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Forum: "inklusion"
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| diese idee | | von: sonpaed
erstellt: 21.12.2012 17:35:04 geändert: 21.12.2012 17:35:41 |
wurde vor langer zeit mit kindern mit dem aktenkürzel GB in meiner
damaligen förderschule verwirklicht. eine klasse von 10 gb-kindern zog von
unserer schule in eine grundschule im selben stadtteil. sinn war, auf beiden
seiten berührungsängste abzubauen und kennenlernen zu ermöglichen. auch
wurde vorsichtig versucht, in wie weit "gemeinsamer unterricht" möglich sein
könnte. mit der zeit ergab sich eine positive entwicklung, aber auch hier
wiederum getragen von "bestimmten köpfen", was dazu führte, dass mit dem
personellen umbruch auch das projekt auslief. da stellte sich dann heraus,
dass in beiden kollegien die gegner nur durch die leitung ruhiggestellt
worden waren. mit teilweiser öffentlicher häme seitens kollegInnen aus der
förderschule wurde das projekt beerdigt...
was hängen blieb, war die erkenntnis, dass unsere kinder keine aussätzigen
waren, von deren kontaktierung eine gefahr ausgehen könnte...
die idee fände ich unter diesem aspekt auch heute noch reizvoll, wohlwissend,
dass dies auch so rein garnichts mit inklusion zu tun hat!
mfg
sopaed |
| Ausschluss der Öffentlichkeit und anderer | | von: palim
erstellt: 21.12.2012 19:16:00 |
Ich lasse mich nach wie vor nicht in die eine oder andere Ecke schieben...oder ziehen
und aus meiner Perspektive bin ich aufgeschlossen, tolerant, wahrlich bemüht um Lösungen ... und viel zu engagiert (das finden nicht nur die Politiker vor Ort ).
(Unter den Blinden ist der Einäugige König!)
Dennoch weiß ich, dass Inklusion für mich persönlich eine Herausforderung sein wird.
Wie man ja an dem letzten Beispiel sehen kann: es hat nicht nachhaltig funktioniert.
Dafür kann man aber weder die Eltern, noch die Kinder, noch sämtliche KollegInnen und MitarbeiterINnen der Schule gemeinsam über einen Kamm scheren und verdammen.
Das bedeutet auch nicht, dass es generell nicht geht.
ABER
Es bedeutet, dass es nur längerfristige Lösungen geben wird, wenn ALLE beteiligt werden.
Mal ein bisschen Inklusion und mal ein bisschen Förderschulen aufheben geht nicht.
Und hinterher mal ein bisschen feststellen, dass das nicht so gut gelaufen ist und die Kinder, die in diesen 10 Jahren in den Schulen waren, leider zu kurz gekommen sind, finde ich ganz schlimm.
Wer Inklusion will, muss ALLE mit ins Boot nehmen.
KollegInnen, Kinder oder Eltern von vorn herein auszuschließen und aufzugeben, halte ich für falsch.
Palim |
| Alle unter einem Dach wär aber | | von: ishaa
erstellt: 21.12.2012 19:17:55 geändert: 21.12.2012 19:19:20 |
doch ein Anfang und zehnmal besser, als was derzeit versucht wird.
Je länger ich darüber nachdenke, desto besser finde ich diese Idee. Da könnten sowohl bei den Sus als auch bei den LuL Berührungsängste abgebaut werden. Und die Förderpädagogen würden mit in die Regelklassen gehen und die Regelschullehrer mit in die Förderklassen. Und nach einiger Zeit wüssten dann beide, was die anderen so tun, und dann könnte man überlegen, wie man das zusammenbekommt.
In NRW, gerade im ländlichen Raum, hat jetzt fast jede GS und jede HS in der Eingangsklasse ca. 5 Förderkinder sitzen. Das wurde ganz plötzlich so entschieden. Die Regelschullehrer sind in keinster Weise vorbereitet, die Förderschullehrer geben zu, dass sie auch nicht wirklich wissen, wie man den Laden mit 25 SuS gleichzeitig laufen lassen kann. Beide zusammen sollen aber bei laufender Fahrt die Räder, die man für diese braucht, erst mal basteln. |
| ...besser, als alles, was derzeit versucht wird | | von: sonpaed
erstellt: 21.12.2012 19:45:20 geändert: 21.12.2012 19:46:33 |
derzeit wird nichts "versucht". derzeit wird zwanghaft die umsetzung eines
rechtsanspruch auf schule übertragen. wobei jahrelang versäumt wurde,
koordiniert und gut vorbereitet diesen kommenden schritt für alle beteiligten
zu gestalten. dass dabei viel müll passiert, das - aufgepasst, dies bestreite ich
auch an keiner stelle - sehen alle beteiligten.
dass die fahrt stottert und ruckelt, einigen insassen das essen darüber
hochkommt, dies wird natürlich auch "oben" gesehen. unterhaltet euch doch
mal mit den dezernenten und der schulaufsicht.
in nrw soll versucht werden eine entschleunigung in den prozess zu bringen,
in dem z.b. eine umsetzung erst in klasse 1 und 5 angedacht ist. rechtlich
absolut nicht haltbar, lest doch mal kommentare von betroffenenverbänden
der eltern und sozialverbänden.
der "versuch" stellt also das dar, was ich oben mit "der macht des faktischen"
bezeichnet habe.
zur idee mit den "ausgelagerten klassen":
auch diese idee ist im referentenentwurf indirekt aufgenommen und im sinne
der inklusion verworfen worden. es wird expliziet davon gesprochen, dass das
gemeinsame lernen in der klasse bzw. der lerngruppe stattfinden muss.
mfg
sopaed |
| @sonpaed | | von: klexel
erstellt: 21.12.2012 19:59:04 geändert: 21.12.2012 20:00:09 |
1. Zitat: (aus dem Prof. Dollase-Link)
Das kann man von Deutschland sicher nicht behaupten. Wird die Inklusion übererfüllt?
Dollase: Das ist so. Es würde ausreichen, behinderte Kinder unter einem Schuldach zu integrieren. Niemand gibt vor, dies innerhalb der Klassen versuchen zu müssen. Aber es scheint politisch so gewollt zu sein
Das hat sich der Prof sicher nicht aus den Fingern gesogen, dafür wird er sicher irgendwo eine Regelung gefunden haben, sie uns aber nicht bekannt ist. Ich sehe das genauso wie er.
2. Zitat - (aus deinem letzten Beitrag):
in nrw soll versucht werden eine entschleunigung in den prozess zu bringen, in dem z.b. eine umsetzung erst in klasse 1 und 5 angedacht ist.
Genau SO wird es ab Sommer in Niedersachsen gemacht. Und wir halten das in keinster Weise für eine Entschleunigung, sondern wir haben alle das Gefühl, dass seit Jahren ein ICE durch die Schulen rauscht, der in jedem Wagen eine Neuerung mit sich bringt, die schnellstens umgesetzt werden muss. Nur bleibt uns dabei die Luft weg, so wie es passiert, wenn man zu dicht am Bahnsteig steht, wenn ein Zug vorbeirauscht. |
Beitrag (nur Mitglieder) |
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