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Forum: "Hausaufgaben=Religiöse Diskriminierung?"

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Ach nee: Sobald es grundsätzlich wird, ziehst du dichneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: lupenrein Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2014 13:29:24 geändert: 21.09.2014 13:35:15

auf unflätige, ehrenrührige Bemerkungen zurück?
Du nennst Braunen Scheiß":

"Da gab es zuerst dieses weit überwiegend christliche deutsche Volk, das nach dem 2. Weltkrieg ein Grundgesetz als Basis für ein demokratisches Staatswesen quasi "verordnet" bekam."
Frag mal die Alliierten. Übergestülpt war es schon -aber dafür muß man in Geschichte aufgepaßt haben

"Gesetzeskonform sollte er schon sein, und zwar mit unseren Gesetzen, nicht mit denen im Kongo oder am Hindukusch oder anderswo." siehe z. B. hier:http://www.4teachers.de/url/6128
Im Kongo herrscht der nackte Terror.
Ok, am Hindukusch "wird das Grundgesetz auch verteidigt" ungefähres Zitat eines deutschen Politikers. Ich bin da anderer Meinung - "Brauner Scheiß.."?


"Ich möchte nämlich als Deutscher deutlich lieber in der Bundesrepublik Deutschland leben als in einer wie auch immer gearteten "Islamischen Republik Alamania", in der die Scharia regierte."
Liest du eigentlich keine Zeitung?

Sittenpolizei in Wuppertal - selbst ernannte "Richter" in bestimmten muslimisch geprägten Bevölkerungs-Kreisen
Dazu der tägliche "Wahnsinn": "Mein Kind kann aus religiösen Gründen nicht am Schwimmunterricht teilnehmen...
"Diskriminierung christlicher Schüler in staatlichen Schulen durch andersgläubige Schüler..
Antisemitische Äußerungen von hier lebenden Migranten - vorgeblich islamisch...

"Brauner Scheiß"?
Übrigens halte ich deine Äußerungen mir gegenüber für ziemlich unqualifiziert, beleidigend und unangebracht.



@missmarpel93neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: bakunix Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2014 13:36:55 geändert: 21.09.2014 13:38:06

"Schon doof, wenn der einfache aber interessierte Staatsbürger bessere Rechtskenntnisse der Materie besitzt als verbeamtete Kräfte."

Das kann zutreffen, nur: in meinem Fall nicht. Es geht doch nicht zuvorderst darum, was im GG oder in den Länderverfassungen steht. Es geht um die Differenz der gelebten Praxis zu den textlichen Festsetzungen vor mehr als sechs Jahrzehnten. Die gesellschaftlichen Vorstellungen durch und durch christlicher Politiker in einem durch und durch christlichen Land von damals sind andere als heute. Der Einfluss der Amtskirchen ist jedoch so groß, das sich kaum ein Politiker trauen würde, eine Änderung herbeizuführen. Wir wissen doch alle, dass das GG immer wieder "angepasst" wird. Doch der theologische Bereich ist tabu. Nach der Wende wurde sogar den religionsfernen neuen Bundesländern die üblichen Konkordatsinhalte aufgedrückt.


@bakunix: Das Grundgesetz ist zwar sehr alt, ist aberneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: lupenrein Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2014 13:43:02

ziemlich oft an die gesellschaftliche Wirklichkeit angepaßt worden - und ist die Basis unseres Staatswesens -

"Isso" - würden meine Schüler an der Gesamtschule kurz, aber treffend sagen.

Auch wenn unser GG nicht immer die allerneuesten Strömungen widerspiegelt - das darf es als Basis unserer darauf verfaßten Gesellschaft ja auch nicht - enthält es dennoch die Grundfesten unserer Gesellschaft, die wir als Lehrer offensiv verteidigen müssen.


@ rojiblanconeuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: amann Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2014 14:25:15

auch ich finde deine Art zu schreiben gegenüber lupenrein beleidigend und unfair. Die Gewohnheit, alles was man selber nicht für richtig hält, als "braun" abzuqualifizieren, vereinfacht natürlich das Leben; dann muss man sich mit den Argumenten nicht auseinandersetzen. Wahrhaftig ist es aber nicht. Auch die weitere Diskussion macht dann keinen Spaß mehr.

Weiterhin verwundert mich, wie leicht einige achselzuckend unsere geltenden Verfassungen als irrelevant betrachten. ok, bei Bakunin-Anhängern ist es nicht so verwunderlich. In diese Richtung möchte ich fragen, welchen Staat ihr denn für vorbildlich haltet. Frankreich? USA?


