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Forum: "Jammerlappen Junglehrer?"
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| ... | | von: panter
erstellt: 19.11.2008 19:50:35 geändert: 19.11.2008 19:52:50 |
als ich meinen Beitrag vorhin geschrieben habe, habe ich leider nur bis zur die bisherigen Beiträge gelesen gehabt. Hab das nun nachgeholt und mir brennt einiges unter den Fingernägeln!
Ich würde ja nichts sagen, wenn sonst alles in Ordnung wäre. Aber von den 6 Kollegen/Kolleginnen, die in den letzten 2 Jahren gekommen sind, sind 2 sehr gut, eine ok und 3 total Mist. Das sind 50% Versager! Ein wenig viel!
Darf ich mal ganz dezent nachfragen woher du dir so sicher sein kannst, dass drei von den Junglehrern totaler Mist sind? Stehst du bei ihrem Unterricht hinten der Klasse und hörst zu?
Weiters wurde die Frage gestellt, wie das dann bei denen in 10 - 25 Jahren aussieht. Wahrscheinlich so, dass ihnen die Aufgabe leichter von der Hand geht, weil sie eine gewisse Routine bekommen haben, die die älteren Kollegen bereits erreicht haben.
Hier möchte ich noch kurz anhängen, dass an meiner Schule meist die älteren über diverse Aufgaben "jammern", die halt mit der Zeit neu dazugekommen sind. Nur denken sie oft nicht daran, dass dies auch neue sachen für uns Junglehrer sind. Denn auf solche Dinge wie zum Beispiel Förderdokumentationen und Differenzierungsdokumentationen für jedes Kind wurden wir während unserer Ausbildung nicht hingewiesen. (Gut, das gab es nämlich da auch noch nicht!)
Was ich eigentlich damit sagen will, ist ganz einfach, dass ich es schade finde, dass manche vergessen, wie anstrengend der Anfang doch sein kann. Und diese Einstellung - die Junglehrer wirken so demotiviert usw. - spiegelt sich im Verhalten der älteren oft wieder. Meint ihr nicht, dass das nicht auch demotiviert?
Wie vorher bereits erwähnt, habe ich Familie. Ich bin 25 Jahre alt, verheiratet und seit 4 Jahren als Lehrerin tätig. Vor 3 Jahren ist meine Mutter gestorben, was mir den Boden unter den Füßen weggerissen hat. Seit dem ging es mit meinem ebenfalls sehr kranken Vater Berg ab und er ist nun ein Pflegefall und ich kümmere mich gerne um ihn. Trotzallem stehe ich jeden Morgen um fünf Uhr auf, freue mich auf die Schule, obwohl ich 1 1/2 Stunden dorthin brauche, sitze nachmittags ziemlich lange vor den Vorbereitungen, organisiere in der Schule das Schulbuffet und den Chor und falle abends um 11 Uhr totmüde und ausgebrannt ins Bett. Doch so richtig tief schlafen kann ich nicht, da ich mit einem Ohr immer darauf höre, dass das Beatmungsgerät meines Vaters auch wirklich richtig funktioniert!
Doch nimmt jemand Rücksicht auf die Situation? Nein! Weil es ist ja "nur" mein Vater und nicht ein kleines Kind, auf das ich aufpassen muss.Ich sehe in der Früh auch kaum aus den Augen, bin meist um viertel Acht bereits in der Schule, bleibe oft noch ein bis zwei Stunden länger und "jammere" oft. Doch werden die SchülerInnen gefragt, wie sie mich finden? Nein! Und wie erwähnt, sind sie alle zufrieden mit mir. Oder warum bekomme ich sonst einmal in der Woche Blumen, oder kleinere Geschenke oder Applaus und andere kleinere Komplimente?
Ich würde die älteren Kollegen einfach nur gerne bitten, daran zu denken, dass hinter dieser vielleicht demotivierenden Haltung immer ein Grund steckt und diesen zu erst zu hinterfragen, bevor man alle über einen Kamm schert - und so hören sich einige Beiträge in diesem Forum an.
Verzeiht mir, dass ich teilweise etwas rüde klinge, aber ich musste echt mal Dampf ablassen. Oder wie es wahrscheinlich richtig heißt - einfach mal wieder "jammern". |
| Es scheint wohl | | von: ysnp
erstellt: 20.11.2008 13:09:00 geändert: 20.11.2008 13:10:32 |
unterschiedliche Erfahrungen zu geben.
Zu Junglehrern: Ich selbst habe noch an keiner Schule im Grund- und Hauptschulbereich, an der ich war, Junglehrer sprich Referendare als "Jammerlappen" erlebt, eher im Gegenteil: die meisten waren ziemlich zurückhaltend und auf ihre 2. Prüfung fixiert. Sie hatten andere Probleme als rumzujammern. Ich kann mich nur an eine Referendarin erinnern, die ziemlich arrogant uns gegenüber auftrat. Leute, die nach der 2. Prüfung bei uns angefangen haben, haben sich ganz normal und unauffällig eingegliedert.
Zum "Jammern" generell:
Hier kenne ich vor allem das Beklagen einiger Teilzeitkräfte, dass sie diesselben Verpflichtungen haben wie Vollzeitkräfte.
An keiner Schule, in der ich bisher war, habe ich mitbekommen, dass ein Lehrer vehement Rücksicht auf private Organisationsprobleme eingefordert hat. Vielleicht ist das aber auch an Schulen, wo man viele verschiedene Klassen hat, wie an den Realschulen und Gymnasien etwas anderes; da kann ich mir schon vorstellen, dass viele Hohlstunden lästig werden können.
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