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Forum: "Frust, Frust, Frust und Trauer"
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| . | | von: inskaltewasser
erstellt: 28.01.2011 21:30:51 geändert: 28.01.2011 21:35:16 |
Hier in RLP wird viel fachfremd unterrichtet.
"Wie weit wurdest du in den Beruf eines Lehrers einbezogen. Hast du "nur unterrichtet" oder musstest du z.B. auch Schulcurricula schreiben oder einen Fachbereich führen? Musstest du Elterngespräche führen und Klassenkonferenzen organisieren? Musstest du in einer Steuergruppe arbeiten oder auf Etatkonferenzen oder im Schulvorstand mitwirken? Musstest du Prüfungen oder Kolloquien abhalten? Hast du mehr als nur Inhalte an die Kinder vermittelt?"
Ich denke diese Fragen sind ein bisschen aufrüttelnd gemeint.
Also: Unterrichtet, Klassenarbeiten geschrieben, Noten gemacht, Klassenkonferenzen mitdurchgeführt und Elterngespräche : JA
Die anderen Punkte selbstverständlich nicht.
Ich möchte aber ehrlich gerne wissen, sind das Dinge, die man im Studium lernt oder im Referendariat oder durch interner Fortbildung und Lerning by Doing?
Ich habe ja auch die Lehrerausbildung nicht schlecht gemacht, sondern in Frage gestellt, wieso einem Mensch der seit 14 Jahren im Berufsleben steht, nicht die Möglichkeit über eine Eignungsprüfung zur Zulassung zum Refendariat gegeben wird.
Das kann man ablehnen oder nicht. Das ist sicherlich der persönlichen Meinung und Erfahrung überlassen.
In RLP zum Ref als Quereinsteiger zugelassen werden kann, wer einen Hochschulabschluss besitzt. Egal in welchem Fach.
Ich stelle halt einfach die Frage in den Raum, wieso kann man in Einzelfällen und nach einem erfolgreichem Praktikum (z.B. ein Jahr) eben nicht auch Nichtakademikern bei dem akuten Lehrermangel die Möglichkeit eröffnen?
Rein menschlich kann ich das gut verstehen, da hat man ein Studium und Ref gemacht und jemand Dahergelaufenes behauptet sie könne es auch.
Aber ich sagte ja, dass ich mir wünschte ins Ref aufgenommen zu werden. Denn auch Menschen ohne Hochschulabschluss können durchaus über großes Wissen und Interlekt verfügen.
Verstehe mich nicht falsch, ich will mich nicht streiten.
Vielleicht würde ich als studierte Lehrerin auch so wie du denken.
PS: Gott sei Dank hatte ich eine tolle Kunstlehrerin bei der wir auch Tests und Arbeiten schrieben.
Meine Hauswirtsschaftslehrerin war eine furchtbare alte Sadisten unter der meine Mutter schon gelitten hatte. Diese Frau war im Lehramt falsch aufgehoben.
@galadriel
Soll ich dir eine PN zu dem Thema mit der Nachhilfeschule schreiben? Ich denke, dass führt an dieser Stelle zu weit.
Ich schmeiße nur mal ein paar Stichworte in den Raum:
Viele Kinder mit psychischen Problemen oder welche mit Legasthenie, Dyskalkulie, LRS, AD(H)S, Aspger, die alle bei mir nicht richtig aufgehoben sind, sondern zu entsprechenden Fachpersonal gehören.
Flächendeckende Einführung von Ganztagsschulen bei uns in der Gegend.
Hohe Fixkosten, da man weiter in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen muss.
500€ Deutsche Rentenversicherung
300€ Krankenversicherung
200€ private Rentenversicherung
100€ Berufs- und Betriebshaftpflicht
etc...
Da ist noch kein Material, Mieten und was sonst alles so anfällt enthalten.
Wieviel Geld man da für eine Einzelstunde nehmen müsste können die Meisten nicht tragen.
Sind die Gruppen größer 2-3 Kinder ist kein ordentlicher Lerneffekt da.
Deshalb habe ich die Vollzeitnachhilfe eingeschränkt und arbeite Vormittags anderweitig.
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| @inskalte...... | | von: frauschnabel
erstellt: 29.01.2011 07:38:47 |
Ich möchte aber ehrlich gerne wissen, sind das Dinge, die man im Studium lernt oder im Referendariat oder durch interner Fortbildung und Lerning by Doing?
Ich sag mal vorsichtig so, bis auf die Didaktik- und die Sprech- udn Stimmseminare hätte ich mich wärend des Studiums auch in die Bibliothek setzen können und da mir mein Wissen aneignen. Ich hatte jedoch auch eine miese Note im ersten Examen. Ich hab das Studium gehasst, aber mein Traum war es eben Lehrerin zu werden. Also Augen zu und schnellstmöglich durch.
Viel gelernt habe ich im Ref, das war wirklich ganz effektiv auch wenn ich die Struktur der Ausbildung mehr als fragwürdig finde, aber der Lernzuwachs ist m.E. enorm gewesen. Auch durch den ständigen Austausch gleichgesinnter.
Na und im richtigen Schulleben lernt man ständig dazu, schaut sich was ab, tauscht sich aus.
Aber ohne Ref ist es irgendwie ungleich schwieriger, denn man bekommt dort (zumindest bei uns) grundlegende Dinge, rechtliche Dinge und Tipps und Kniffe gelernt, die nicht zum alltäglichen Lehrerbrot gehören.
Kurz und gut! Ohne Ausbildung geht es nicht, aber heilige Kühe sind Lehrer auch nicht
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| @inskaltewasser | | von: biwak
erstellt: 31.01.2011 02:05:44 geändert: 31.01.2011 02:25:01 |
Rhauda stimme ich zu,
Hauswirtschaft als einzelnes Fach wird so nicht ausgebildet , wir haben immer die Kombi mit Wirtschafts- bzw Arbeitslehre (kommt aufs Bundesland an) aber wo sollen die Absolventen herkommen ,wenn in NDS das Fach nicht so gelehrt wird
@inskaltewasser: ich denke wir leben in einer Gesellschaft,in der bestimmte Regeln, hier Zeugnisse als zuverlässige Dokumentation der Leistungsfähigkeit gelten. Will sagen, wir verlassen uns als Gesellschaft auf amtliche Nachweise. Das bietet den Vorteil, nicht jeden Einzelfall in einem persönlichen Kennenlernen auf fachliche Kompetenz zu prüfen. Das rechtfertigt auch den Rahmen der öffentlichen Finanzierung der Bildung, da Du selbst festgestellt hast,dass private Nachhilfe nicht den Kostenrahmen erfüllt.
Ob diese Nachweise der Leistungsfähigkeit zuverlässig sind, müssen wir rhauda oder andere fragen- sie werden aber anerkannt.
Ohne 2. Staatsexamen arbeite ich an Volkshochschulen und kann dementsprechend deine Bedürfnisse gut nachvollziehen, aber auch hier entwickeln wir Curricula, um uns z.B. für die zentralen Abschlussprüfungen zu rüsten.
Grüßleins
biwak
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