Nochmals zur Ausgangsfrageneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: manuelisa Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2014 14:33:57

Die Sache mit den Hausaufgaben betrifft doch nicht nur Religion. Ich verstehe daher die Aufregung nicht ganz.

Beispiele:

- Am Nachmittag ist Jungensport. Die Mädchen haben frei. (Wegen der Halle haben sie vormittags Sport: Die Mädchen haben Hausaufgaben, die Jungen nicht.

- Am Vormittag findet Französisch statt, am Nachmittag Technik und Mum Auch hier: Die Französischschüler haben Hausaufgaben, der Rest nicht.

Was heißt überhaupt "Diskriminierung"? Die Schüler erhalten Übungsaufgaben. Das entspricht doch dem Sinn der Schule. Und es müssen ja nicht immer langweilige Aufgaben zum Abschreiben sein. Es gibt sicher auch immer wieder Themen, bei denen "ethische" Fragen eine Rolle spielen.


Gruß Manuelisa


@amannneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rojiblanco Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2014 14:35:11

Das kannst Du so empfinden, das ist Dein gutes Recht.

Mein Ziel ist es aber nicht gewesen die Person, die ich nicht kenne, zu beleidigen, sondern seine Aussagen provokativ als das kenntlich zu machen, was sie sind. "Brauner Scheiß"!

Wenn nun jemand das eins zu eins auf die Person überträgt, so ist das nicht mein Anliegen gewesen.


Warum es "Brauner Scheiß" ist, ganz kurz:

a) Es gibt gewisse Gruppierungen (Google hilft) die den Mythos des "aufgezwungenen GGs" vor sich her tragen. Wie auch den Mythos des Versailler Diktates oder den nachträglich aufgestellten Krematorien.

Wer sich argumentativ auf diese Seite stellt, muss damit rechen, dass er Gegenwind bekommt.

Zumal seine Behauptung (mit dem zynischen Hinweis "wer sich in der Geschichte auskennt") des "aufgestülpten" GGs durch die Alliierten so nicht halten lässt.

Ich will dem auch gar nicht so viel Platz hier einräumen oder gar die Diskussion verlagern.

Aus diesem Grund nur so viel:


Präambel
Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt dieses Grundgesetz gegeben. Die Deutschen in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen- Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen haben in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollendet. Damit gilt dieses Grundgesetz für das gesamte Deutsche Volk.


http://www.bpb.de/nachschlagen/gesetze/grundgesetz/44186/einleitung-und-praeambel


Zu seinen Einlassungen bzgl. Kongo und der Scharia muss man nicht viel mehr sagen, als das es einzig und alleine um negativ Abgrenzung gegen die "primitiven" Anderen geht.

Islam wird hier mal wieder direkt mit Scharia zusammen gehauen und als Gefahr für Deutschland (hahahaha!) beschrieben.

Das 99,9% aller Muslime in Deutschland nichts mit der Scharia zu tun haben, wird geflissentlich übersehen. (Oder absichtlich?!)

Auf diesem Niveau lohnt keine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Gegenstand. Daher verkürzt und provokativ: Brauner Scheiß!


Wenn ich hier behaupten würde, der Religionsunterricht dient dazu die Hexenverbrennung wieder aufleben zu lassen, weil Gott das so befiehlt, dann würdet ihr mir hier auch alle zu Recht den "Finger" zeigen.

Achja und dann noch der Kongo...

Wer die Probleme dort auf die Religion als einzigen Faktor reduziert und das ganze dann noch in einem Thread über Ersatzreligionsunterricht in Deutschland anbringt, der hat halt leider nicht viel verstanden oder möchte wieder ein Zerrbild zeichnen und zwar GEGEN eine bestimmte Gruppe.


Ich bin aber bereit des lieben Friedens Willen auf die Bezeichnung "Brauner Scheiß" ab jetzt zu verzichten und das "Braun" zu streichen. :)


Was ist denn Jungensport?neuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rojiblanco Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2014 14:35:56

s.o.?


Zurück zu den Hausaufgabenneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: ysnp Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2014 14:36:28 geändert: 21.09.2014 14:46:07

Ich habe viele Beiträge nur überflogen und weiß nicht, ob dieser Gedanke in irgendeiner Äußerung schon drinsteckt.

