es ist so einfach.
warum es nicht überall so ist, hat vielleicht damit zu tun, dass es weniger geld kosten würde, weniger schäden anrichtet, dass so viele leute schule sich so nicht vorstellen können oder wollen, dass lehrerinnen und lehrer nicht ausgebildet werden für so einen umgang mit dem lernen, mit kindern und jugendlichen. dass es so anders ist als verbreitet üblich.
kürzlich wurde ich zum ersten mal von einem lehrerfortbildungsinstitut gefragt, ob ich eine veranstaltung zu kooperativem lernen machen würde.
ja, ich würde.
(ich mach sowas ja immer wieder mal für freie schulen)
es wird wohl nicht zustandekommen, weil ich meine arbeit bezahlt haben muss.
Schüler als Ware ? Im Film wurde eine ausgebrannte Lehrerin gezeigt, der ein Kollege die von dir oben vorgenommene Interpretation als "Ausweg", "Vermeidungstrategie" aus der burnout-Falle anempfohlen hatte. Die Lehrerin hat sich dieser Sichtweise im Film nicht angeschlossen, aber sie erinnerte sich gegen Ende das Filmes resignativ an diesen Vorschlag ihres Kollegen. Vielleicht gibt es im Schulalltag wirklich verschiedene Anhänger dieser "Strategie", bei mir persönlich klappt sie aber nicht. Das ist gut so. Immerhin bin ich kein technokratischer "Bildungslieferant", arbeite mit Menschen und nicht mit "Kultur-Zielgruppen".
oder ob ich sage, dass das verhalten des verhaltenskreativen in seiner konkreten situation für ihn die einzig sinnvolle möglichkeit des ausdrucks ist. .. richtig! aber dann müssen eben auch die möglichkeiten vorhanden sein, auf dieses verhalten entsprechend reagieren zu können und das geht im pulk von 27+ schülern eben nicht...
ich fühl mich mit angesprochen.
Doch, es geht.
Nur darfst Du so eine Klasse nicht als Pulk sehen und nicht denken, es seien "zu viele" anwesend.
Wenn sie selbstständig lernen dürfen, gerne auch miteinander, dann ist für den Lernbegleiter immer Zeit Fragen zu beantworten und einzelnen Lernenden positive Rückmeldungen und Kommentare zu geben.
Ich hatte Lerngruppen mit bis zu 40 Kindern aus verschiedenen Jahrgängen.
Sonderschule für "schwierige" Kinder und Jugendliche aus "schwierigen" Lebensverhältnissen mit bis zu 25 Kindern oder Jugendlichen.
In solchen Schulen hab ich angefangen zu lernen dass ich vollkommen anders als üblich mit Lernenden umgehen sollte.
In der Hauptschule in Berlin Kreuzberg, in die ich mal eingeladen war und mit einer 8. Klasse zwei Stunden lang gearbeitet habe, waren nur 10 Jugendliche, aus ca. 7 Ländern.
Mehr hielt man in einer Klasse nicht für tragbar.
in hochproblematischen hauptschulen mit schwerstpubertären schülerInnen - zumindest erfahre ich dies in meiner schulwirklichkeit. wäre auch schlimm, wenn es nicht funktionieren würde. dann könnten wir den laden gleich zu machen.
entscheidend ist die haltung gegenüber den kids. wenn ich nur den"pulk" mir gegenübr sehe, der es boshafterweise darauf anlegt, mir MEINEN UNTERRICHT kaputt zu machen, ich also ständig auf der hut sein muss - dann werde ich natürlich an zwei/drei verhaltenskreativen (die ich bislang minimum in jeder klasse entdecken konnte!) kläglich verzweifeln und letztendlich scheitern.
bei uns funktioniert es, dass mensch sich zeit für einzelne schülerInnen nehmen kann. alles eine frage der organisation. dann bleibt auch der rest nicht auf der strecke...
eine form der organisation, die ein eingehen auf die kids ermöglicht, beschreibt rolf hier immer wieder.
der rest der schüler bleibt auf der strecke!
-wo bleibt der rest, wenn ich die kreativen nicht mit ins boot hole? ist lernen in einem kampffeld klasse (lehrer auf der einen - schwierige schüler auf der anderen seite) möglich?
der rest der schüler hat immer auch lernerfolge im sozialbereich, wenn ich meinen umgang mit den "ausgeflippten" transparent mache. auch profitieren sie von bestimmten umgangsweisen, wie z.b. klare strukturierung, ritualisierungen etc..
ich bin lehrer, kein psychologe oder sozialarbeiter!
schon klar. für mich ist ein "lehrer" in erster linie pädagoge. und darin steckt viel psychologie und sozialarbeit. und die veränderte kindheit und jugend der heutigen zeit erfordert immer mehr pädagogische arbeit.
in dem sinne, dass lehrer mit obigem argument zum ausdruck bringen wollen, dass sie pädagogisch nur unzureichend ausgebildet sind - in diesem sinne stimme ich dem argument voll und ganz zu.
du bist während der schulaktiven zeit nicht ausgebrannt und hattest eine hohe resilienz. möchtest du uns dafür deine (5) wichtigsten erfolgsgeheimnisse nennen ?
wäre sicher verständlicher, wenn andere das beschreiben, sopaed oder poni oder kla1234 z.B.
Auf meiner website steht das was ich dazu weiß,
www.selbstbestimmteslernen.de