selbst sich nicht mehr "outen". (Nein, ich verteufele jetzt keine ABs)
Mit der Bewertung kenne ich mich nicht aus, bei uns macht das ein Betreuer von der Uni, der sich 1(!) Stunde von 30 anguckt.
@ bertok: Falls es dich noch interessiert: Von Bertz gibt es gute Bücher zum Praktikum. Z.B. "Grundwissen zum Schulpraktikum und Unterricht" und "Kursbuch Schulpraktikum". |
| @ saira | | von: ninniach
erstellt: 28.02.2006 18:41:12 |
Ich habe inzwischen schon einige Praktikanten mitbetreut, allerdings waren sie nicht von der Uni, sondern "nur" von der Schule, so dass ich sie nicht bewerten musste. Trotzdem habe ich mir ja von allen ein Bild gemacht:
Positiv aufgefallen sind mir diejenigen, denen ich angemerkt habe, dass sie sich für den Unterricht interessieren, Methoden und vorgehensweisen hinterfragen, mit mir das Gespräch über Stunden oder einzelne Schüler gesucht haben, mir interessante Beobachtungen mitgeteilt haben. Vier Augen sehen immer mehr als zwei, das kenne ich noch aus meinen Doppelbesetzungen im Referendariat und solche aktiven Praktikanten fand ich immer ziemlich hilfreich, alleine durch die Rückmeldung, die ich durch sie bekommen habe.
Negativ aufgefallen sind mir diejenigen, deren Fragen sich ausschließlich auf das Ausfüllen eines Praktikumshefts oder einen abzuliefernden Praktikumsbericht beschränkt haben. Bei diesen Praktikanten hatte ich immer das Gefühl, dass es ihnen bei der Wahl ihres Praktikumsplatzes in erster Linie um die Arbeitszeiten ging oder um die gewohnte Umgebung "Schule".
Diese "inoffizielle" Bewertung, die bei mir so ganz nebenbei entstand, ist natürlich jetzt rein subjektiv von mir so empfunden und vielleicht gab es ja auch ganz andere Gründe dafür, dass die Praktikanten, die mir negativ aufgefallen sind, sich so verhalten haben, wie sie es haben. Vielleicht hatten sie ja nicht wirklich Interesse an den Stunden, die bei mir auf dem Plan standen, sondern an ganz anderen Fächern. Vielleicht konnten sie mit mir als Person auch nicht so gut umgehen oder es gab andere persönliche Gründe.
Deshalb denke ich, dass es bei Praktika, die bewertet werden, auch eine Art Richtlinie geben müsste, an die man sich anlehnen kann, damit das ganze - wenn es schon (mit Ziffern?) bewertet werden muss - auch irgendwie fair bleibt. |
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