Wir geben Hausaufgaben in der Regel zur Vertiefung des Unterrichtsstoffes und nicht, damit die Schüler sinnlos beschäftigt sind.
Da du den Religionsschülern keine Hausaufgaben geben darfst, würde ich das Problem ein bisschen anders lösen. Die Relischüler haben ja keine Möglichkeit zu üben. An diesem Tag würde ich das mit den Hausaufgaben höchstens als freiwilliges Übungsangebot für alle ansetzen, also keine zwingend notwendige Hausis geben.
Ich selbst käme immer in Verlegenheit: Wenn ich den anderen notwendige Pflichthausaufgaben gäbe, nehme ich den anderen ja die Chance zum Üben.

Indem du aber einem Teil Hausaufgaben gibst und dem anderen nicht und das sozusagen von der Konfession abhängig machst und nicht vom Leistungsstand, signalisierst du die Nichtnotwendigkeit der Hausaufgaben. Von daher finde ich schon, dass hier die falschen Signale gesetzt werden und der Vater genau auf diesen Zug aufspringen kann.

Kann man eigentlich die Ethik nicht parallel legen? Dann wäre das Problem gelöst.

P.S.: Ich habe jetzt auch den Beitrag mit dem Sport gelesen.
Ich denke allerdings, dass dann in dem Fall am Ende der Woche jeder wieder auf dem gleichen Stand mit den Hausaufgaben ist. Wenn die Hausaufgaben über mehrere Tage aufgegeben werden, ist das eine andere Sache.


@bakunixneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: missmarpel93 Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2014 15:00:42

... sogar den religionsfernen neuen Bundesländern die üblichen Konkordatsinhalte aufgedrückt.

Soweit mit bekannt, sind die Gebiete der ehemaligen DDR dem Gebiet des geltungsbereiches des GG beigetreten. Das heißt sie haben sich das selber übergestülpt.

Das Konkordat ist zwischen dem Dritten Reich und dem Vatikan geschlossen worden, die BRD hat diese Verträge als Rechtsnachfolger geerbt. Um sie aufzuheben bedarf es aber neuer Verhandlungen mit dem vatikan und keiner GG-Änderung.

Wenn der Vatikan einer Aufhebung der Konkordatsregelungen nicht zustimmt - warum sollte er? -, dann gibt es nur noch die Möglichkeit die BRD aufzulösen und als Teil eines europäischen Staates, nicht aber als Nationalstaat weiter zu betreiben.


:o :o :oneuen Beitrag schreiben zur Forenübersicht   Seitenanfang
von: rojiblanco Userprofil anzeigen Nachricht senden erstellt: 21.09.2014 15:25:35 geändert: 21.09.2014 15:31:47

Die BRD ist und war nicht der Rechtsnachfolger und hat auch nichts "geerbt".

man Leute, ehrlich, Halbwissen schön und gut, aber so geht das doch nicht...

Bundesverfassungsgerichts-Uteil von 1973 über den Grundlagenvertrag:

„Mit der Errichtung der Bundesrepublik Deutschland wurde nicht ein neuer westdeutscher Staat gegründet, sondern ein Teil Deutschlands neu organisiert (vgl. Carlo Schmid in der 6. Sitzung des Parlamentarischen Rates – StenBer. S. 70). Die Bundesrepublik Deutschland ist also nicht ‚Rechtsnachfolger‘ des Deutschen Reiches, sondern als Staat identisch mit dem Staat ‚Deutsches Reich‘, – in bezug auf seine räumliche Ausdehnung allerdings ‚teilidentisch‘, so daß insoweit die Identität keine Ausschließlichkeit beansprucht(...).




Thema Konkordat:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichskonkordat#Fortdauer_des_Vertrags_nach_1945

Machen wir es kurz:

Auf Beanstandung des Apostolischen Nuntius beantragte die Bundesregierung, das Bundesverfassungsgericht möge feststellen, dass das Reichskonkordat vom 20. Juli 1933 in der Bundesrepublik Deutschland unverändert fortgeltendes Recht sei und dass das Land Niedersachsen durch Erlass der §§ 2, 3, 5, 6 und 8–15 des Gesetzes über das öffentliche Schulwesen in Niedersachsen vom 14. September 1954 gegen das in Bundesrecht transformierte Reichskonkordat verstoßen und damit das Recht des Bundes auf Respektierung der für ihn verbindlichen internationalen Verträge verletzt habe.

(...)

Daher wurde der Antrag der Bundesregierung mit der Entscheidungsformel:

„Der Antrag der Bundesregierung wird zurückgewiesen.“

abgelehnt.


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