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Forum: "Anweisungen"

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lieber kfmaasneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.02.2006 16:51:48 geändert: 18.02.2006 22:02:10

der lehrling in einer werkstatt hat zuerst mal gelegenheit zuzuschauen. sicher erfährt er auch, um was es geht bei so einer arbeit.
ich glaub allerdings nicht, dass ein meister dem lehrling eine schere gibt und ihm dann sagt, damit müsse er schneiden.
in schulen gibt es gelegentlich so seltsame arbeitsaufträge, dass in manchen foren eltern seitenweise überlegen, wie diese aufträge für ihre kleinen kinder gemeint sein könnten.
zusammenfassung meiner einstellung zu arbeitsanweisungen: wenn sie nicht verstanden werden, stimmt vielleicht mit der anweisung etwas nicht. (vielleicht könnte sie deutlich einfacher sein)
und wenn an einem text steht: lies ihn dir durch!
ist die anweisung einfach überflüssig.

im zweiten beitrag oben hat frank es schon geschrieben: wenn der referent vorher sagt, wohin es überhaupt gehen soll, ist es schon einfacher.
und dann sollten anweisungen so kurz und präzise wie möglich sein. (noch besser finde ich es, wenn ganz auf sie verzichtet werden kann) und diesen hinweis halte ich nicht für eine lehrerbeschimpfung, liebe edlerverein.
(bei der packung der faxrolle ist ein bild. noch leichter ist es, wenn man schaut, wie die alte faxrolle in dem kasten sitzt)


eigenständiges Interesseneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ines Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.02.2006 18:25:33

@kfmaas: Du schreibstIch frage mich wie z.B. ein Rollenspiel ohne Arbeitsanweisung durchgeführt werden kann.

Schüler verbringen ganze Wochenendsessions damit - und das Salz in der Suppe sind die jeweils neu hinzu tretenden Arbeitsanweisungen.


Ich denke damit liegst du völlig richtig. Bei vielen Arbeitsschritten oder auch bei Freizeitbeschäftigungen sind Arbeitsanweisungen hilfreich. Doch im Falle deines Beispiels kommt das Interesse, die Motivation etwas genau zu erfahren oder erfolgreich durchzuführen von Innen.

Das Problem in der Schule, so erlebe ich es zumindest, ist, dass die Interessenslage der Schüler hier wesentlich geringer ist - oder besser gesagt nicht von mir geweckt wurde.
Ich beobachte, dass die ewigen Nachfrager al'a "Was soll ich da machen?" "Wo schreib ich das hin?" die desinteressierten Schüler sind. Die wollen gar nicht schauen. Sie sind einfach auch zu faul darüber nachzudenken und da ist es tatsächlich einfacher den Lehrer mit Fragen zu bombardieren, denn der gibt nach einer Weile konsequenter "Lies mal nach..." oder "Schau doch hin..." die erlösende Antwort.

Nach einer langen Durststrecke habe ich den Spiess umgedreht. Wir haben zu den Regeln - "Lies, denk, und frage dann" noch eine eigene Zwischenperson eingebaut. Je nach Fach(Engl, GS) gibt es pro Klasse zwei bis drei "Tutoren". Sie sind die Ansprechperson für die Frager. Das funktioniert meistens sehr gut, für alle drei Seiten. Der Tutor kann mich fragen, wenn er selber Probleme hat, sonst sind die Schülerfragen nur an die drei Spezialisten zu stellen. Falls es dabei zu Schwierigkeiten kommt, geht der Schüler zu mir, ich erkläre neu und er vermittelt das an seine Mitschüler.
Damit nehme ich denen, die nur Fragen um die Unterrichtszeit zu verkürzen, den Wind aus den Segeln, -denn die gibts ja auch.

@rhauda: Ich weiß, dass das jetzt nicht ganz den Kern deines Problems trifft, aber vielleicht kannst du es auch einmal probieren. Bei den Schülern untereinander fallen viele Mechansimen weg.
lg ines


gelerntneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kla1234 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.02.2006 18:38:10

übrigens hab ich grad was gelernt, nämlich, dass man sich kabbeln mit bb schreibt. Von Robischon würde ich mir mehr geduldiges Begleiten als Revolutionieren wünschen. Auch Erwachsene sind Kinder.
Ein Robischon-Fan


@edlerverein: Super Zusammenfassungneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ishaa Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.02.2006 18:52:31

sowohl im Hinblick auf Notwendigkeit von Arbeitsanweisungen als auch hinsichtlich möglicher Lösungen.
Das tiefer liegende Bedürfnis ist nach meiner Beobachtung bei den "Kleinen" (Klasse 5) eher Aufmerksamkeit (Wenn alles klar ist, fragen sie halt "Soll ich eine neue Seite anfangen? Kann ich auch mit diesem Stift schreiben?...etc.") Bei den Größeren ist es oft Zeitschinden. Ich hebe meinen Finger in die Luft (während der Gruppenarbeit z.B.) und brauche solange bis der Lehrer kommt schon mal nichts zu tun. Versuche natürlich auch gar nicht, in der Zwischenzeit zu einer Lösung zu kommen.

@ines: Sehr gute Idee. Ich mache so etwas auch öfter, aber immer ad hoc. So als richtige ritualisierte Institution ist das auch klasse. Werde es mal ausprobieren.

Mein Beispiel für ein Trainingsblatt in Klasse 5 HS, von dem ich oben gesprochen habe, ist jetzt in der Fundgrube zu finden. Ganz "kleinkariertes Vorgehen"; kann natürlich durchaus als Einübung in unbedingten Gehorsam gegenüber pingeligen Lehreranweisungen gesehen werden....


@iinesneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: kfmaas Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 18.02.2006 19:02:46

mir gefällt dein Statement sehr gut: Es hängt vom Selbstbewußtsein und der inneren Beteiligung der Schüler ab, ob sie sich den Unterricht dadurch spannend gestalten, dass sie dem Lehrer auf die Nerven gehen um zu testen, wann er aussflippt, oder ob sie sich für das Arbeiten an einem Stoff interessieren. Dabei ist es gleichgültig, wer die Arbeitsanweisung gibt, solange die Schüler sich angesprochen fühlen.
Ich habe für Lehrer und Schüler eine Arbeitsanweisungsstruktur bei 4teachers eingestellt unter
Unterricht - Methodik / Didaktik - Offener Unterricht - allgemein - Arbeitsanweisung
http://www.4teachers.de/?action=show&sid=9d38c4de66553fb28a6cca95ccf323fa&id=4529&page=0
um eine Basis für eine fundierte Ausgangsposition für eine weitergehende Diskussion zu haben.


oh wie recht du hast...kfmaasneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ines Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 19.02.2006 02:25:24 geändert: 19.02.2006 13:05:27

..und just in diesem Moment als dies das erste Mal eintrat ....um zu testen, wann er aussflippt, - und ich bin innerlich total ausgeflipppt :( ...kam mir die Erkenntnis, dass ich dieses "Lehrertesten" nicht auf Dauer in meinem Unterricht haben will.

@ishaa: Eigentlich stammt diese Idee aus dem Gruppenarbeiten im Englischunterricht. Die leistungsstärkeren Schüler übernehmen drei oder vier schwächere Schüler und erarbeiten mit ihnen Texte, Dialoge etc. Diese Schüler dürfen sich auch die Methode aussuchen, für ihren Tisch. Dabei entstanden zuerst heftigste Diskussionen unter den Kids, aber mit der Zeit haben sich die Kinder in den richtigen Gruppen gefunden und arbeiten so besser miteinander.
Ich habe am Tisch ein Kärtchen mit einer roten und einer grünen Seite. Wenn ich auf Rot schalte darf mich keiner Fragen - meistens die ersten 5 Minuten - da müssen sie selber denken. Dann drehe ich um und die "Tutoren" kommen mit den spezifischen Fragen zu mir.

Wunderbar geklappt hat das mit kfmaas' AB "Robin Hood" - denn zwei der drei Tutoren kamen zu mir um sich nach dem Sinnfehler(absichtlich im Text versteckt) zu erkundigen. Sie hatten ihn bemerkt und wollten sicher gehen, dass sie ihren "Schhützlingen" keinen Blödsinn vermitteln.

lg ines


extraneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 19.02.2006 12:49:04 geändert: 19.02.2006 12:49:21

für die erstklässlertochter von jemandem hier aus den 4teachers stell ich jetzt mal arbeitsblätter zum schreiben und lesen ein ohne anweisungen, aufträge, erklärungen.
das kind hat jetzt in der schule H/h "beigebracht" bekommen. zu hause arbeitet es mit dem duden und liest in der zeitung.
was für ein geduldiges kind, dass es nicht um sich schlägt, schreit und aus dem schulhaus rennt.
in der kommenden woche "lernt" es W/w.
sicher ist es schon sehr gespannt darauf.


es ist frustrierendneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rhauda Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 19.02.2006 12:58:15


Ich wette, ich könnte ein Forum über Tulpenzucht, eines über Prämenstruelles Syndrom und eines über Azerbeidschanische Eintopfrezepte einstellen und spätestens nach 5 posts hätte rolf es wieder gekidnapt.


@ rhaudaneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rolf_robischon Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 19.02.2006 13:05:56

was soll dein abfälliger beitrag jetzt.
in diesem forum (du hast es doch selber angefangen)geht es um arbeitsanweisungen an kinder oder jugendliche und warum es dabei so oft probleme gibt.
im verlauf dieses forums und eines anderen zum lesen und schreiben hab ich von diesem "problem" erfahren, wobei einem kleinen kind etwas ausführlich und umständlich erklärt wird.
und das kind kennt das schon längst.
ich weiß, das geht dich nix an und solche situationen gibt es bei dir sicher nicht.


@rolfneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rfalio Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 19.02.2006 13:26:27

du sagst sehr richtig "kleines Kind"!
In der Sekundarstufe 1 (und später) stellt sich das Problem aber oft anders dar:
Nicht das Kind kann schon etwas, was es nach Ansicht des Lehrers erst lernen soll ( wie in deinem Beispiel), sondern entweder
1) meint der Schüler ( geschlechtsneutral zu verstehen), er kann schon was, hat es aber überhaupt nicht verstanden, oder
2)ihm ist die Anstrengung des Selbsterarbeitens zu viel und so fragt er lieber nach, weil das bequemer ist als selber denken.
zu 1): Vor allem im Informatikunterricht gibts da die schönsten Beobachtungen, was das Strukturieren von Problemen anbetrifft.
zu 2): Hier scheint eine erste Schwierigkeit im Leseverständnis zu liegen; eine zweite Schwierigkeit ist die Angewohnheit, irgendwie alle Informationen zusammenzupferchen. Ein Beispiel: In einer Aufnahmeprüfung habe ich eine Fläche mit Betonplatten belegen lassen, deren Dicke ebenfalls angegeben war. KeinSchüler hat gemerkt, dass diese Information überflüssig ist, jeder wollte sie irgendwie in den Ansatz einbauen.
Rfalio


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