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Forum: "Spicken ::)"
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| welche 5% sind wichtig?@rfalio | | von: sopaed
erstellt: 10.06.2005 21:34:13 |
die interessante frage schlechthin.
je nachdem, welche kollegIn du fragst, wirst du entsprechend des fachgebietes natürlich sehr verschiedene antworten bekommen. deshalb ist es bisher vielleicht auch noch nicht gelungen in der deutschen bildungslandschaft eine antwort darauf zu finden bzw. überhaupt eine stringente diskussion hierzu zu führen.
meine antwort ist:
wichtig ist für die kids zu lernen, sich wissen zu beschaffen, zu bewerten, einzuordnen, anzuwenden - und all dies gemeinsam, im team, als gruppe. in diesem sinne erscheinen bei mir spieckzettel oder gar die "gemeinsame lösung" von testaufgaben in einem anderen licht...
@ silberfleck:
wer suggeriert unseren kids, dass lernen wahnsinnig schwer ist, keinen spass macht und sowieso nichts bringt?
wo verlieren sie die lust am entdecken, forschen usw.? und warum?
hier liegt meiner meinung nach das kardinalproblem...
mfg
sopaed
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| @sopaed | | von: rfalio
erstellt: 10.06.2005 22:10:58 |
Die Antwort auf " welche 5% sind wichtig" weiß ich auch nicht, aber damit auch nicht die Antwort auf " Welche 95% sind unwichtig"!
Teamlernen, sich gemeinsam Wissen beschaffen; tolle Sache; aber im Vorstellungsgespräch kann ich nicht sagen: "das weiß mein Nachbar".
Im Team bin ich nur nützlich, wenn ich etwas einbringen kann und je mehr, desto besser.
Auch zu wissen, wo etwas steht, kann nützlich sein, aber manchmal gibt es Situationen da kann man nicht nachschlagen.
Außerdem lenkst du m.E. von der Diskussion ab: Es geht darum, ob spicken ( Vorspiegelung falscher Tatsachen ) erlaubt ist oder nicht!
Nochmal: Ich halte es für Betrugan sich selbst und an der Lerngemeinschaft.
Vieles, was in diesem Forum ausgesprochen wurde, geht in Richtung "Ich-Moral": "Gut ist, was mir nützt!" Und da grausts mir!
Das ist nicht meine Vorstellung von menschlichem Zusammenleben.
Dieser absolute Egoismus ist für mich unfassbar. Das mag jetzt hart klingen, aber da steh ich dazu.
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| Tolles Argument | | von: poni
erstellt: 11.06.2005 07:20:51 |
"Ich war heilfroh, mein altes Schulwissen in den ungeliebten Fächern Erdkunde und Geschichte wieder hervorkramen zu können, als ich sie fachfremd unterrichten musste!" Zitat Ende
Na wenn das das einzige Argumet ist, dass was Gelerntes wieder Anwendung findet, dann würden wir ja wirklich NICHT fürs Leben lernen, sondern bloß für die Schule.
Es gibt Lehrerkollegen, die schreiben Hausarbeiten für ihre Kinder, damit die bessere Noten kriegen!!!
Und wundern sich, wenn die Kindern den Hintern nicht hochkriegen.
Ehrlichkeit steht im Moment nicht hoch im Kurs, oder doch...? Kinder werden so oft belogen, angeblich auch noch zu ihrem Besten, dass sie das Schummeln schon als normal ansehen, haben da nicht vielleicht die Erwachsenen versagt, indem sie das falsche Vorbild liefern??
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| @poni | | von: rfalio
erstellt: 11.06.2005 08:27:25 |
Bitte nicht nur einen Satz lesen!
In meinen anderen Beiträgen stehen noch ein paar Beispiele.
Natürlich kann ich dir heute nicht sagen, was du in 5 Jahren noch brauchst oder in 10, aber du kannst mir auch nicht sagen, was du dann sicher nicht brauchst.
Ein gewisses breites Allgemeinwissen ist auch heute sicher nicht verkehrt. Und wenn ich wie sopaed die wichtigen 5% unter anderem am Inhalt der Tageszeitung festmache, dann brauch ich Hintergrundwissen, um das wirklich zu verstehen, um nicht nur vorgegebene Meinungen nachzuvollziehen.
Aber ich bin jetzt auch von der Kernfrage abgeirrt. Der Mensch zeichnet sich gegenüber dem Tier dadurch aus, dass er sein Verhalten kritisch reflektieren kann, dass er richtig und falsch unterscheiden kann. Natürlich entscheidet er sich immer wieder falsch ( weils bequemer ist oder kurzfristig Nutzen bringt), aber er weiß es eigentlich, dass er da nicht richtig handelt. Und über kurz oder lang zerstört dieses falsche Handeln viel: in ihm selbst und in seiner Umgebung. Ich möchte nicht so leben oder nur mit solchen Leuten leben müssen.
Krass gesagt: In diesem Forum wird von etlichen Disskussionsteilnehmern versucht, etwas Falsches ( Betrugsversuch)dadurch zu legitimieren, dass man dieses Falsche ja zum eigenen Nutzen tut oder weils die anderen auch machen oder weils sowieso um was Unwichtiges geht oder... . Deswegen wirds aber nicht richtig!
Und die Evolution bringts schon gar nicht weiter, es ist eher ein geistiger Rückschritt für den Menschen als soziales Wesen!
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| @rfalio | | von: rhauda
erstellt: 11.06.2005 09:13:24 |
Moralisch gesehen gebe ich dir natürlich recht.
Diebstahl bleibt Diebstahl, auch wenn ich meine Sachen nicht richtig aufgepasst habe und es dem Dieb ganz leicht gemacht habe. Versicherungen gehen da auch von Eigenverschulden aus und zahlen keinen Pfennig.
Aber genauso, wie es immer Leute geben wird, die anderen Leuten etwas wegnehmen, wird es immer Schüler geben, die versuchen, zu spicken, da kann man ruhig (wohl richtige und wichtige) Moraldiskussionen führen. Das Problem wird nicht verschwinden.
Aus diesem Grunde sehe ich unsere Aufgabe auch darin, durch die Art der Wissensüberprüfung zu verhindern, dass Spicker wirklich den Ausschlag über Erfolg oder Misserfolg geben. Dann stellt sich das Problem der Ehrlichen, die das Nachsehen haben, erst gar nicht.
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