war ich ja noch bereit, nachzudenken, zu argumentieren, abzuwägen,  meine Meinung zu äußern.

Aber jetzt kann ich nur noch sagen: Was für ein Schwachsinn. 

Sorry, so etwas hab ich noch nie geschrieben, aber hier kann ich nicht anders.

Was genau soll daran Schwachsinn sein?

ein solcher Satz:

Ich hoffe, dass ich keine Referendare mehr bekomme. Zum einen will ich in der Oberstufe lieber richtige Lehrer haben, diemich auf das Abi vorbereiten.

Da kann ich mich klexel nur anschließen.

Stimmt doch, ein Referendar ist kein richtiger Lehrer. Er hat gerade mal das erste Staatsexamen hinter sich, aber steckt noch mitten in der Ausbildung. Er hat noch keinerlei Erfahrung im Unterrichten und kann so überhaupt nicht einschätzen, welche Lern- und Lehrmethoden für eine Klasse die richtige ist. Es werden lauter tolle Konzepte von irgendwelchen Profs an der Uni ausprobiert, die in der Fachliteratur toll klingen, aber im Unterrichtsalltag absolut sinnbefreit sind. Man nehme das Beispiel Gruppenarbeit. Es gibt keine unproduktivere Lernmethode als Gruppenarbeit. Dass sich ein Junglehrer ausprobieren muss ist keine Frage, aber Oberstufenschüler als Versuchskaninchen zu missbrauchen und so ihren Abischnitt zu gefährden, ist ziemlich gefährlich.

so genau liest du anscheinend doch nicht, sonst hättest du meinen tipp von gestern gelesen (und ich hätte jetzt nicht mehrere doppelposts von dir löschen müssen).

was deine meinung betrifft: mit jedem beítrag von dir offenbart sich mehr und mehr deiner inneren einstellung und dass da womöglich ein ganz andres problem zugrunde liegt. wie du über referendare denkst und was du tust,wenn du lehrer außerhalb der schule triffst, da tust du mir nur mehr leid.

off topic: ich traf neulich einen schüler (11 jahre) von mir zufällig in einem großen einkaufzentrum. ich saß beim Kaffee, sozusagen öffentlich zwischen den geschäften, wie das so in einkaufszentren ist. im vorbeigehen hat er mich gesehen, blieb mit offenem mund wie angewurzelt stehen und strahlte dann übers ganze gesicht und grüßte mich überschwänglich und hüpfte auf und ab (und musste jedem aus seiner familie erklären, wer ich bin). ich bin mir sicher, dass er sich nicht deshalb gefreut hat,weil er mich so mag, sondern weil er eben die erkenntnis hatte, lehrer gibt es auch außerhalb der schule............

Die amerikanische Soziologin April Th. First hat in ihrem neuesten Buch „Cultural characteristics and their influence on the learning climate” überlegenswerte Relationen aufgedeckt. So sieht sie die Erfolge des finnischen Schulsystems in der „naked solidarity“, dem unbefangenen Umgang miteinander durch gemeinsame Nacktsaunagänge.
Der griechische Sprachforscher Kako Asteio hingegen schreibt den Erfolg der Finnen bei Pisa in seiner Habilitation „ glossa synchysi“ den untertitelten Filmen im Fernsehen zu, die früh zum Lesen und zu Fremdsprachenkenntnissen führen.
 
Der Franzose Arthur Non-Sens weist in seiner grundlegenden Arbeit «Travail en groupe en tant que domaine d'apprentissage social » darauf hin, dass die Erfolge der sozialen Arbeitsformen besser sind als der neuseeländische Frontalunterricht. Außerdem seien sie weitgehend Lehrerunabhängig; auch die plus grande prune könnte damit die vorgegebenen Lerninhalte vermitteln.
 
Respektieren wir also das vielfältige Meinungsspektrum. Aber respektieren heißt nicht akzeptieren.
rfalio

  April Th. First und Non-Sense?  

Geht's noch oder Zufall?

lisae

Ich wollte ja eigentlich hier nicht mehr schreiben, aber dieser Satz von dir hat mich zur Umkehr gezwungen:

Wenn z.B. ein kleines Mädel mit piepsiger Stimme vor der Klasse steht, wird es von der Klasse niemals respektiert, egal ob geduzt wird oder nicht.

W.t.f.???

