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Forum: "Aussehen"
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 | Vielleicht sollte |  | von: elefant1

erstellt: 22.07.2008 09:30:04 |
man das alles mit etwas mehr Humor sehen?!
http://www.realschule.nordenham.de/new/artikel/nwz070703.htm
oder mal mit Schülern diskutieren.
Bei school-scout gibt es dazu bereits Unterrichtsmaterialen.
Ich plädiere für ordentliche Wohlfühl-Kleidung und das können auch Jeans sein, wenn sie der Person stehen. Was zur Vorbildfunktion gesagt wurde, möchte ich dennoch bekräftigen. Manches geht nun mal nicht (bauchfrei, zu tiefe Ausschnitte, tiefsitzende Hosen...)
elefant1 |
 | @hesse |  | von: tinele78

erstellt: 22.07.2008 12:00:33 |
Wo das Problem liegt?
(Mag sein, ich bin da zu sensibel, aber...)Das Problem ist meiner Ansicht nach, dass man den Eineindruck gewinnt, dass das Bevorzugen von lässiger, bequemer, schlabberig sitzender, verwaschener, unmoderner, bunter, gebatikter usw. Kleidung in eine Ecke gestellt wird mit
HAUSMÜLL,
RÜCKSICHTSLOSIGKEIT(also, ich würd mal sagen, die meisten Lehrer stinken eher unbeabsichtigt),
und PÄDAGOGISCHER DOPPELMORAL. Natürlich ist Vorbild die beste Erziehung. Darum wasch ich mich und meine Sachen ja auch regelmäßig, und ich bedecke meine Intimsphäre. Weil ich das auch von den Schülern erwarte. Hat was mit Rücksicht zu tun. Aber ich gestehe sowohl mir selber als auch ihnen das Recht zu, schlecht gekleidet zu sein. Dann passt es doch wieder!
Erinnert mich alles bissel an die Diskussionen früher in der WG, wann denn nun der beste Zeitpunkt zum Saubermachen sei. Wir haben uns nie geeinigt, nur um des Friedens willen Kompromisse gefunden.
Es besteht eben KEIN selbstverständlicher Konsens darüber, was ordentliche Kleidung ist. Und wenn jemand meint, das alleine festlegen zu können, dann bellen zu unrecht getroffene Hunde eben. Wauwauwau!
Viele Grüße, tinele |
 | @ tinele78 |  | von: hesse

erstellt: 22.07.2008 15:47:50 |
"Aber ich gestehe sowohl mir selber als auch ihnen das Recht zu, schlecht gekleidet zu sein. Dann passt es doch wieder!"
Das finde ich nun eine sehr seltsame Einstellung - bei allem Respekt! Und das hat wahrlich nichts mit "pädagogischer Doppelmoral" zu tun, wenn ich auf ordentliche und saubere Kleidung wert lege, was - ich wiederhole mich hier - bequeme und legere Kleidung keineswegs ausschließt.
Ich vermute fast, Du verwechselst hier den individuellen Geschmack in Bezug auf Mode (über den man immer streiten können wird) mit dem Tragezustand der Kleidung und dessen Wirkung auf andere!
Aber darüber sollte schon Konsens bestehen: In Berufen, die besonders viel mit Menschen zu tun haben, besonders in erzieherischen Berufen, ist auch die Kleidung wichtig, weil sie auf die anderen wirkt - ob ich will oder nicht!
Und ich kann es nur (nochmals) wiederholen: Meiner Erfahrung nach haben Schüler an Lehrer hier durchaus Ansprüche!
Keine/r muß im Kostüm oder Anzug herumrennen (ich selbst z.B. trage gerne Jeans), aber gewissen Mindestanforderungen muß die Kleidung m.E. gerecht werden.
Und Schülern keinen Rahmen auch im Sinne eines Vorbilds zu geben, halte ich für pädagogisch fragwürdig. Das klingt mir zu sehr nach Beliebigkeit, frei nach dem Motto: "Jeder kann machen, was er will, wie und wann er will. Alles andere ist wurscht!" Ich unterstelle Dir ausdrücklich diese Einstellung NICHT, will aber deutlich machen, sie verträgt sich mit unserem Beruf nicht!
Ob ich will oder nicht: Ich durch mein Vorbild, und erreiche ich doch damit (im Guten wie im Schlechten) mehr bei Schülern als durch übertriebene Strenge oder (was mindestens genauso schlimm, weil peinlich und mitunter anbiedernd wirkt)das Gegenteil, also in unserem Falle "Jugendstil"-Kleidung.
LG
Hesse |
 | Mein Kollegium |  | von: bernstein

erstellt: 22.07.2008 19:15:54 geändert: 22.07.2008 19:42:44 |
ist in jeglicher Hinsicht bunt, sowohl, was die Ansichten, die Fächer als auch die Arten und Weisen betreffen, sich zu kleiden: Da ist der korrekte Anzug, die Jeans und das T-Shirt, das Kostüm, der Schlabberpulli, der Folklore-Look, der angedeutete Punker-Look, aber alles ansprechend und schick. Ich muss sagen: Ich freue mich über diese Vielfalt und ich habe noch nie ein einziges Outfit eines Kollegen als ungepflegt empfunden, noch nie sind mir irgendwelche unangenehmen Gerüche in die Nase gestiegen. Ich möchte, dass diese Buntheit so bleibt.
Übrigens bin ich notorische Rucksackträgerin und benutze die gleichen feudalen Marken (Eastpack mit vielen Fächern, auch eins fürs Notebook) wie viele meiner Schüler. Ich würde gegen einen solchen "Rucksackerlass" schon allein aus gesundheitlichen Gründen protestieren. Für meinen Rücken ist das Tragen einer Aktentasche pures Gift. |
 | . |  | von: palim

erstellt: 22.07.2008 20:55:17 |
Hm, zur Vorbildfunktion fällt mir auch manches ein:
Wie wäre es, wenn Lehrer aus reiner Vorbildhaftigkeit dem Modekonsumterror Widerstand leisten würden?
zudem:
Mode hin oder her - meinem Freund, der eher aus dem Süden des Landes kommt - ist nach 2 Tagen aufgefallen, dass er mit seinem Jackett schlichtweg overdressed ist.
weiterhin:
Ich trage nahezu alle Tage im Jahr eine Regenjacke - weil sie praktisch ist im gelegentlich windigen oder regnerischen Norddeutschland...
... und stets einen Fahrradhelm - aus reiner Vorbildhaftigkeit, denn nicht nur Schülerköpfe sind schützenswert.
Meine Frisur würde ich gerne anders tragen, denn ich mag meine langen Haare und schüttle sie gerne für andere ... wenn da nicht die Läuse wären ... also bin ich dazu übergegangen, die Haare zu bändigen - solange Läuse in der Nähe sein könnten.
Meine Schulleiterin trägt ihre Lederhose, wenn es schneit, damit sie damit Rodeln gehen kann.
Ich finde barfuß prima, wenn es in meinem Klassenraum über 25 Grad ist, Gummistiefel, wenn wir auf dem Bauernhof sind und zur Lesenacht komme ich auch nicht im Negligee.
Gut, aus modischen Gesichtspunkten bin ich keine Augenweide ...
... aber ich finde ich kränke den Betrachter nicht und beleidige nicht seine Augen.
Was ich erwarte? Nun ja, ich finde Modepüppchen gehören auf den Laufsteg und nicht in die Schule und ich finde, Parfum kann aus der Schule verbannt werden, als allergener Reizstoff schlichtweg verboten sein.
Palim |
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