Du gibst dich ja als enormer Kenner der Schulszene aus, und vor allem hast du genaue Vorstellungen von Respekt und wie man sich diesen angeblich erarbeitet oder verdient oder erkämpft (so genau verstehe ich nicht, was man tun muss. Ich bin an meiner Schule eine Respektsperson, weil ich jedem mit Achtung, Freundlichkeit, Zugewandtheit, Ehrlichkeit, Humor und Konsequenz begegne. Das scheint zu reichen!). Jetzt sage ich dir mal, was ich meinen Schülern beibringe:

Wer klein ist, kann dafür nichts, und wer eine Piepsstimme hat, der kann dafür auch nichts. Dinge, für die man nichts kann, sind einer Bewertung unwürdig. Auslachen ist generell menschenunwürdig. Lasst uns hören, was diese (kleine, piepsige) Person da vorn zu sagen hat, und lasst uns ihr danken für den Mut, da vorne zu stehen.

Respekt hat nichts mit deinem Du- und Sie-Thema zu tun. Respekt hat etwas mit Haltung zu tun.

Im Übrigen bin ich ganz bei seplundpetra und seinen Ausführungen (danke dir übrigens für deinen langen Bericht. Obwohl du um Einiges jünger bist als ich, decken sich deine Erfahrungen mit meinen, und anscheinend hat sich doch gar nicht so viel verändert wie ich dachte)

(Deinen Hinweis habe ich gestern sehr wohl gelesen, ich dachte jedoch, ich wäre schon abgemeldet und hatte deswegen die Seite aktualisiert. Warum durch aktualisieren ein Beitrag mehrfach gepostet wird, erschließt sich mir jedoch nicht.)

Naja wenn man die Erkenntnis braucht, dass Lehrer auch ein Privatleben haben, dann ist dem Schüler wohl nicht zu helfen. Und dass ich meine Lehrer privat nicht treffen möchte, ist mein gutes Recht. Man sollte berufliches und privates trennen. Du hast sicherlich auch nicht Lust, wenn du beim Shoppen auf einen Schüler triffst und er dich fragt, ob du die Klassenarbeiten schon korrigiert hast oder ob am nächsten Tag ein Test ansteht. Auch möchte ein Lehrer sicher nicht von einem Schüler bei seinem Date gesehen werden und so am nächsten Tag in der Pause Gesprächsthema Nummer 1 werden.

Ich habe gerade nach den beiden Artikeln im OPAC der Bayerischen Staatsbibliothek recherchiert, sie existieren nicht. Wobei die Argumentation des ersten "Artikels" durchaus einleuchtend ist. Englischsprachige Filme mit finnischen Untertiteln können sicherlich zu einer verbesserten Gehirnleistung beitragen und ein gemeinsamer Saunagang das Unterrichtsklima auflockern. Dass Gruppenarbeit jedoch einen besseren Lerneffekt erzielt als Frontalunterricht, ist schlicht und ergreifend falsch. Team heißt nicht umsonst "Toll ein anderer macht's". Entweder bleibt die Arbeit an einem einzelnen hängen oder man teilt sich die Aufgaben in der Gruppe auf. Dann ist man zwar "Experte" auf dem Gebiet der Teilaufgabe, hat jedoch keine Ahnung von den anderen Themen. Auch Gruppenarbeit mit peer teaching bringt nichts, sodass man dann am Ende die ganze Aufgabe alleine zu Hause nacharbeiten darf, sofern man in der nächsten Unterrichtsstunde keine 6 kassieren will. Von daher besser gleich Frontalunterricht, geht schneller und ist effizienter.

Ein Maß an Grundrespekt sollte man immer haben, egal ob man sich duzt oder siezt. Aber ein einseitiges Duzen ist und bleibt einfach ein respektloses Verhalten der Lehrer, sodass man als Lehrer auch keinen Respekt von seinen Schülern erwarten braucht. Daran ändert auch das generelle Erscheinungsbild des Lehrers nichts. Nichtsdestotrotz ist eine kleine piepsige Lehrerin weniger eine Autoritätsperson im Vergleich zum herumbrüllenden Lehrer.

wunderbar: ich werde auf unserer nächsten konferenz aus weiter oben genannten gründen für einen gemeinsamen nacktsaunatag plädieren! freue mich jetzt schon auf die gesichter...

unverzgte grüßt